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Dell T110 ii & Netzwerkgeschwindigkeit

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Dell T110 ii & Netzwerkgeschwindigkeit

Beitragvon joergd » 20.05.2014, 20:55

Hallo,

nachdem ich jetzt schon länger hier mitlese und bisher einen ESXi 5.1 auf Desktophardware laufen habe, dieser aber zu langsam wird, habe ich mir einen Dell T110 ii gegönnt.

Gestern Mittag habe ich von meinem alten ESXi 5.1 "mal eben" innerhalb 7 Minuten eine 10GB Test-VM mit Veeam Backup Free auf mein Notebook gezogen.
Diese wollte ich dann gestern Abend, in meiner T110 Testumgebung, wieder hochladen. Bei erschreckenden 800KB/s habe ich mich dann auf die Suche gemacht und den WriteCache aktiviert. Durch die vorgeschaltete USV habe ich da jetzt keine Sorge.
Jetzt komme ich mit Veeam oder WinSCP auf einen Maximalwert von 2,9MB/s.
Auf dem T110 ii läuft das DELL ESXi 5.5 Image, das 5.5 U1 Update und der Dell OMS.

Zu meinem Testnetzwerk:
Ein kleines Cisco SG200-08 Gigabit Switch, der T110 ii und mein Lenovo X230 hängen im Netz.
Neben der onboard Netzwerkkarte habe ich auch eine Intel Desktop CT probiert, gleiches Ergebnis.
Außerdem bin ich mit einem LAN Kabel vom Notebook direkt in den T110 gegangen, ebenso langsam.

Ich habe viel Netz und noch mehr hier im Forum gelesen, und leider keine Befriedigende Lösung gefunden.

Hier gibt es ja einige Beiträge zum T110 ii und "Dayworker" schwärmt ebenso von dem Gerät, daher wundert es mich umso mehr, das ich nicht über die 3MB Marke komme.

Über einige Tipps würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank und Gruß
Jörg

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Beitragvon weigeltchen » 20.05.2014, 21:08

Wie groß ist denn das Veeam-Backup der 10 GB VM?

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Beitragvon joergd » 20.05.2014, 21:27

Hallo,

ich habe die VM via File Copy vom Server gezogen. Ist eine einzelne VMDK mit 10GB.

Nachdem ich jetzt über eine Std die Datei auf den Server kopiert habe, kopiere ich sie wieder runter um zu schauen wie schnell das funktioniert: ebenfalls 2-3MB/s

Danke und Gruß
Jörg

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Beitragvon Dayworker » 22.05.2014, 17:10

Also schwärmen ist zuviel. Der Server ist jedoch sehr günstig und steht trotzdem auf der VMware-HCL. Die Chancen auf einen stabilen Lauf unter ESXi sind damit wesentlich höher als bei der üblichen Desktop-HW, die im Officebetrieb nach 8 Stunden wieder abgeschaltet wird. Das Desktop-HW und weitestgehend stabiler Betrieb sich nicht unbedingt ausschliessen müssen, sieht man am BOINC-Universum in den verschiedensten Projekten für verteiltes Rechnen.


Dein Durchsatzproblem kann ich nachvollziehen, wenn du auch den "vSphere Hypervisor" einsetzt. Die busybox des ESXi ist bekanntermaßen recht schwachbrüstig bzw bekommt nur begrenzt Rechenzeit zugeteilt und daher kommt WinSCP generell nicht auf Touren. Dank der eingeschränkten API beim "vSphere Hypervisor" gilt dies dann in selbem Maße auch für Veeam.

Die andere Unbekannte dürfte der Controller bzw auch nur dessen Treiber sein. Dank fehlendem Cache wird der Controller bekanntlich deutlich ausgebremst und diese verheerende Wirkung ist auch auf anderen Systemen mit fehlendem Write-Cache feststellbar. Zum von bei uns beiden dank vorhandener USV wieder reaktivierten Plattencache kommt beim ESXi aber kein weiterer Dateisystemcache, der dort helfend eingreifen könnte. Vermutlich verläßt sich VMware auf einen Cache oder bremst andernfalls ungewollt.

Unabhängig davon, hast du mal mit "iperf" ermittelt, wieviel Durchsatz dein Netzwerk stemmen könnte?

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Beitragvon MarcelMertens » 22.05.2014, 19:51

Duplexproblem?

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Beitragvon joergd » 26.05.2014, 22:26

Hallo an alle,

nach viiielen Neuinstallationen habe ich das Problem jetzt gefunden.
Kurz:
Ich habe nach diversen Anleitungen im Netz den LSI 9240 Provider installiert um im vSphere Client die Health-Infos vom RAID-Controller sehen zu können.
Nach der Installation geht der Festplattendatendurchsatz ins bodenlose.
Dadurch dauert das Starten einer frischen WinXP VM auch gute 10 Minuten. An ein arbeiten mit der VM ist nicht zu denken.

Ich habe im alten ESXI den 9650SE und war genervt, das dieser nicht im Systemstatus auftaucht. Das war auch einer der Gründe warum ich mich für den T110 ii entschieden habe. Bin da wohl blauäugig dran gegangen, für mich war HCL = volle Kompatibilität.
Wie handhabt ihr das denn mit dem RAID Controller?

Lang:
Mein Netzwerk schafft laut iperf:
Notebook <-> NAS (HP N36L) = ~ 105MB/s
Notebook <-> T110 (Win 7) = ~ 85MB/s

Wenn ich eine frische ESXi 5.5 DELL Installation nehme und dort per VEEAM Daten vom T110 auf mein Notebook schaufel, geschieht das mit rund 40MB/s.
Haut mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker, zumal der T110 mit Windows 7 ja rund 85MB/s schafft, aber immer noch deutlich besser als vorher.
Sonst hätte ich meine SBS 2011 VM nie auf den ESXi bekommen (500GB).

Screenshot von VEEAM mit dem LSI Provider und drunter ohne:
Bild
Interessant finde ich die wellenartige Übertragung. Die 300MB hat er nur geschafft, weil alle paar Minuten eine kurzer peak von 5MB/s erreicht wurde.

Hier ein Screenshot von ATTO Bench aus Windows 7:
Bild
Auch hier spannend das im unteren Bereich leicht schnellere Transferraten geschafft werden als bei Dayworker, im oberen Bereich wiederum langsamer.

Fazit:
Leichte Enttäuschung über den fehlenden Systemstatus und die Geschwindigkeit der Kopiergeschwindigkeit. Hatte mir bessere Leistungen für 1000€ vorgestellt.
Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden mit dem Gerät.

@Dayworker: Wie sind denn Deine Übertragungsraten?

Danke Euch schon mal für Eure schnelle Hilfe.
Viele Grüße
Jörg

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Beitragvon irix » 26.05.2014, 23:43

Hat dein Veeam den NBD oder HotAdd Mode verwendet? Ersterer verwendet VADP direkt und das ist von VMware auf 30-40% der max. 1Gbit Bandbreite limitiert.

Mit HotAdd kann man mehr erreichen. Aber du hast uns nicht veraten was und wieviele Platten dran haengen.

Gruss
Joerg

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Beitragvon Dayworker » 27.05.2014, 11:44

@joergd
Das Win7 oder auch jedes andere normale OS schneller als die T110ii-Standardconfig im Schreibdurchsatz sein würde, hatte ich dir bereits mit dem Dateisystemcache versucht zu erklären. Der ESXi beschäftigt sich damit überhaupt nicht, sondern vertraut auf die heilende Wirkung des hoffentlich vorhanden Write-Caches. Daher kommen die Spikes in Veeam.

Performancedaten kann ich erst liefern, wenn meine internen Netzwerkprobleme gelöst sind. Mein Router fährt momentan jedes Mal einen Reboot, wenn er zuviel Last bekommt. Der IO-Test wurde jedenfalls auf einem Raid1 aus zwei WD5003ABYX-Platten gemacht, daß aufgrund früherer HW sogar nur zu 320GB brutto aufgebaut ist. Das müßte ich eigentlich mal ändern, aber der geringe Speicherplatz zwingt zum Sortieren und somit hebt man auch nicht mehr jeden Scheiß auf.



Eine Antwort auf die Frage nach den Platten (und überhaupt der Ausstattung, dann aber in einem eigenen Thread im Feedback&Smalltalk-Bereich) würde mich auch interessieren.

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Beitragvon joergd » 29.05.2014, 22:17

@ irix
Ehrlich gesagt war HotAdd jetzt neu für mich, nach googlen vermute ich, Veeam muß selber auf einer virtuellen Maschine laufen?!
In meinem Fall habe ich Veeam Free auf meinem Notebook installiert und via LAN die VMs kopiert. Ich kann Dir leider nicht sagen in welchem Mode gesichert wurde.
In meinem T110 ii sind 2x RAID 1 mit 4 Western Digital RE 4 500GB. (WD5003ABYX)

@ Dayworker
Sorry, dann habe ich Deine Erklärung mit dem Write-Cache nicht ganz verstanden.
Ich bin davon ausgegangen, sobald man diesen aktiviert, holt er das Maximum aus den Platten raus.
Gleich eröffne ich noch einen Thread zu meiner T110 ii Konfig, allerdings vermute ich, wird sich diese nicht groß von Deiner unterscheiden.
http://vmware-forum.de/viewtopic.php?p=162014#162014


Heute habe ich noch einen Testdownload von meinem "Desktop-Hardware ESXi 5.1" gemacht. Wieder mit 90MB/s herunter geladen.
Dort habe ich folgenden technischen Aufbau:
Mein Notebook mit VEEAM free
DGS-1210-24 Switch
und den ESXi 5.1 mit Desktop-Hardware und 3Ware 9650SE-4

Wenn ich Euch noch weitere Infos liefern soll/kann, bitte Fragen. Dadurch das mein ESXi 5.1 von Anfang super lief, und dies mein eigenes und einziges virtuelles Projekt ist, bin ich nicht wirklich ein Spezi auf diesem Gebiet.

Ich freue mich auf Antworten.
Viele Grüße
Jörg

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Beitragvon Dayworker » 30.05.2014, 20:00

Der Write/Controller-Cache ist der datensicherheitstechnische Ersatz für den Platten-Cache und damit man dessen höheren Preis wenigstens etwas rechtfertigen kann, ist der auch deutlich grösser als die üblichen 8 bis 64MB in den meisten Platten. Ob nun der Platten- oder Controller-Cache schneller ist, kommt auf die Zugriffszeiten und die Geschwindigkeit des Caches an. Zugriffszeittechnisch wird der Controller- wohl langsamer als der Platten-Cache sein, da letzterer ja direkt mit in der Platte sitzt. Im Endeffekt ist die Geschwindigkeit relativ. Von daher sorgt der Controller-Cache einfach für eine höhere Datensicherheit und versucht über die Cachegrösse die Schreib-IOs abzupuffern. Read-Ahead macht in einem virtualisierten System nur wenig bis überhaupt keinen Sinn, die Leseperformance ergibt sich hier über die Spindelanzahl.

Wenn du den H200-Controller mal unter Windows oder Linux im Einsatz siehst, würdest du beim Schreiben dort eine höhere physikalische RAM-Auslastung durch den OS-Dateisystemcache feststellen können. Unter ESXi gibt es diesen aber nicht und somit entscheidet hier allein die Plattenperformance. Keine Ahnung wie der LSI-Treiber bzw CIM-Provider zusammengebaut ist, aber ältere Versionen hatten auch bei Controllern ohne BBU ihre Probleme mit dessen Anzeige. Von daher stellt sich auch die Frage, ob der von dir genutzte Provider überhaupt zu unserem Controller paßt und daher vielleicht fälschlicherweise auch von einem vorhandenen Write-Cache ausgeht.

Bei deinem 9650 ohne BBU kommt vielleicht noch hinzu, daß dieser nach jedem Reboot automatisch seinen Write-Cache deaktiviert. Das Wiki von Thomas Krenn empfiehlt dazu ein Shell/CMD-Script, welches diesen nach jedem Reboot wieder aktiviert.

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Beitragvon joergd » 01.06.2014, 14:24

Hallo,

alles klar, verstanden. Danke.

Komisch finde ich nur, das es einige Anleitungen im Netz gibt um den H200 im Systemstatus des ESXi anzeigen zu können. Da kann ich mir kaum vorstellen, das all diejenigen auch so eine miese Perfomance haben.
Allerdings werde ich da jetzt n Haken dran machen, auch wenn mich das ärgert das ich ihn nicht sehe.

Beispiel Anleitung:
http://www.alamise.com/vsphere-esxi/esx ... tatus.html

Mein Ergebnis nach obiger Anleitung:
Bild

Bei meinem 9650 habe ich eine BBU, daher besteht das Problem bei mir nicht das der Write-Cache immer deaktiviert wird.

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Beitragvon Dayworker » 01.06.2014, 17:18

Die vielleicht alles entscheidende Frage könnte hier sein, ob das ZIP-File überhaupt für den ESXi5.5 gedacht ist. Selbst der 5.1er unterscheidet sich zum 5.0er bereits beträchtlich und bei 5.5er hat VMware nochmals umgestrickt.

Wenn ich mir zum KB-Eintrag LSI SMI-S CIM Provider Overview for ESXi 5.0 and ESXi 5.1 (2001549) mal das Änderungsdatum (Updated: May 16, 2014) ansehe, bin ich mir nicht unbedingt sicher, ob das auch noch für deinen 5.5er zutrifft. Ich eier hier jedenfalls immer noch mit 5.0 und 5.1 rum, da mir der 5.5er erstmal keinerlei Vorteile bringt. Nen Quadcore im Singlesockel mit 32GB machen die nämlich auch problemlos und das geringere Arbeitsspeicherminimum von 2GB läßt mir zudem etwas mehr Platz.


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