Dongle am Paralellport des ESX4 Servers

[refde]

Hallo zusammen,

für alle, die es interessiert, hier mal eine kleine Anleitung, wie ich meinem DOS-Client
einen Hardware Dongle für das LPT1 Port am ESX4-Server zur Verfügung gestellt habe.

Das Problem:

- Ein alter DOS 6.22 Rechner mit einer DOS basierten Spezialsoftware, die ein
Harwaredongle an LPT1 abfragt, um überhaupt lauffähig zu sein, soll virtualisiert
werden, weil wir dem veralteten Rechner nicht mehr lange über den Weg trauen und
die Anwendung auch aus mehreren Standorten per Remote-Console erreichbar sein
soll. (Leider existiert nur noch ein Dongle und der Hersteller supportet die Software
längst nicht mehr).

- Ein weiteres, kleines, Problem war, dass an dem modernen ESX4-Server
physikalisch kein Parallelport verfügbar war.

Die Lösung:

1. Eine parallele Schnittstellenkarte für den PCXe-Port des Servers organisiert.
(Hier wurde eine Karte von Conrad-Elektronics besorgt)

2. Vorab schonmal am ESX4 Server die Datei /etc/rc.d/rc.local für die Einbindung der
Parallelkarte editiert:

- An der Konsole anmelden als root
- dann mit nano Editor die Datei /etc/rc.d/rc.local um folgende 3 Einträge
erweitert:

/sbin/insmod parport
/sbin/insmod parport_pc
/sbin/insmod ppdev

3. ESX4 Server herunterfahren, Parallele Schnittstelle einbauen und Server wieder
starten. (Übrigens: BIOS-Einstellungen hinsichtlich PS/2 oder Bi-Directional konnte
ich nicht tätigen, weil das BIOS des Dell Poweredge 2900er Servers mir kein
Parallelport angezeigt hat ... vielleicht würde es ja mit nem BIOSupdate klappen ...
tat aber in meinem Fall keinen Abbruch.)

4. Den Dongle auf die neue parallele Schnittstelle des ESX4-Servers aufschrauben /
anschliessen.

5. Virtualisieren des DOS-Rechners. (Am besten Neuinstallation mit den orginalen
DIsketten und anschliessend ggf. ne Kopie des alten Rechners per CD
drüberbügeln.)

6. Der virtuellen DOS Maschine unter Verwendung der Option "Use physical parallel
port on the Host" (ist übrigens ausgegraut, wenn der ESX-Server selber über keine
Schnittstelle verfügt) einen Paralelladapter hinzufügen. (Edit Settings).

7. DOS-Maschine erst mal mit BIOS starten und zusehen, dass da ne Parallele
Schnittstelle aktiviert ist (in meinem Fall habe ich den Modus auf EPP gesetzt.)
Dann durchstarten und in der Konsole probieren ob sich die Software
starten lässt. (Naja, bei mir hat´s funktioniert)

8. Die Konsole selber kann dann per Verteilung der Remote-Konsole am vSphere 4
den Anwendern zur Verfügung gestellt werden. (Hier vorsicht: nicht zu viele
Rechte erteilen).

Das, was ich jetzt noch nicht hinbekommen habe ist, dass 2 oder mehrere PC´s
gleichzeitig den/das Dongle nutzen können. (geht immer nur einer, auch wenn ich die
IRQs und Adressen im BIOS der VM ändere.)

Wenn´s hier Idee´n gäbe, wär ich für jeden Lösungsansatz dankbar.


Grüße
Jürgen

[angoletti1]

wie wäre es mit einem LPT2LAN Adapter?
Ich glaube mal bei der Firma AK-Nord sowas gesehen zu haben.
Vielleicht hat ja sonst jemand bereits sowas im Einsatz?

[refde]

Hmm,

damit würde ich sicherlich was anfangen können, hinsichtlich des Printer I/O;
aber ich möchte ja erzielen, dass mehrere VM´s in der Lage sind, ein einziges
Dongle auf dem Paralellport des ESX Servers auszulesen.

Aber wie gesagt, sobald die erste VM das Teil connected hat, scheint es den Dongle
für alle möglichen anderen VM´s zu sperren.

Danke trotzdem für Deinen Hinweis !

Gruß
Jürgen

[angoletti1]

aber ich möchte ja erzielen, dass mehrere VM´s in der Lage sind, ein einziges
Dongle auf dem Paralellport des ESX Servers auszulesen.

Hmm, ob das so eine gute Idee ist? Damit verbaust du dir die vMotion-Möglichkeiten, HA geht auch nicht, also nicht wirklich eine Lösung für eine VMware-Umgebung...

[refde]

Hmm, ob das so eine gute Idee ist? Damit verbaust du dir die vMotion-Möglichkeiten, HA geht auch nicht, also nicht wirklich eine Lösung für eine VMware-Umgebung...

Das vMotion damit keinen Sinn macht, da geb ich Dir recht. aber was meinste mit "Verbauen" ?
Der DOS Rechner soll nicht Bestandteil einer Hochverfügbarkeitslösung sein. Wenn geswitcht wird, bliebe mir eh keine andere Chance, als das Dongle hardwaretechnisch umzuschrauben.

Gr.
Jürgen

[angoletti1]

Na wenn du wie ich geschrieben hatte eine Art Printserver für den Dongle verwendest, hängt der Dongle im Netzwerk und ist von der VM jederzeit erreichbar und somit Hostunabhängig.
Grundsätzlich sollte kein ESX Host irgendwas außergewöhnliches wie Dongles, ... haben.

[refde]

Ja, ich denke, ich verstehe, was Du meinst.

Ich taste mich derzeit ohnehin nur an die ganze Materie heran und möchte so auch mal herausfinden, was VMWare neben Hochverfügbarkeit noch so anderes möglich macht.

Danke für Deine Hinweise !

Gruß
Jürgen