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Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon irix » 18.09.2018, 11:27

Die Swap Datei liegt im
- $Home der VM (Der Default!)
- In einem Verzeichnis/Datastore welches man angegeben hat
- Auf einer Flash Resorce welche man spezifiziert hat

aber niemals auf dem ESX Boot Datatraeger. Des weiteren wird die Datei nur angelegt aber nicht benutzt.... solange dem Host nicht der Speicher ausgeht.

Hatten wir geprueft ob aus versehen eine Speicherlimitierung fuer die VM konfiguriert wurde?

Gruss
Joerg

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon JustMe » 18.09.2018, 12:02

Und ausserdem:
Dann hat das Ding aber keinen Netzzugang.

Das ist ja gerade beabsichtigt ;-)

Aber es ging nicht darum, die vNIC zu ENTFENREN. Es ging nur um's TRENNEN.
Ja, ich weiss, das koennte man auch im laufenden Betrieb vornehmen, aber dann hat man kein sauber neu gestartetes Windows10. Und ich klammere mich immer noch an die Aussage, dass EINZIG diese W10-VM betroffen ist, waehrend alle anderen sauber funktionieren.

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon rok°! » 02.10.2018, 16:47

Moin!

Der neue RAM ist gekommen und eingebaut. Gefühlt ist die Maschine schneller geworden, aber nicht so, wie die Win7-VM. Die CPU-Last ist immer noch bei kleinen Operationen auf 100%.
Ich habe jetzt testweise eine weitere Win10-VM installiert. Neu. Die macht genau den gleichen Scheiß: CPU: 100%, starten von Apps dauert ewig.
Ich habe die neue VM sogar auf einen anderen Datenspeicher installiert (insgesamt habe ich 3 DS, jeweils 3x Raid1, 2x LSI RAID-Controller).
NICs habe ich entfernt. Eine Speicherlimitierung habe ich nicht eingestellt (wo macht man das?).

Was kann ich noch machen?

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon ~thc » 02.10.2018, 20:20

Ich würde die VM vom Datastore herunter kopieren und lokal auf einer Workstation/Player/VirtualBox testen. Wenn sie dort flüssig läuft, dann steht zumindest fest, dass es irgendwie die ESXi-Hardware sein muss.

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon Supi » 03.10.2018, 10:53

Just my 2 Cents:

- Du hast für einen Server mit 2 CPU's, die 10 Jahre alt sind, noch mal Geld für Ram ausgegeben. ggf. FB-DIMM. Nicht gerade Clever
- Dazu gibts für die CPU's (E5420) auch kein yCode Updates in Sachen Meltdown und Spectre...
- Die VM hat mit 4vCPU's bei 2x4pCPUs zu viele Cores zugeteilt. Das kann eigentlich nicht gut laufen.
- Dazu dann dein DS als Raid1 mit 3X je 2 Platten? ( Wenns SSD sind ok, sonst so lahm wie eine einzelne Platte)

Windows 10 macht einfach mehr Last mit indizieren und Co.
Sieht man, wenn man ein aktuelles Win10 mal auf eine SATA Platte installiert im vergleich zu Windows 7. Das rödelt erst mal ewig, auch sonst laufen zu viele Dienste, die viel an MS reporten. (Diagonistic Services).

Probiere mal, der VM nur 2vcpus zu geben.

Ansonsten, jeder aktuell I7-8700K oder Ryzen 1700/2700 mit 16-32GB Ram und einer 1TB SSD als Storage ( gibts ja aktuell schon ab 150€, Samsung 860Evo, Crucial MX500) wird das System an die Wand fahren.
So hart wie das klingt.

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon rok°! » 08.10.2018, 09:02

Supi hat geschrieben:- Du hast für einen Server mit 2 CPU's, die 10 Jahre alt sind, noch mal Geld für Ram ausgegeben. ggf. FB-DIMM.

Ja, ich habe 100EUR investiert für einen 10 Jahre alten Server. Ich dachte das ist günstiger, als 3000,- EUR für einen neuen.

Supi hat geschrieben:- Die VM hat mit 4vCPU's bei 2x4pCPUs zu viele Cores zugeteilt. Das kann eigentlich nicht gut laufen.

Wie würde es denn gut laufen?

Supi hat geschrieben:- Dazu dann dein DS als Raid1 mit 3X je 2 Platten? ( Wenns SSD sind ok, sonst so lahm wie eine einzelne Platte)

Es sind 3 DS mit jeweils 1x Raid1. Das ist gewachsen und sollte mal getauscht werden, ja. Performanter geht immer.

Supi hat geschrieben:Probiere mal, der VM nur 2vcpus zu geben.

Wenn ich weniger Kerne zuteile, wird die VM merklich noch langsamer.

~thc hat geschrieben:Ich würde die VM vom Datastore herunter kopieren und lokal auf einer Workstation/Player/VirtualBox testen. Wenn sie dort flüssig läuft, dann steht zumindest fest, dass es irgendwie die ESXi-Hardware sein muss.

Habe ich gemacht (musste vorher die Platten der VM verkleinern). Läuft lokal super. :(

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon Dayworker » 09.10.2018, 16:15

Vorsicht Hintergrundwissen zu älteren FSB-basierten CPUs und daher langer Text. :D
Ausgehend vom Datenblatt Intel-Xeon-Processor-E5420-12M-Cache-2-50-GHz-1333-MHz-FSB ist das als FSB-basierte CPU kein native Quadcore sondern 2x Dualcore-CPU zusammengepappt auf einem Die-Träger. Beide Dualcores dieser Quad-CPU sprechen untereinander auch nur über den langsamen FSB und in deinem Fall wird der zumindest mit 1333MHz getaktet. Als Krönung sprechen beide Sockel miteinander, lediglich bei einigen Chipsets über sogenannte SnoopAhead-Caches entkoppelt, auch nur über den gleichen langsamen FSB1333-Bus.

Drösselt man das ganze Intel-Gebilde mal auf, landet man im Endeffekt bei 4 Sockeln mit je einer Dualcore-CPU und alle sprechen miteinander nur über den gleichen, nach heutigen Maßstäben, extrem lahmen FSB1333-Bus. Damit ergibt sich, daß bei allen VM-Konfigurationen mit mehr als 2 vCPUs immer zumindest 2 CPU-Sockel die VM ausführen und für die Ausführung auch frei sein müssen. Sämtliche von Intel vor Jahren eingestellten, FSB-basierten Quad-CPUs ist gemein, daß sie nicht vernünftig skalieren, sobald ein Task mehr als 2 CPU-Kerne beansprucht. Native Quadcores haben dieses Manko nicht und ohne Turbo verdoppelt sich bei diesen wirklich die Systemleistung, sprich die Ausführungszeit für denselben Task halbiert sich. Bei allen FSB-basierten Quadcores ist dies nicht der Fall, denn dort erhält man je nach Codekomplexität nur die 1-1.5-fache Systemleistung, wenn man 4 statt 2 CPU-Kerne mit demselben Task betraut. Sprich wenn 4 Kerne an einem Task arbeiten, entspricht dies eher 3-3.5 Kernen eines native Quadcores und der Rest geht in der Kommunikation zwischen beiden Dualcores pro Sockel über den FSB verloren.

Es kommt jetzt also drauf an, wie geschickt der ESXi deiner VM mit 4 vCPUs freie CPU-Kerne zuteilen und damit überhaupt Ausführungszeit zuweisen kann. Wenn noch mehr VMs laufen und es ganz schlecht läuft, erhält die VM nur je einen Kern von jedem Dualcore zugeteilt und ein Task wird üblicherweise nicht auf einen bestimmten Kern festgepinnt, sondern auf alle logischen Kernen ausgeführt. Damit wird diese VM nach heutigen Maßstäben immer langsam sein.



Was "Supi" dir hinsichtlich RAM eigentlich verdeutlichen wollte war, daß der Speicher in keinem neueren System mehr läuft, ergo geht bei Systemwechsel auch in die Tonne. Du hast wiederum aber auch nicht soviele VMs am Laufen, die deine veranschlagte Ausgabe von 3000 Euro rechtfertigen würde.
Von daher konfiguriere alle VMs dieses Servers nur mit 2 vCPUs, weil sich damit die Chance auf gleichzeitige Ausführung aller VMs erhöht. Dann treten in einer VM beispielsweise auch keine Maussprünge oder verzögerte Tastatureingabe auf. Sowas sind fast immer Anzeichen von Überlastung entweder weil die vorhandenen CPU-Kerne überbucht sind oder weil das Datenträger-Subsystem nicht mit der Ausführung hinterherkommt und letzteres ist bei einem Raid1 sowieso schon nicht das performanteste.

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon rok°! » 09.10.2018, 17:40

Vielen Dank für deine Zeit und diese riesige Erklärung!
Leider brachte es dennoch keine Besserung. Oder muss ich den ESXi auch neu starten?
Ich habe die 3 Maschinen mit 4 vCPUs herunter gefahren, die Einstellung wie empfohlen geändert und wieder gestartet.

Nur nochmal zur Erklärung: der Mauszeiger ruckelt nicht. Das System benötigt 100% CPU Leistung (laut Windows Taskmanager) um irgendwas zu starten. Zum Beispiel den Edge oder Notepad (teilweise erscheint "keine Rückmeldung" in dessen Titelleisten). Und das über 20-60 Sekunden. Generell der Start von der Win10-VM ist ein Kraftakt, ebenso das Login (2-4min).
In der Win7 VM geht das gewohnt "schnell" (Explorer: 2-3s, Login 20s).

Habt ihr eine Hardwareempfehlung für meine 6 VMs?

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon Dayworker » 13.10.2018, 08:37

Es gibt 2 Gründe, weshalb eine VM solange braucht. Entweder bekommt sie nicht ausreichend Rechenzeit (Mauszeiger ruckelt, extrem langsame Reaktion) oder irgendetwas stimmt nicht mit dem Datenträger/Datastore.
Ist der Schreib-Cache des Raid-Controllers für diesen DS auch aktiviert?
Laufen auf demselben Datastore noch weitere VMs? Laufen die ggf schneller?
Was ändert sich, wenn du die VMDKs der unwilligen VM auf einen anderen DS per "vmkfstools" clonst? Läuft das Clonen durch oder bricht es ab?


PS:
Laß dich von der Taskmanager-Anzeige in der VM nicht irritieren. Die Zeit in einer VM schwankt in Abhängigkeit zur Hostauslastung immer etwas. Daher sind Performancemessungen in einer VM absolut nutzlos. Logge dich mal direkt auf den ESXi ein und schaue dann per "esxtop" auf dem ESXi nach, was da wirklich abläuft.

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon Supi » 14.10.2018, 11:48

Also ich hatte die Tage mal in meiner Spielwiese eine Windows 10 LTS 1809 Eval. installiert.
Spielwiese: I7-3770, Win7 Pro, Workstation Pro 14, ESXi 6.0 als VM mt 3VCPU und 10GB Ram. In dem ESXI dann die Win10 VM mit 2VCPU. Sprich Nested Virtualization.

Also mit einer SSD als DataStore lief der Start der Win10-VM deutlich besser als auf einer 7200er HDD.
Jedoch trotz VMTools und aktiven 3D Support lief die VM nur so einigermaßen. Die 100% CPU Last konnte ich nicht feststellen, jedoch ein Browser Aufruf oder wordpad immer mit einem Anstieg der CPU Last.
Mit einer HDD als Datastore halt noch extremer. Insbesondere nach dem Boot und der Last durch den Update Dienst.
Und der Test nur mit der Win10 VM auf dem virtuellen ESXi.

Auf dem gleichen virtuellen ESXi laufen andererseits 4-5 VM's mit je 1xSQL und 1Oracle, und einer Win7 VM deutlich besser. Also das arbeiten in der Win7 VM. Anmerkung dazu : Aber nur mit SSD als Datastore. Wenn die VM's auf einer HDD liegen... dauert der Boot aller VM's 30-40 min statt 4-5.

Daher: Keine Ahnung welche Optimierungen man am Win10 da einrichten muss, dass das wie ein Win7 läuft.

Grundsätzlich würde ich aber Daywalker zustimmen: Nicht am Taskmanager der VM orientieren sondern an den Monitoring Tools des ESXI.

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon rok°! » 15.10.2018, 15:33

Ich hatte die VM bereits auf jedem der 3 DS gehabt (heruntergefahren und mittels Datenspeicherbrowser verschoben). Ohne merkenswerten Unterschied. Auf jedem DS ist mindestens 1 VM, die obendrein flüssiger läuft als die Win10 VM.

Den Raidcontroller muss ich mir mal ansehen, wie die Caches gesetzt sind. Mache ich beim nächsten Reboot. Aber wie gesagt: die anderen VMs laufen ja auch flüssig. Alle Platten sind "nur" 7200er SATA, kein SSD.

Gefühlt läuft die Win10-VM mit der CPU-Anpassung etwas flüssiger, als zuvor. Aber der Mensch gewöhnt sich an alles...

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Re: Extrem hohe CPU-Last bei einer VM

Beitragvon Dayworker » 15.10.2018, 22:13

Win10 loggt von Hause aus schon mal deutlich mehr und telefoniert auch häufiger nach Hause als Win7. Mit jedem neuen Redstone, wir sind da inzwischen bei Nummer 5 angelangt, hat sich das Verhalten sogar noch verschlimmert. Win10 läßt sich aufgrund der vielfältigen Logging-Aktivitäten im Grunde nur noch auf einem performanten Datenträger nutzen. Das muß nicht unbedingt eine SSD sein. Ein Raidcontroller mit ausreichend grossem und aktivem Schreib-Cache oder ein SAN-Storage gehen im VT-Umfeld auch. Andernfalls man muß das Logging soweit möglich radikal abschalten... "UrsDerBär" hatte dazu mal in einem Thread gepostet und seine klare Linie dazu war klotzen statt kleckern.


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