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Datensicherung

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Datensicherung

Beitragvon Tappi2k » 21.08.2015, 10:52

Guten Morgen zusammen,

unsere Datensicherung ist der Zeit ein gefrickel aus mehreren NAS, BE2010R3 (als VM auf einem ESXi Host) und ein Backup Volume als VMDK Datei im Backup Server....

Wie gesagt ein gefrickel…

Eingesetzt wird ein SBS 2008 sowie mehrere Windows Server 2008R2 (Terminal Server) und 2012R2 (File Server), verteilt auf 2 ESXi Servern und als Storage einen MD3200 + Erweiterung.

Nun frage ich mich wie ich die Datensicherung in Zukunft erstellen soll. Lieber ein Zentrales Storage als NFS am Backup Server angeschlossen und die Hosts unter einander via 10GBE LAN Verbinden oder eine Tape Library (hier fehlt jedoch gänzlich die Erfahrung).

Dazu, welche SW wieder einsetzen? Wichtig, recovery von einzelnen E-Mails und Dateien muss gewährleistet sein. Und dazu kommt wie immer das leidige Budge…

Aus dem Grund wollte ich mir einfach mal Anregungen von euch holen wenn’s recht ist  Mit welcher SW erstellt Ihr eure Backups? WO speichert ihr diese? 

Vielen Dank für eure Anregungen,
tappi

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Beitragvon mbreidenbach » 21.08.2015, 11:24

Man sagt ja es gibt zwei Sorten von Leuten: die einen hatten noch nie einen Datenverlust und die anderen haben ein funktionierendes Backup.

Erstmal die Anforderungen definieren und daraus eine Strategie entwickeln. Dazu sollte man sich ein paar Fragen stellen:

Welche Gesamtdatenmenge ?
Wieviel davon ändert sich täglich ?
Wie lange dauern dann Backups ?
Bei der geplanten Backupmethode - wie lange dauert es Objekte wiederherzustellen und wie kompliziert ist das ? (Wiederherstellen einer VM vs Wiederherstellen eines Exchange Postfaches)
Gibt es irgendwelche Richtlinien die hier zu befolgen sind ?
RPO = Recovery Point Objective = wie alt dürfen gesicherte Daten zum Rücksichern maximal sein ?
RTO = Recovery Time Objective = Wie lange darf ein Restore maximal dauern ?
Welche Applikationen sind im Einsatz und wie sichere ich diese im laufenden Betrieb konsistent ?
Sind bestimmte Zeitfenster einzuhalten ?
Bei Backup to Disk: wie schütze ich mich gegen Cryptolocker o.ä. ?
Retention = welche Backups werden wie lange aufgehoben bis sie gelöscht werden ?
Backup ist nicht Archivierung. Gibt es Archivierungsrichtlinien ?
Was kostet es mich wenn Systeme über einen Zeitraum nicht verfügbar sind (leute können nicht arbeiten, Produktion steht, Kunden können nicht bedient werden...) ?
3-2-1 Strategie sinnvoll ? (3 Kopien der Backup Daten, auf 2 unterschiedlichen Medientypen und davon 1 Kopie 'offsite')
Befinden sich alle Systeme und Medien im selben Raum/Gebäude/Brandabschnitt/Datacenter können sie vom selben Ereignis betroffen sein (Feuer, Wasser, Einbruch / Vandalismus etc)
Was darf eine Backuplösung kosten ?

... undsoweiter

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Beitragvon Tappi2k » 21.08.2015, 11:44

HI,

danke für deine Antwort :)

Man glaubt es kaum, aber sowohl das Backup als auch das Recovery funktionieren ohne Probleme. Jedes Quartal wird hier getestet :)

Meine Frage\Aussage war dann wohl auch falsch\unklar definiert.

Das Anforderungen definiert werden müssen ist selbstverständlich und sind soweit auch gegeben.

Der Zeit wollte mich einfach mal nach Erfahrungen umhören, was für Produkte eingesetzt werden mit Positiven\Negativen Erfahrungen.

Der Grund für ein neue Lösung ist unter anderem, das Gefrickel mit den verschiedenen NAS\VMDK Storage zu lösen -> Ein Storage (NAS oder Tape) und BE2010R3 supportet Windows 2012R2 nicht mehr.

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Beitragvon irix » 21.08.2015, 12:06

Frage deine GF was fuer die verschiedenen Assets an RPO und RTO angesetzt werden muss. Es ist deren Aufgabe dies vorzugeben bzw. sich damit beschaeftigt zu haben wenn der ITler mit den Fragen kommt. Das von Alleine da nix passiert ist mir klar ;)

Den Standard welchen wir implementieren bei Kunden bzw. wo wir hinwollen mit ihnen:
- Backup2Disk. Wenn die Anforderung existiert das eine Kopie ausgelagert werden soll dann kommt das Thema Tape bzw. in Abhaengigkeit der Datenmenge RDX oder aehnlich (Kopie in die Cloud) zum Einsatz
- Backup liegt nicht auf dem Primaer Storage bzw. es ist "erreichbar". Das ist Lokalstorage im phys. Backup Server oder ein NAS. Bei letzterem wuensche ich mir oft was besseres aber bei Kleinstkunden reicht das Budget dann immer nur fuer die 4-6 Disk QNAP/Synology Liga. Ja.. so schleicht ist dann eine 12-16Slot Diskstation dann auch nicht....aber wer mal eine Backup Appliance gesehen hat welche Kompression/Dedup in Echtzeit macht der weis was ich meine
- Das Backup Speichergeraet sollte wo anders stehen wenn moeglich
- Das Geraet speichert die definierte Anzahl an Wiederherstellungspunkten pro Asset
- Granulare Wiederherstellung von Exchange,AD,SQL Objekten kommt immer gut

Davon abgesehen wird es Mehrstufig implementiert, wobei es nicht mit einbezogen wird und wir es als Goodie benutzen
- Globaler Exchange Papierkorb konfigruieren und sich damit beschaeftigt haben
- Schattenkopien auf Fileservern aktivieren
- Schreibschutz/Berechtigungen auf AD Objekte

Der Grossteil meiner Kunden im Kleineren und Mittleren Umfeld wird heute mit der Veeam B&R Software sehr gluecklich
- B2D und auf Wunsch auch B2T
- Macht Kopien und legt diese auf andere Datentraeger
- Autom. Wiederherstellungstests
- Granulare Wiederherstellung von Exchange/AD
- Bereitstellung einer VM egal welcher Groesse innerhalb von 90Sek

Die Featureliste ist mittlerweile Unendlich und ja nicht immer selbsterklaerend aber man bekommt viel abgebildet und ja die machen sich schon Gedanken im ihr Produkt.

Wenn Filer und NDMP in das Spiel einsteigen dann gibts andere Loesungen genauso wenn das Thema VM Snapshot ein Problem wird.

"TapeLibrary" definieren die meisten als ein Geraet mit mehreren Laufwerken. So sieht es aber selten aus sondern die meisten haben Tape/Autoloader welcher je nach Bauform 8-24/48 LTO Slots haben. Wir haben hier zwar mehrere Laufwerke pro Autoloader, nur werden die Geraete dann partitioniert weil es sonst extra Lizenzen kosten wuerde fuer unsere Backup Software welche die Daten auf Tape bringt.

Gruss
Joerg

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Beitragvon Tappi2k » 21.08.2015, 12:29

Hi Joerg,

danke für deine Antwort :)

Ist mir ja schon fast peinlich, aber Veeam hatte ich mir auch schon angeschaut und überlegt. Aber die knapp 1000€ pro Sockel waren recht abschreckend für die Objekt Wiederherstellung von zb Exchange. Nun habe ich noch mal geschaut und den "detail Button" entdeckt.....

Werde mal die GF dazu ansprechen, weiß aber schon was zurück kommen wird xD

Der Zeit können wir 3 Wochen zurück gehen und Recovery von zb SBS dauert aufm Testrechner knapp 8h, da sind die 90 sek von Veeam ja gerade zu göttlich gegen :)

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Beitragvon irix » 21.08.2015, 12:45

Nur Vorweg... ich bin Veeam Partner.... und wir haben Dell vRanger primaer im Einsatz fuer uns selber ;)

Wenn vom Start weg absehbar ist das nicht mehr als 6 CPUs lizenziert werden muessen dann ist fuer dich immer ein Veeam Essentials Bundle das richtige. Hier sind immer 2CPUs enthalten und selbst wenn man das enthaltene VeeamOne mal aussen vor laesst halbieren sich die Kosten pro Sockel "fast".

Ob es dann Standard oder Enterprise werden muss haengt primaer davon ab ob:
- Wiederherstellung von Exchange an der Orignalstelle
- Granualare Wiederherstellung von AD/SQL
- Autom. Test der Wiederherstellung (SureBackup)
- Failover/Failback Support bei VM Replication
- Verbesserter Support auf schreiben auf Band angeht

gefordert ist. Falls in Teilen ja... dann brauchst du Enterprise und wenn nicht tuts auch die Standard. Wir haben Forenmitglieder her die haben Standard und denen Reichts wie Veeam die Daten dort auf den Autoloader bringt.

Essentials Standard = 689,-
Essentials Enterprise = 1250
welche also 2 CPUs enthalten inkl. 1Y Support.

Falls du Veeam mal Live und in Farbe schick mir eine PM und wir machen eine Teamviewer Session.

Ansonsten hattest du gefragt was Leute so einsetzen.
- Dell vRanger
- Veeam B&R
- In Miniumgebungen Trilead

Dann haben meine Kunden noch und somit in Teilen ich bzw. die lieben Kollegen.
- BAE
- ARCserve
- Netvault
- MS DPM

an der Backe.

Gruss
Joerg

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Beitragvon monster900 » 21.08.2015, 12:45

Moin,
mal abgesehen davon, dass mbreidenbach schon einige wichtige Punkte genannt hat will ich hier mal kurz unsere Erfahrungen schildern.

Sind von BE2010R3 mit allen Agents auf Veeam 7 B&R (seit 2 Wochem Veeam 8 ) gewechselt.
Als Backupserver für Veeam verwenden wir einen Windows 2012R2 Server mit lokalem 4,5 TB Storage (6 x 1TB NL-SAS im RAID 5) als Backupspeicher. Offsite/Langzeitsicherungen werden täglich per LTO-5 Wechsler auf Band gesichert. Das Storage sowie der LTO-5 Wechsler sind per SAS-Interface an den Backupserver angebunden.

Positiv:
Veeam benötigt keine Agents auf den VM!
Mit Veeam können wir wesentlich mehr Backupstände auf dem Backupspeicher vorhalten als zuvor mit BE 2010R3 (Veeam nutzt CBT und Dedup).
Auch das Restore einzelner Dateien ist gegenüber BE wesentlich effektiver geworden (schneller).
Generell ist das gesamte Backupprozess (B2D -> B2T) mit Veeam wesentlich performanter als mit BE. Mit BE sind wir unter der Woche schon an die Grenze des Zeitfensters gekommmen (B2D -> B2T).
Möglichkeit des reverse Inkremental Backups

Negativ:
Mit Veeam ist die Sicherung von einfachen Shares mit vielen kleinen Dateien quasi unmöglich. Wir haben hier ein preiswertes NAS für Installationsdaten (Software). Unter BE konnten wir dieses NAS problemlos über die Freigabe sichern (Am Wochenende).
Unter Veeam 7 ist das unmöglich. Die Performance ist einfach indiskutabel! Veeam 8 soll bei so etwas effektiver sein. Habe ich aber bisher nicht getestet.
Handling des LTO-5 Autoloaders ist unter Veeam relativ einfach gestrickt. Unter Veeam 7 haben wir reproduzierbar B2T-Fehler, wenn das LTO-5 Laufwerk während des Backuplaufs den Reinigungszyklus erreicht. Der Tapejob wird dann beim Bandwechsel abgebrochen. Kann natürlich auch am verwendeten Autoloader liegen. Unter Veeam 8 noch nicht getestet.
Veeam unterstützt nur Exchange 2010/2013

Veeam konnte bis vor kurzem keine einzelnen Standalone-Server sichern! Veeam bietet allerdings jetzt auch Endpoint-Backup an. Habe ich allerdings auch noch nicht getestet.

Persönlich finde ich die gesamte Konfiguration und Oberfläche von Veeam wesentlich einfacher und übersichtlicher als die Konfiguration von BE.

Wir haben den Wechsel von BE zu Veeam keine Sekunde bereut. Die Vorteile überwiegen für uns eindeutig.

Gruß
Dirk

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Beitragvon irix » 21.08.2015, 12:59

monster900 hat geschrieben:.
Veeam konnte bis vor kurzem keine einzelnen Standalone-Server sichern! Veeam bietet allerdings jetzt auch Endpoint-Backup an. Habe ich allerdings auch noch nicht getestet


Wir haben das Entpoint Protection hier seit Oktober im Einsatz um div. Clients zu schuetzen unter anderen meinen eigenen :).
Funktioniert gut... nur das Berechtigungskonzept das der Ecke ist unschoen. Da muss man vorher etwas ueberlegen und man sieht das diese Moeglichkeit nur "lose" Angeflanscht ist das das Veeam B&R. Der Agent wuerde auch komplett ohne das Veeam B&R funktionieren.

@Dirk,
schoen das ihr zufrieden seit :)

Gruss
Joerg

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Beitragvon monster900 » 21.08.2015, 13:29

irix hat geschrieben:@Dirk,
schoen das ihr zufrieden seit :)

Gruss
Joerg


Tut mir ja auch leid für Dich, dass das von Dir konfigurierte System so problemlos läuft! :D
Andere DL habe ich hier fast jede Woche am Telefon, weil wieder was zwickt... :roll:

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Beitragvon Tappi2k » 21.08.2015, 14:20

Vielen Dank für eure Antworten, helfen auf jedenfall schon mal weiter :)

monster900 hat geschrieben:Veeam unterstützt nur Exchange 2010/2013


Schade, damit ist veeam wohl erstmal raus. wir nutzen noch einen sbs 2007 und ein upgrade bzw. migration ist nicht in sicht :(

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Beitragvon irix » 21.08.2015, 14:28

Tappi2k hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten, helfen auf jedenfall schon mal weiter :)

monster900 hat geschrieben:Veeam unterstützt nur Exchange 2010/2013


Schade, damit ist veeam wohl erstmal raus. wir nutzen noch einen sbs 2007 und ein upgrade bzw. migration ist nicht in sicht :(


Einzig der Exchange Explorer 8 kann nicht mit dem 2007er umgehen. Da gibts dann aber 2 Workarounds. Bedingt dann aber Veeam Enterprise da man das LabFeature benoetigt.

Allerdings sind Kunden mit SBS schon genug gestraft so das ich denen eh niemals einen Datenverlust wuensche ;)

Gruss
Joerg

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Beitragvon Tappi2k » 21.08.2015, 14:34

irix hat geschrieben:Einzig der Exchange Explorer 8 kann nicht mit dem 2007er umgehen. Da gibts dann aber 2 Workarounds. Bedingt dann aber Veeam Enterprise da man das LabFeature benoetigt.


Die reaktionen von meinem Chef kann ich mir jetzt schon denken wenn ich ihm das verkaufen will xD

irix hat geschrieben:Allerdings sind Kunden mit SBS schon genug gestraft so das ich denen eh niemals einen Datenverlust wuensche ;)


Bin auch kein freund von SBS. Aber man muss halt sagen, dass dies vor 6 Jahren die Beste Preis\Leistung geboten hat, bei anfangs 18 MAs. Naja dauert nicht mehr lang, dann haben wir die 75 geknackt und brauchen eh was neues ^^

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Beitragvon monster900 » 21.08.2015, 15:10

Moin,
nochmal wegen Veeam und Exchange 2007.

Da wir auch noch Exchange 2007 im Einsatz haben (Migration läuft gerade) haben wir uns auch diese Frage gestellt.
Wie häufig hast Du in den letzten Jahren denn überhaupt einzelne Elemente im Exchange wiederherstellen müssen!? Wir haben bei uns die Papierkörbe der User im Ex. auf 120 Tage eingestellt, so dass wir in den letzten Jahren noch nie einzelne Elemente aus der Sicherung wieder herstellen mussten.
Und ein DR von Exchange 2007 funktioniert ja auch mit Veeam!

Wir möchten auf Veeam nicht mehr verzichten.
Und BE ist ja schließlich auch nicht kostenlos oder?
Ansonsten empfehle ich Veeam einfach mal zu testen.

Gruß
Dirk

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Beitragvon Supi » 21.08.2015, 21:21

Wenn ihr nur rein virtuelle Server habt, kann man sich auch noch die Vray Edition von backupexec 15 (2015) anschauen. Alle Agenten für sql und Exchange dabei und auch SBS 2008 wird supported.
Dazu B2D >B2T ebenso wie dedup dabei.


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