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Schlechte Disk-Performance auf ESXI5.5-Server

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Schlechte Disk-Performance auf ESXI5.5-Server

Beitragvon dmolan » 19.03.2015, 17:39

Hallo,

bin ganz neu im Forum und habe folgendes Problem.

Die langsame Geschwindigkeit macht sich auf dem Server in den VM's z.B. beim Kopieren von Dateien, beim Suspend und Wiederherstellen sowie bei Snapshots bemerkbar.
Habe die Geschwindigkeit der Festplatte des ESXI-Servers mit jener meines Laptops verglichen. Bei beiden handelt es sich um Sata-3 Platten mit 5400/min.

Laptop-Festplatte:

- aktuelles Debian in virtueller Maschine HW-Kompatibilität WS-11.0

root@debian:~# time dd if=/dev/zero of=ddFile bs=1M count=512
512+0 Datensätze ein
512+0 Datensätze aus
536870912 Bytes (537 MB) kopiert, 0,639874 s, 839 MB/s

real 0m0.708s
user 0m0.000s
sys 0m0.456s

------------------------

ESXI5.5-Festplatte:

- aktuelles Debian in virtueller Maschine HW-Kompatibilität WS-10.0:

root@debian:~# time dd if=/dev/zero of=ddFile bs=1M count=512
512+0 Datensätze ein
512+0 Datensätze aus
536870912 Bytes (537 MB) kopiert, 12,7869 s, 42,0 MB/s

real 0m12.817s
user 0m0.000s
sys 0m0.264s


- ssh-Konsole ESXI5.5Sever:

/vmfs/volumes/54de8f56-3e9a309c-2648-001b213d0bb0 # time dd if=/dev/zero of=ddFile bs=1M count=512
512+0 records in
512+0 records out
real 0m 13.43s
user 0m 0.22s
sys 0m 0.00s


Kann mir jemand einen Rat geben. Was könnte die Ursache sein? Und: sind die gemessenen 839 MB/s in der VM auf dem Laptop überhaupt realistisch?

Vielen Dank im Voraus :)

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Beitragvon ~thc » 19.03.2015, 18:05

- SATA-Platten am AHCI-Controller des ESXi sind nicht für VMs supported - ich hoffe mal, das ist ein privater Server bzw. Spielwiese.
- Die Performance gemessen an dem, was die Platte eigentlich kann, ist eher mäßig, aber dank Punkt 1 muss sich VMWare darum nicht kümmern.
- Die Werte auf dem Laptop sind ganz klar unrealistisch

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Beitragvon dmolan » 19.03.2015, 19:09

Danke für die schnelle Antwort!

- Ja, es handelt sich tatsächlich um eine Spielwiese bzw. Lernumgebung.

- Ist die gemessene Leistung für eine SATA-Platte am AHCI-Controller eines ESXI dann normal, oder sollte da eigentlich schon mehr drin sein?

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Beitragvon ~thc » 19.03.2015, 19:20

Die sind schon eher mau. Meine Werte auf einer Debian 7 VM unter 5.0:

Code: Alles auswählen

# time dd if=/dev/zero of=ddFile bs=1M count=512
512+0 records in
512+0 records out
536870912 bytes (537 MB) copied, 0.807872 s, 665 MB/s

real    0m0.812s
user    0m0.000s
sys     0m0.808s

Caching/Unrealistisch.

Code: Alles auswählen

# time dd if=/dev/zero of=ddFile bs=1M count=5120
5120+0 records in
5120+0 records out
5368709120 bytes (5.4 GB) copied, 56.1615 s, 95.6 MB/s

real    0m56.164s
user    0m0.000s
sys     0m9.113s

Realistisch.

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Beitragvon dmolan » 19.03.2015, 19:32

danke.

- aha! Caching. Mann muss also also eine viel größere Datei schreiben lassen.

- aber ich nehme an, bei den 95,6 MB/s handelt es sich nicht um eine SATA-AHCI-Platte, oder?

- jetzt noch mal ganz konkret gefragt: muss ich mich bei einer SATA-AHCI am 5.5 mit meiner schlechten Performance abfinden, weil das halt nunmal so langsam ist. Oder sollte die Performance eigentlich besser sein und gibt es dann mögliche Ursachen, welche ich beeinflussen kann?

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Beitragvon ~thc » 19.03.2015, 19:52

Ja - das ist eine Seagate ST31000534NS (7200) an einem Ibex Peak (Intel BD3420) SATA AHCI Controller.

Die 5400er Platten sind zum Zweck der Energieeinsparung und/oder Noise Reduction eher etwas langsamer. Zunächst mal würde ich checken, ob die Platte mehr hergeben müsste.

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Beitragvon dmolan » 19.03.2015, 20:16

Danke.

- Es handelt sich um eine WD RED 1TB SATA 6Gb/s Intellipower 16MB 2,5'' 9,5mm (WD10JFCX).
Sie hat laut einem Test bei tomshardware eine mittlere Transferrate von 93,5 MByte/s.

- Sie wäre demnach also mehr als doppelt so schnell wie gemessen.

- Der Controller auf dem Mainboard ist ein Intel Lynx Point AHCI. Dieser ist von VMWare HWCompatibiliy abgesegnet.

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Beitragvon ~thc » 19.03.2015, 21:11

Ich habe zwar auch einen Server mit einem Lynx Point unter Wartung - an diesem ist aber nur ein DVD-ROM angeschlossen.

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Beitragvon Dayworker » 19.03.2015, 21:21

Welchen Chipsatz hast du den im Einsatz? Mit Lynx Point sind sowohl die 80er als auch die 90er und ebenfalls die Server-Chipsätze der C22x-Reihe bezeichnet.

Unabhängig davon. Das die Platte so lahm ist, hängt in meinen Augen auch mit AHCI unter ESXi zusammen. SATA-Platten sind wie USB-Stick und SD-Karten von VMware nur für den ESXi selbst, aber nicht für das VMFS mit dem Datastore freigegeben. Da der ESXi beim Booten sich komplett in den Host-RAM lädt, spielt die Performance des Bootmediums nach dem Booten absolut keine Rolle mehr.


Je nach ESXi-Version kommt noch hinzu, daß CD/DVD-Laufwerke sich nur noch im IDE- bzw SATA-Kompatibilililililitätsamodus betreiben lassen.

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Beitragvon dmolan » 20.03.2015, 17:56

Danke.
Das MAinboard ist ein Asrock B85M B85 Pro4 Sockel 1150 mATX DDR3 und in der Passthroughkonfiguration wird 8 Series/C220 Series Chipset angezeigt.

Habe gerade nohmal auf der ssh-konsole getestet:
/vmfs/volumes/54de8f56-3e9a309c-2648-001b213d0bb0 # time dd if=/dev/zero of=ddFi
le bs=1M count=5120
5120+0 records in
5120+0 records out
real 2m 27.99s
user 0m 1.94s
sys 0m 0.00s

Das ergibt 35,4 MB/s
Gleichzeitig hat das Leistungsdiagramm des ESXI für diesen Test ca. 75000 KB/s angezeigt.

Welcher Wert ist jetzt der richtige(re)?

Danke im Voraus!

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Beitragvon ~thc » 20.03.2015, 18:41

Das ist die "Lazy"-Falle - mach den Test nochmal mit einer "Eager"-Disk.
(Beim ersten Überschreiben werden vom ESXi vorher nochmal Nullen geschrieben)


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