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vSphere versus Hyper-V im RZ-Betrieb

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vSphere versus Hyper-V im RZ-Betrieb

Beitragvon ThorstenRay » 05.02.2015, 10:11

Hallo liebe VMware Commuinity.

Wie aus dem Titel bereits hervorgeht stelle ich hier mal folgende Frage zur Diskussion.
Vorab möchte ich noch hinzufügen, dass ich überzeugter Anhänger von VMware bin. Nicht dass das falsch rüberkommt.

Mein derzeitiger Arbeitgeber (Elektro-Industrie) betreibt an seinem Hauptstandort zwei Rechnezentren. Dort befinden sich eine vielzahl von Hardware-Server und noch mehr virtuelle Server.
Als Hyperbisor wird derzeit (zu meinem Leidwesen) Hyper-V (2008 R2, und 2012 non R2) verwendet. Alles in allem sind es über 350 virtuelle Maschinen die dort in den beiden Rechenzentren am laufem gehalten werden. (Windows Client OS, Windows Server OS, Linux, OS2 *lach*)

Hinzu kommt nun, dass alle übrigen Standorte in Süddeutschland nun mit 10 Gbit/s redundant an den Hauptstandort angebunden werden. Die bisherigen MPLS Leitungen zu diesen Standorten werden dadurch logischerweise überflüssig.

Der nächste Schritt ist, dass an den jeweiligen Standorten die IT-Infrastruktur in Form von lokalen Rechenzentren zurückgebaut werden soll.
Sprich die Anzahl der Server (Hardware wie auch virtuell) wird am Hauptstandort deutlich zunehmen. Ich gehen davon aus dass sich die Anzhal der virtuellen Server mittelfristig auf ca. 500 (oder auch mehr) erhöhen wird.
Das zukünftige Wachstum am Hauptstandort ist bei dieser Zahl leider nicht berücksichtig.

Als Storage steht am Hauptstandort ein gespiegeltes NetApp MetroCluster zur Verfügung.

Derzeit bestehen die Hyper-V Cluster in aller Regel aus zwei Hosts (je einer im jeweiligen RZ). In seltenen Fällen gibt es Hyper-V Cluster mit vier Hosts.
Für die ganzen Linux VM's gibt es eine paar Citrix Xen Server, die mehr schlecht als recht laufen. Beim kleinsten Netzwerk-Ruckler scheissen die ab und sterben einen Heldentod.

Auch eine wirkliche Hochverfügbarkeit existiert eigentlich nur auf dem Papier.
Durch teilweise sehr große VM's mit 64 GB RAM gibt es massive Probleme bei der Live-Migration. Das geht manchmal nur im Offline-Modus.
Auch bei den letzten Wartungsarbeiten an einem Core-Switch in einem der Rechenzentren gabe es Probleme die ein manuelles Eingreifen erforderliche machten.

Alles in allem hätte ich hier gerne statt Hyper-V und Xen ein paar VMware Cluster die meiner Meinung und meiner Erfahrung nach deutliche stabile und zuverlässiger laufen.
Nur mit blossen wünschen kommt man natürlich nicht durch.

Daher möchte ich Euch bitten das ganze mal offen zu diskutieren.
Auch den Gesichtspunkt ob es realistisch ist eine solche "große" Umgebung mit Hyper-V zu betreiben. Ich habe jedenfalls noch von keinem Unternehmen in meiner Region gehört die eine solche große Umgebung mit Hyper-V betreiben (nur VMWare).

Handfeste Argumente wäre natürlich mehr als nur Hilfreich.

Die Diskussion ist hiermit eröffnet.

Vorab vielen Dank für die Beiträge.

VG
Thorsten

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Beitragvon stahly » 05.02.2015, 17:18

Ja, das Thema HyperV kommt bei uns auch immer auf. Vor allem, da die Lizenzkosten für HYV gleich Null sind. Noch ist es nicht wirklich ein Thema, aber alle paar Monate wird darüber nachgedacht. ...

Zu Deiner Frage kann ich nicht viel sagen, außer das Vmware super bei uns über 2 RZs läuft :) :P

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Beitragvon Virtuozzi » 05.02.2015, 17:55

Ich betreue gemischte Umgebungen, diejenigen mit vmware sind aber deutlich stabiler und einfacher zu bedienen.

Ein paar Punkte welche mir dabei aufgefallen sind:

-der ganze Netzwerk-Stack ist seitens vmware um ein Vielfaches erwachsener.
Wenn ich schon nur an dieses Wirrwarr bei hyper-v denke, dreht sich mir der Kopf (vswitche, vlans - auf PG oder vm, trunking, statisches oder dynmaische lag's).

-das Handling der einzelnen VMs: versucht mal eine gelöschte hyper-v vm wieder zu registrieren? nix mit rechtsklick auf config und "register...".
Der ganze Aufbau mit den Unter-Unter-Unterordner auf Hyper-V etc., vmware viel simpler und logischer gebündelt und aufgebaut.
Update der hyper-v integration tools: alles interaktiv, kein rechtsklick und "upgrade" wie bei vmware, ich muss in jede vm rein und das teil upgraden.

-3 eigene Konsolen für das mgmt bei hyper-v (manager, failover cluster manager, event. scvmm). einige funktionen da, andere wiederum hier usw. admin-technisch bei einer feuerwehrübung eine einzige katastrophe.

-hyper-v cluster basieren auf dem failover cluster von ms. schon nur das ist ein no-go für mich (troubleshooting, mangelhafte info über plötzliche evakuierungen) usw. vmware ha, drs., kompakte module, welche bewährt und zuverlässig funktionieren.

-ressourcen-dichte: hyper-v's dynamic memory ist schlicht unbrauchbar. Hab es schon etliche Male wieder versucht, die VM's fliegen spätestens nach einer Woche auf die Nase oder starten gleich direkt sehr träge. hyper-v kennt meines wissens auch funktionen wie page sharing, ballooning etc. gar nicht. ein cluster mit 4 hyper-v hosts läuft gerne am limit, obwohl sich die vms langweilen. alles sehr statisch und nicht ressoucen-schonend.

-Dinge wie backup: schon mal veeam im einsatz bei beiden gehabt? vmware: install und rennt. keine updates nötig (ausser für veeam server) und das teil läuft und läuft.
hyper-v zuerst einmal duzende KB's abklappern und hotfixes installieren, damit veeam deine hosts nicht mit einem bsod beglückt, danach immer wieder fällige updates und potentiell mehr gezicke als bei vmware.

Kommas und die Rechtschreibung sind heute im Urlaub 8)

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Beitragvon vMario156 » 05.02.2015, 17:57

stahly hat geschrieben:...Vor allem, da die Lizenzkosten für HYV gleich Null sind. Noch ist es nicht wirklich ein Thema, aber alle paar P


Kenne mich zwar mit Hyper-V nicht aus, aber umsonst ist das doch auch nicht ?! Der Hypervisor selbst zwar schon (glaube) aber wenn du diese in das System Center Packst (Gegenstück zum vCenter?!) werden doch auch Lizenzkosten pro Server / oder Socket fällig?

Gruß Mario

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Beitragvon ~thc » 05.02.2015, 18:06

Ein paar Argumente, die letztens schon ausgetauscht wurden:

http://vmware-forum.de/viewtopic.php?t=29288

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Beitragvon UrsDerBär » 05.02.2015, 18:38

Habe da die gleiche Meinung wie Virtuozzi... Ich finde vor allem die Netzwerkkonfig sowas von unübersichtlich und manchmal auch strange. VmWare stelle ich einmal ein und es läuft. Möchte ich was ändern, ändere ichs schnell und es läuft immernoch. =)

Die Replikation der VM's scheint aber schon ein nettes Feature und ziemlich zuverlässig zu sein. Habe damit aber selber noch keine Erfahrung gemacht.

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Beitragvon bla!zilla » 05.02.2015, 20:49

vMario156 hat geschrieben:Kenne mich zwar mit Hyper-V nicht aus, aber umsonst ist das doch auch nicht ?! Der Hypervisor selbst zwar schon (glaube) aber wenn du diese in das System Center Packst (Gegenstück zum vCenter?!) werden doch auch Lizenzkosten pro Server / oder Socket fällig?


Korrekt. Schön brav für alle Server die SysCtr Suite als Standard oder Datacenter lizenzen, nur um in den Genuß des SCVMM zu kommen. Man muss aber auch sagen: Man braucht den auch nicht zwingend. Für kleinere Cluster reichen die Bordmittel.

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Beitragvon Virtuozzi » 05.02.2015, 21:06

bla!zilla hat geschrieben: Man braucht den auch nicht zwingend. Für kleinere Cluster reichen die Bordmittel.


Mit ists schon geschmeidiger.

Hab gerade hier einen Kunden, welcher sich das alles schöngeredet hat, so von wegen "alles gratis bei Tante MS".

Nun baut er sich zum x-ten Mal seine Server-VM von Grund auf neu, da ihm das Geld für SCVMM zu schade war und somit auch keine templates, Klone erstellen kann.

Rein mit Bordmittel, sehe ich hyper-v bei den ganz kleinen Fischen, mit ihren 5-10 Vms. Wird es professioneller und grösser, liegt die Sache klar auf der Hand.

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Re: vSphere versus Hyper-V im RZ-Betrieb

Beitragvon rprengel » 06.02.2015, 07:31

ThorstenRay hat geschrieben:Hallo liebe VMware Commuinity.

Wie aus dem Titel bereits hervorgeht stelle ich hier mal folgende Frage zur Diskussion.
Vorab möchte ich noch hinzufügen, dass ich überzeugter Anhänger von VMware bin. Nicht dass das falsch rüberkommt.


VG
Thorsten


Ein paar Anmerkungen:
1)
Läuft die Diskussion bei euch neutral und ergebnissoffen?
2)
Wenn Linux und Unix-Systeme im Spiel wäre ESX immer meine erste Wahl.
MS hat in der Vergangenheit schon mehrfach defacto Sabotage betrieben wenn um Mitbewerber ging.
3)
Patchmanagment Hostsystem
Ist bei ESX bis kein Problem aber MS hat in den letzten Monaten ziemlich viele Patches auch wieder zurück gerufen.

Gruss

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Beitragvon roeschu » 06.02.2015, 11:22

Musste/Durfte Hyper-V 2012 R2 mit SCVMM 2012 und dem Azure Pack Layer aufbauen. Läuft jetzt als zweite Plattform neben Vmware Vsphere mit Vcloud Director.

Mein derzeitiges Resumée:

- Hyper-V SCVMM 2012 Aufbau mit Azure Pack Layer Design/Aufbau ist nicht zu unterschätzen. Minimaldesign für einen Management Cluster (beeinhaltet alle Hyper-v/SCVMM/Azure pack Management VMs) ca. 14 VM's . Dabei sind die Runbook Server inkludiert (aequivalent zu VMware Orchestrator, haben allerdings im MS Umfeld einen etwas höheren Stellenwert als Vmware Orchestrator; für bestimmte Features brauchts die Runbook Server

- Beim Aufbau/Design (vorallem wenn nebst SCVMM noch Azure Pack drin ist) unbedingt einen erfahrenen Spezialisten reinholen. Es braucht jemand der sowas schon mal aufgebaut hat. Nur Theoriewissen bezüglich Hyper-v reicht nicht.

- Von den Mgt Umsystemen her ist Vmware eindeutig noch einfacher und schneller deploybar derzeit

- Der Hypervisor mag mit ESX gleichgezogen haben beim Management der VM's ist Vmware noch vorne m.E (z.b Hot Add etc.) . Vcloud Director ist eindeutig weiter als Azure Pack (hinsichtlich Konfigurationsmöglichkeiten für den Mandanten).

- Momentan kommen alle 2-3 Monaten Update Rollups für SCVMM/WAP. Ständig neue Features/erweiterte Gästeunterstützung (neu auch Ubuntu z.b) etc. geht recht rasch vorwärts. Bedeutet allerdings nicht immer Stabilität...

- Wenn Hyper-V mit SMB eingesetzt wird unbedingt MS SMB verwenden derzeit. SMB 3.0 Implemenationen von Netapp o.ä bilden noch nicht das ganze Featureset ab. Hyper-V mit iscsi und dem verkrüppelten CSV welche NTFS halbpatzig "clusterfähig" macht ist nicht so schick.

- Je nach Storageumgebung acht geben auf bestimmte Komponenten welche man beim Aufbau plötzlich merkt das man sie braucht (wenn man es vorher nicht abgeklärt hat mit einem Erfahrenen Spezialisten). Beispiel für Azure Pack --> SMI-S Storage Broker (z.b Netapp SMI-S Installation).


Der technische Objektive Entscheid ob man Hyper-V einsetzt hängt nicht nur von den, allfälligen, Lizenzkosten ab:

1) Implementationskosten können beträchtlich sein. Internes Know How vorhanden?

2) Immer mehr ein Thema wird ob man Hybrid Clouds oder VM Disaster/Replikations Lösungen bilden möchte in der Zukunft. Davon abhängig muss man dann entscheiden zu welchem Hersteller man in dieser Frage kompatibel sein möchte (Azure Private Cloud Anbieter, offizielle MS Azure Cloud, Vmware Cloud Anbieter etc.)

3) Heterogenität der OS in den VM's. Wer nur MS OS's einsetzt --> eher Hyper-V/SCVMM, wer eine grössere Bandbreite hat eher --> Vmware


Meine Sicht: Vmware bezüglich Management, Implementierbarkeit,Features eindeutig noch vor MS. MS aber stark im kommen mit ihrem Azure Pack Zeugs. Hängt halt davon ab ob man das braucht.

Bezüglich der Eingangsfrage glaube ich nicht dass das genannte Umfeld "zu gross" wäre für eine Hyper-V Implementation. Ausserdem ist Hyperv 2008 doch noch sehr weit zurück im Vergleich zu Hyper-v 2012r2 ---deshalb nicht zu stark damit vergleichen.

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Beitragvon v-rtc » 06.02.2015, 12:03

Hallo zusammen,

roeschu hat schon viele Hinweise gegeben. Aufgrund der Lizenzkosten, wird sicher auch das ein oder andere entschieden. (Mittlerweile fast wichtiger als alles andere bei uns).

Wir haben auch mal "gerechnet" und hatten Kosten technisch eher MS vorne, aber da wir schon fast von Beginn an bei VMware sind, weiterhin treu. Allerdings sollte man MS nicht unterschätzen, ich glaube Sie kommen VMware immer näher.

Am Ende solltet Ihr Versionen (aktuelle am Besten), Funktionen, Kosten und Erfahrungen (evtl. selbst/Systemhaus?) nebeneinander Stellen und testen.

Viele Grüße

Rolf


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