ich bin für alle Ideen dankbar - im Folgenden habe ich mal versucht, die Situation möglichst strukturiert zu schildern.
Ausgangssituation:
Es geht um eine kleine Arztpraxis mit 10 Arbeitsstationen (5 Mitarbeiter wechseln ständig dazwischen hin und her). Genutzt wird nur die Praxissoftware + Word. Da die Software an sich schon nicht gerade einen Performance-Preis gewinnt, wurden alle Arbeitsstationen ohne Geräteanbindung vor ein paar Jahren auf Terminalserver-Betrieb umgestellt. Die Software wird also nur noch an 4 Arbeitsplätzen lokal ausgeführt (Anbindung von EKG etc.), 6 nutzen den TS. Das soll auch in Zukunft so bleiben.
Zur Zeit ist folgender "Server" mit Windows Server 2008 im Einsatz:
- Intel Q9300 4x 2.5 GHz
Intel S3210SHLC Mainboard
8 GB RAM
Festplatten (SATA) sind jeweils zwei als RAID1-Volume (Intel Software-RAID) zusammengefasst:
System: 2x WD WD3202ABYS RE3 Caviar 320GB 7.2k rpm 16MB
Daten: 2x WD WD740HLFS VelociRaptor 74GB 10k rpm 16MB (verschlüsselt mit TrueCrypt)
Backup: 2x WD WD1003FBYX RE4 1TB 7.2rpm 64MB
Aktuelle Probleme:
Im Prinzip ist jetzt einfach wieder neue Hardware fällig, da die alte aus dem Garantiezeitraum heraus ist. Insbesondere laufen die Datenplatten ständig voll, sodass hier mehr Reserve benötigt wird. Die Performance ist zur Zeit noch akzeptabel, darf aber auf keinen Fall schlechter werden.
Aktuelle Auslastung / Zukunft
Die CPU-Auslastung liegt im normalen Betrieb unter 20%, kritischer ist der benötigte Arbeitsspeicher (teilweise nur noch 1GB frei, Swapping beginnt) und die Zugriffszeiten der Daten-Festplatte. Hier besteht sicher noch etwas Optimierungspotential.
Der neue Server wird dann mit Windows Server 2012 Std. laufen. Die Umgebung wird in keinem Fall größer werden, d.h. die gleichzeitig aktiven User sind langfristig eher rückläufig (also <5). Auch ist es sehr unwahrscheinlich, dass neue Software/Server hinzu kommen. Es gilt eigentlich lediglich, den aktuellen Zustand aufrecht zu erhalten und ggf. zu beschleunigen.
Fragen:
a) Ist eine Virtualisierung hier überhaupt sinnvoll? Oder sollte der neue Server lieber direkt "aufs Blech" installiert werden?
Für die Virtualisierung sprechen aus meiner Sicht zwei Dinge: Zum einen könnte man die 2012er Lizenz in zwei VMs nutzen und somit endlich DC und TS trennen (für die aktuelle Bastellösung kann ich nichts...). Zum anderen wäre man Hardware-unabhängig und kann diese im Ernstfall schnell austauschen (keine Neuinstallation notwendig) und die VM auf einem anderen Server starten.
Dagegen spricht: Die Sicherung auf externe Medien erfolgt zur Zeit auf SATA-Platten (per eSATA angeschlossen), die müsste man dann durchreichen... und ganz allgemein, hätte man durch die Virtualisierung eine mögliche Fehlerquelle mehr eingebaut. Der ein oder andere HW-Dongle müsste dann vermutlich auch umziehen...
b) Hat die Virtualisierung einen negativen Einfluss auf die Performance?
...oder eher einen positiven, z.B. durch intelligente Speicherverwaltung des ESXI? Wäre es bezgl. der Festplatten dann sinnvoll, zwei Datastores einzurichten. Einen auf schnelleren Disks (für die Daten) und einen langsameren für den Rest?
c) VMware vs. Microsoft
Bisher habe ich immer den ESXI genutzt. Bringt der ESXI gegenüber MS HyperV besondere Vorteile, wenn es ausschließlich um (wenige) Windows-Instanzen geht? (Für ESXI würden dann ja zusätzliche Lizenzkosten anfallen, auch wenn die hier nicht ausschlaggebend sein sollen)
d) Hardware-Empfehlung
Was würdet ihr als HW empfehlen? Welche Festplatten-Konfiguration? Die Disks würde ich schon aus Budget-Gründen und mit Hinblick auf die wirklich kleine Umgebung lokal lassen. Ein "echter" RAID Controller mit Möglichkeit der Überwachung wäre auf jeden Fall Pflicht. Auch hätte ich gerne eine Fernwartungsoption wie z.B. HP iLO.
So, das war jetzt viel Text, aber ich hoffe die Situation einigermaßen übersichtlich geschildert zu haben. Bin auf eure Ideen gespannt und falls ihr noch weitere Infos benötigt, einfach Bescheid geben!
Besten Dank!