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EDV-System für Schule mit VMware

Alles zum Thema vSphere 6.7, ESXi 6.7 und vCenter Server.

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EDV-System für Schule mit VMware

Beitragvon maxlvm » 04.01.2022, 22:01

Hi zusammen,

um mein Verständnis für Netzwerkplanung, Umgang mit VMware usw. zu erhöhen, plane ich als Übung ein fiktives EDV-System für eine Schule (300 Schüler => 10 Klassen je 30 Schüler, 10 Lehrer).

Ein Verwaltungsnetz ist nicht nötig, es gibt nur ein Schüler- und ein Lehrernetz.

Meine Überlegungen: Es wird ein Domaincontroller mit DHCP und DNS Server benötigt, ein File-Server, Webserver für die Schulhompage, Printserver, WSUS, Mail-Server nicht nötig => O365, Imaging Server => Aufsetzen der PCs soll automatisch erfolgen.

Ich würde die aufgezählten Server als VMs auf einem HA-Cluster aus ESXi-Hosts laufen lassen, sodass alle Server im HA-Verbund überwacht werden und bei einem Ausfall eines ESXi-Servers oder bei Ausfall eines Gastbetriebssystems die virtuellen Maschinen automatisch auf einem anderen ESXi-Server wieder gestartet werden. Ich muss also im HA-Cluster so viele Ressourcen vorhalten, dass der Ausfall eines Hosts kompensiert werden kann.

Ich brauch auch eine zentrale Storage, RAID5 scheint mir passend. Sichern würde ich mit Veeam nach dem Generationenprinzip (Großvater, Vater, Sohn).

Jeder Schüler hat ein servergespeichertes Profil - 10 GB pro Schüler scheinen mir angemessen.

Ich weiß aber jetzt nicht so richtig, wie ich das ganze angehen soll bzgl. HA-Cluster, Sicherung, Storage, ...

Wie viele ESXi-Hosts brauche ich? Eigentlich könnte ich ja alle Server (Domaincontroller + DHCP +DNS, File-Server, Webserver, WSUS, Imaging Server) als einzelne VMs auf einem ESXi Server laufen lassen und dann einen zweiten ESXi Server hinstellen, auf den alle VMs verschoben werden, wenn der erste ESXi Server ausfällt. Und dann noch einen dritten physischen Server, der mit dem ersten ESXi mit LWL 10 Gbit/s verbunden ist und Backups über Veeam macht.

Macht dieses Konzept Sinn? Könnte man das ganze besser lösen?

Wenn für jeden Schüler fix 10 GB eingeplant werden für das servergespeicherte Profil, bräuchte ich schon mal 3 TB Speicherplatz dafür.
Wie berechne ich am besten den gesamten Speicherplatz für die zentrale Storage?
Wie soll ich meine ESXi-Hosts ausstatten (RAM, CPU,...)?

Bin noch Anfänger und über jede Erklärung und Tipps dankbar.

LG
Max

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Re: EDV-System für Schule mit VMware

Beitragvon irix » 04.01.2022, 23:54

Moin Max,

ich habe geliefert bzw. supporte den Virtualisierungs Software- und Hardware Part fuer einige (Berufs-)Schulen und das ganze mit VMware vSphere.

Die Anforderungen an getrenntes Sekretariats/Lehrer und Schuelernetz sind ja nur das vorgeschriebene Minimum. Das ganze sollte man Sicherheitstechnisch ruhig weiter treiben und dann kann es durchaus Sinn machen die Klassen evtl. auch zu separieren. Ich kann nur anraten ein Management Netz zu implementieren. Das es eh dann Netze noch fuer die WLANs gibt ist dann selbstverstaendlich.

Was man an Ressourcen benoetigt ist im ersten Schritt mal einfach. Alle VMs in einer Excel notieren und hinschreiben was man gedenkt an vCPU, vMEM und vDisk zu benoetigen. Das zaehlt man dann zusammen und weis schon mal wo ran man ist und kann Anzahl an CPU Kernen und Arbeitsspeicher bestimmen.

Redundanz kommt mit der Anzahl an Host in einem Cluster. Wenn man nur 2 Server hat muesste einer im Wartungs- bzw. Ausfall alles tragen. Das bedeutet 50% Failoverkapazitaet. Bei 3 Hosts sind es nur noch 33 und bei 4 dann 25%.

Ob klassiches Storage oder HCI basierend auf vSAN muss man dann beides beleuchten sofern man HCI nicht schon vorher ausschliessen kann da selten bis nie 10/25G Netzwerk vorhanden ist bzw. es ins Budget nicht rein passt. Ein klassiches Storage kann dann per DirectAttached an bis zur 4 Hosts angeschlossen werden ohne das man eine Extra Fabric brauechte. Ansonsten gibts Kleinstloesungen fuer basierend auf 10G sowie 4x25G fuer bis zu 4 Hosts.
Bereits in der unteren Storage Mittelklasse ist Dedup/Kompression enthalten was natuerlich Wunder bewirken kann wenn man gewungen waere eine grosse Anzahl an gleichen VMs zur Verfuegung zu stellen. Das man das auch bei VMware Zusatzloesungen ala VMware Horizon umsetzen kann ist dann eine weitere Option (Man Denke an ein GoldenImage und davon dann abgeleitete VMs pro Klassenzimmer).

Das Thema kann unendlich sein :) Die Realitaet sieht leider etwas trauriger aus wegen Budget und anderen Problemen. Die Frage obs nicht Sinnvoller ist fuer die Schueler nicht VMs in der "PublicCloud" bereitzustellen muss man sich aber stellen und beantworten. Dadurch das die VMs ja nur einen ueberschauberen Zeitraum immer laufen muessen kann das attraktiv sein.

Gruss
Joerg

Member
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Re: EDV-System für Schule mit VMware

Beitragvon maxlvm » 05.01.2022, 15:51

Hi Joerg,

danke für deine schnelle Antwort! :D

Ja, ein Management Netz zu implementieren ist sicher eine gute Idee. Ich würde für jede Klasse ein eigenes VLAN machen.

Ich überlege, ob es sinnvoll wäre 2 Server zu nehmen und die VMs darauf aufzuteilen und einen dritten Server, der die VMs beim Ausfall eines Servers übernehmen kann. Die Kapazitäten des dritten Servers würd ich dann so berechnen, dass er den Ausfall eines Servers kompensieren könnte.
Wie würdest du das ganz konkret machen? Wie würdest du die oben genannten VMs (Domaincontroller, Webserver,...) aufteilen auf zwei Server? Oder würdest du das ganz anders machen?

Und bzgl. Backup Server - im Falle dass ich die VMs auf zwei Server aufteile, würd ich beide mit dem Backupserver mit LWL verbinden und die Backups über Veeam machen. Ist das grundsätzlich eine sinnvolle Idee? Bzw. wenn einer der beiden Server ausfallen würde, würde ja der dritte Server die VMs übernehmen und neu starten. Wozu dann ein Backup Server?

Sorry für die blöden Fragen...

Und du hast bestimmt recht, dass das in der Realität ziemlich anders aussieht. Ich versuch mich da nur etwas besser reinzudenken mit meinem fiktiven Beispiel.

Besten Dank schonmal!


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