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iSCSI, SAS oder doch NFS?

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iSCSI, SAS oder doch NFS?

Beitragvon C3P0 » 26.02.2014, 17:54

Servus zusammen!

wie im Titel stehe ich aktuelle vor der Frage auf welches SAN soll ich setzten, wobei NFS ja eigentlich kein SAN ist. Mittlerweile gibt es ja die verschiedensten Lösungen und wollte mal eure Meinung dazu hören, was setzt ihr ein und warum?

Bei mir hat sich jetzt folgendes ins Gehirn gesetzte:

iSCSI: Alternative zu FC aber auch hier muss gut Konfiguriert und eigene Switche mit Leistung sowie NICs bereitgestellt werden. Außerdem max. 1 Gbit/s pro Port.

SAS: Leistungsstark und einfach zu konfigurieren. Allerdings nicht zu skalieren, da ich max. 4 Host anschließen kann...außerdem ich bringe SAS-Switche ins Spiel wo aber wenige zertifiziert sind und teuer.

NFS: Schnell, einfach und wenn nicht richtig konfiguriert unsicher. Failover nicht wirklich gegeben bzw. muss von teuren Switch übernommen werden. Erst mit der Unterstützung von pNFS seitens VMware kann sich das ändern.

Für was habt ihr euch entschieden, wenn auch die Kosten nicht explodieren dürfen? Oder ist vielleicht mein Denke oben sogar falsch?

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Beitragvon bla!zilla » 26.02.2014, 18:17

Na ja, deine Denkweise ist nicht ganz falsch.

iSCSI geht auch wunderbar mit 10 GbE. Ich persönlich finde iSCSI aufwendiger zu konfigurieren als Fibre-Channel. Aber wenn es sauber aufgesetzt ist, dann ist auch mit iSCSI eine ganz ordentliche Performance möglich.

SAS ist ganz nett für Cluster oder sehr, sehr kleine Installationen. Man ist halt ein wenig limitiert, aber wenn man sich dessen bewusst ist, dann ist das durchaus eine Alternative!

NFS ist schnell. NFS ist schön. NFS hat aber auch seine Macken. Wer weiß schon, dass Microsoft z.B. Exchange auf NFS nicht supported... Und damit meine ich: Exchange Server in VM mit VMDK auf NFS Datastores. Ist stand heute nicht supported. Redudanz ist halt Sache des NAS Systems, nicht des Protokolls. You get what you pay for. Wie bei iSCSI gilt auch: Das Netzwerk ist das A und O und sollte dementsprechend gut geplant und realisiert sein.

Das "richtige" Protokoll hängt von den Anforderungen ab. Ich installiere immer noch sehr viel Fibre-Channel, obwohl es ja ach so tot sein soll. Funktioniert einfach. Interessanterweise sind Fibre-Channel und iSCSI meist nicht weit auseinander - außer man nimmt natürlich die billigsten Switches etc.

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Beitragvon C3P0 » 26.02.2014, 19:10

Dann ist ja meine Denke soweit richtig...das mit Exchange ist übrigens eine ganz üble Falle, wenn man es nicht weiß.

Ich hake mal unten bei den Anforderungen ein. Aktuell wären es 4 ESXi-Host die auf ein SAN zugreifen sollen. Da die Netzwerkstruktur bzw. die Switche überhaupt nicht für einen Betrieb mit iSCSi oder FC ausgelegt sind, dachte ich an eine SAS-Lösung wo ich jetzt schon am Limit wäre.

Bei iSCSI sehe ich eben auch die Problematik mit der Konfiguration. Außerdem muss auch wie bei FC Anschaffungen bezüglich Netzwerktechnik gemacht werden, wenn die Technik nicht vorhanden ist.

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Beitragvon irix » 26.02.2014, 19:52

Moin,
Ich stimme Patrick zu das iSCSI mind. genauso aufwendig ist wie FC und ich sage das es sogar mehr ist. Man muss nur wissen was zutun ist und eine iSCSI Konfig auf einem Force10 oder PC8164 macht man nicht in 2min wenn es das erstemal ist. Auch auf ESXi Seite ist mehr zutun und nicht fuer alles gibts ne GUI.

90% ist hier iSCSI, 9% SAS und den Rest teilen sich FC und NFS. Das letze FC Projekt mit Broadcom 300 und 3 Hosts ist schon laenger her. Aktuell ein Projekt wo 500VMs von FC nach NFS migriert werden. Solange das nicht fertig ist bleibe ich bei meiner Meinung das nur Netapp NFS gut rueberbringt und alle anderen sollen Block machen :-)

Groesste SAS Installation sind knapp ueber 100 VMs beim Kunden und wir hier im Haus haben 450 lfd. auf 10GbE ISCSI mit teils 2*40GbE fuer ISL.

Ich meine es ist nur ein Teil der Ueberlegung welches Protokoll, den bei 10GbE kann ich gucken ob ich meinen ESXi und Lan Traffic mit auf den Switch bekomme. Des weiteren wuenscht man sich ein Storage was man im Notfall auch alleine Beherscht und im Tagesgeschaefft auch alleine ohne Fremde Hilfe.

Ein NFS auf einem noch anzulegenden VDM einzurichten auf einer VNX geht auch nicht mal eben Fix. Mal davon abgesehen wie lange man suchen darf um in der alten Navisphere nen HBA austragen zukoennen.

Gibt Kunden fuer die war ein Feature ausschlaggebend weil es das groesste Problem fuer ihn loeste und da war das Protokoll nachranging.

Zurueck zu VMware und NFS. Es wird erst seit 2Jahren so richtig miteingebunden. Das Thema ACLs unter NFSv3 beschraenkt sich einzig auf IPs. Alle VMs werden Thinprovioning erstellt und Lastverteilung braucht Planungund die ESXi Defaults sind praxistauglich.

Wie immer die Frage nach den IOPS, Kapazitaet. Anzahl Hosts, Wachstum und dem ca. Budget. Wobei letzteres nicht die primaere Rolle spielt. Sagst du aber du hast nur ~10K dann guck dir SAS an und du hast was mit 12Platten..

Gruss
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Beitragvon weigeltchen » 26.02.2014, 21:47

Bei vier Host ist SAS schon eine Überlegung wert. Dann ist bedauerlicherweise aber ein zumindest empfehlenswerter Backup-Rechner nicht am SAN. Und Backup über SAS ist rattenschnell. Einmal einrichten, Monitoring aufsetzen und vergessen. Möglicherweise verzichtet man auf redundante Anbindung? SAS-Switches wurden ja schon genannt als Alternative.

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Beitragvon C3P0 » 27.02.2014, 11:36

Hat jemand schon praktische Erfahrung mit SAS-Switchen sammeln können? Bis jetzt hab ich nur von allen Seiten gehört, dass die Latenz und Geschwindigkeit sowie die einfache Einrichtung Lösungen wie iSCSI, NFS und FC in den Schatten stellt...was aber wahrscheinlich auch immer mit dem Budget für die Technik korreliert :)

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Beitragvon PatrickW » 27.02.2014, 12:39

Wir hatten hier mal einen zum testen, allerdings haben wir da keine Performance Tests gemacht, sondern haben mehr geguckt was der so kann. Ist inzwischen aber auch schon wieder ein paar Jährchen her.

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Beitragvon irix » 27.02.2014, 15:30

Der Switch kostet knapp 1500,- und ich kenne nur einen Kunden welcher einen hat und wir haben ihn nicht mitverbaut bei der SAN/ESXi Umstelllung. Zu konfigurieren gibts da IIRC nichts.

Der Grund warum er nicht zum Einsatz kam ist relativ einfach. Je 2x 8C mit 384GB und damit kann man viel Abdecken bevor man das 4 Host Limit trifft. Der andere ist das kein Hersteller die SAS Switche supportet.

Gruss
Joerg

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Beitragvon UrsDerBär » 27.02.2014, 20:02

SAS wird von vielen Dienstleister etwas stiefmütterlich behandelt. In deren Augen ist oft nur FC toll weils schon immer toll war und iSCSI geduldet wenn man zu wenig Kohle hat.
SAS wird auch teilweise versucht auszureden, weil sie einfach keine Erfahrung mit haben und es nicht zugeben oder sogar behaupten, die Performance sei schlecht. Grad vor ein paar Tagen wieder erlebt.

Performance bei den gleichen Gerätschaften kann - technisch sauber integriert - gar nicht schlechter sein wenn nen Layer weniger zu bedienen ist. Die Latenz ist mit grosser Sicherheit tiefer als bei allem anderen, weil eben in der Sprache der Discs gesprochen wird. Jede Wandlung kostet Zeit, auch wenn sie sehr klein ist. Spezielle FC-Discs in entsprechenden Storages mal ausgenommen.

Dabei gibt es gerade für kleinere Umgebungen die sich auf ein Rack beschränken fast nix einfacheres. Rack deshalb, weil Kabellänge etwas limitiert ist.

Kompatibilität: Gemäss LSI sind die Switches ungefähr so problematisch wie Expander. Also im Grunde gar nicht.

Die Anzahl IOPS machen wiederum die Platten.

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Beitragvon irix » 28.02.2014, 12:53

In der Leistungstabelle ist die SAS Loesung mit FC gleichauf und am Ende gehts auch Leicht in Fuehrung aber das ist alles akademisch.

Der Grund warum es die 2-4 Buchstaben Hersteller das nicht Supporten liegt darin das es bei denen klare Produktkategorieren/Grenzen gibt. Wenn du an das Ding per Switch >4 Hosts dranbringst stellst du Mittelklasse Loesungen in Frage. Allerdings kenne ich auch nur den LSI SAS Switch und kein anderes Modell.

Gruss
Joerg

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Beitragvon bla!zilla » 28.02.2014, 13:22

Am Ende des Tages sind es halt die Anfordeungen der Kunden die über Protokoll und Technologie entscheiden. Insofern gibt es keinen Grund das eine oder andere Protokoll zu bevorzugen. Wenn ich sage, dass die meisten Installationen bei mir derzeit FC sind, dann hat das sicherlich seine Gründe. Das muss aber bei anderen eben nicht so sein.

Wichtig ist, dass die Lösung am Ende End-2-End supported ist und die Anforderungen des Kunden erfüllt.


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