geniuss hat geschrieben:Aus diesem Grund meinte ich, man könne wenn die Ansprüche an die gleichzeitig laufenden Vms nicht so hoch sind, als Hostsystem ein Win7 mit i5,32GB Ram Hardware nutzten was potent genug sein sollte. Hierauf kann man dan die VMWorkstation(8 ) installieren.
Nun hat man keine Probleme egal welcher Art mit USB oder neueren Gästen sowie der Console.
Prinzipiell richtig, allerdings lauert die Falle im Detail.
Die Workstation speziell in Version 8 ist auch nicht das gelbe vom Ei. Unser Ulli aka continuum sieht die 8 sogar nur als Beta-Version an. Mit der grad erst veröffentlichten Version 9, welche ursprünglich die Version 8.1 tragen sollte, steht weiterer Ungemach in Form eines erneut zu leistenden Kaufpreises (momentan ~223Euro laut VMware-Store) an, falls du nicht in den Genuß von Subscription oder dem WS-Kauf innerhalb eines bestimmten Zeitraumes und damit kostenloses Upgrade kommst.
Alles in allem läßt sich zur Workstation sagen, daß diese über die Versionen seit 6.5 immer langsamer geworden ist, dazu reichlich Speck angesetzt hat und von sinnlos-gefährlichen Funktionen wie Auto-Protect, welches auch noch standardmäßig
aktiv ist, durchzogen ist. Dazu kommt, daß die Version 8 im Zusammenspiel mit einem eigentlich für die Virtualisierung und somit langfristige Unterstützung bevorzugten Server-OS wie dem W2k8-R2 als Host-OS kein positives Bild abgibt. In wie weit sich das Host-OS Disaster auf das binärkompatible W7-SP1 übertragen läßt, entzieht sich meiner Kenntnis. Für W2k8-R2 als Host-OS ist jedenfalls die WS7 der bessere Partner und zur WS9 fehlen noch sämtliche Erfahrungen.
Bei 32GB RAM und einem Core-i5 unter beliebigen OS als VT-Host kreuseln sich meine Zehennägel. VMs springen zur Laufzeit im gesamten RAM umher und ein Speicherfehler macht sich daher auch zügigst in allen laufenden VMs auf die eine (BSOD, Kernel-Oops) oder andere Art (Rechenfehler) bemerkbar. Sowas liesse sich aber mit ECC-RAM bei den häufiger auftretenden 1Bit-Fehlern verhindern und 2Bit-Fehler würden wenigstens erkannt werden. Leider unterstützen die Core-i5/7 unabhängig vom Chipsatz meines Wissens kein ECC.
Von einem älteren Rechner der Top500-Supercomputerliste weiß man jedoch, daß dieser einen wesentlich höheren Linpack-Wert hätte liefern können, wenn nicht alle 17min (
) ein Speicherfehler aufgetreten wäre.
Wenn man sich den vom VMware für die VMserver angedachten Einsatzort (auf Server-OS mit Server-HW, welche nicht von der ESX(i)-HCL unterstützt wird) mal genauer betrachtet, dürfte klar sein, weshalb die Workstation hier kein Nachfolger beider VMserver sein kann. Dazu bringt sie schlichtweg zuviel Klimbim mit, der in der Virtualisierung in den meisten Fällen sogar kontraproduktiv ist. Spätestens wenn performant nutzbares 3D gefordert ist, sei es als Spiel oder CAD-Entwickler, bist du eh auf HW angewiesen. Die in der VT-Welt geprädigte Maxime: "Nur soviel wie nötig (RAM + vCPU) und nicht wie möglich", gilt auch weiterhin. Einige OS wie W2k8-OhneR2 kommen auch nur leidlich mit Speicheranforderungen über 30% des für das Host-OS sichtbaren Gesamt-RAMs enbloc klar. VMs auf VMware-Desktopprodukten, und dazu zählen hier auch die VMserver, mit mehr als 2GB vRAM sind zwar möglich, aber wenig sinnvoll, da die Performance in den Keller geht.
Das sind alles Dinge, weshalb ein Core-i mit 32GB zu VT-Zwecken nur Machbarkeitsmöglichkeiten aufzeigen kann. Die Erfahrung und damit nicht nur die persönliche zeigt, wo erstmal eine VM läuft, gesellen sich innerhalb kürzester Zeit noch weitere hinzu und dann bist du mit einem Desktop-OS als Host-OS denkbar schlecht aufgestellt. Wenn du nur 1 oder 2 VMs mal laufen lassen willst, brauchst du keine 32GB RAM. Falls du jedoch dauerhaft laufende VMs im Auge hast, bist du mit dem ESXi immer besser aufgestellt. Dieser hat zwar eine HCL, seit vSphere5 werden aber inzwischen sogar einige Realtek- und Marvel-Chips unterstützt. Beim ESXi kommt noch hinzu, daß dieser rein auf die Ausführung von VMs ausgerichtet ist und somit auch keinen schwerfälligen OS-Unterbau im herkömmlichen Sinne mitschleifen muß.
Ein Nachtrag noch zu den unterstützten Gast-OS.
Die meisten neueren OS laufen trotzdem. Entscheidender ist aber eher, ob neuere OS auch mit der durch VMware oder M$ Virtual PC abgebildeten älteren HW auf Basis des 440BX-Chipsatzes klarkommen.
Man ist auch nicht in jedem Fall auf die beiliegenden VMware-Tools angewiesen. Einige Linux' bringen zudem sogar die Open-Tools bereits mit. Die Tools für Player/WS funktionieren meist auch, da sich das grundlegende Konzept nicht geändert hat und eine Console braucht man im Regelfall auch nur zur Inst. VMware bevorzugt bisher bei all seinen Produkten immer die OS-Beigaben in Form von SSH, RDP oder VNC.