Soviel RAM in einer VM macht keinen Sinn, dadurch bremst du mehr als du jemals gewinnen kannst. Falls du auch die Erstellung der *.vmem-Datei nicht abgestellt hast, kannst du bei jedem Start dieser VM auch locker einen Kaffee trinken gehen. Bevor der VMserver diese Datei nicht auf die Host-Platte geschrieben hat, startet die VM nicht und hängt so in Abhängigkeit der IO-Leistung deiner Hostplatten für 5,6 Minuten auf Volllast...
Nach Test's in der
c't vom Heise-Verlag machst du den meisten Gewinn durch den Umstieg von 32bit auf 64bit bei nur 2GB RAM. Die meisten der dort getesteten Anwendungen, neben Packer, Video- und Fotobearbeitung war auch Office dabei, haben nur sehr wenig weitere Performancegewinne bei 3GB RAM erzielt und bei 6GB RAM traten bei einigen sogar schon wieder Verluste im Vergleich zu 3GB-Bestückung auf. Der Grund dafür ist im höheren Verwaltungsaufwand bei solch großen Arbeitsspeichern zu suchen. Nur wenn du Anwendungen fährst, die diese RAM-Größe brauchen oder überhaupt ausnutzen können, kannst du auch davon profitieren. Selbst Linux ist da keine Ausnahme. Ab einer gewissen installierten RAM-Größe sollte man auch dort vom Vanilla-Kernel Abstand nehmen und auf spezielle Kernelversionen für größeren Arbeitsspeicher umstellen.
Der Grund weshalb dein "schwächeres" System mit dem Core i7-920 schneller als dein Core i7-750 ist, ist in dessen besserer Speicheranbindung zu suchen. Die 900er Reihe ist bis auf den 6-Kerner 980X zwar nur mit DDR3-1066 / PC3-8500 spezifiert, allerdings stehen dort auch 3 Speicherkanäle zur Verfügung und das ist gleichzeitig auch der Hauptgrund für die höhere TDP von 130W. Alle anderen Core-i sind wie der schon erwähnte 980X mit DDR3-1333 / PC3-10600 spezifiert und haben weiterhin nur 2 Speicherkanäle wie die ältere Core2-Generation. Den Unterschied sieht man am besten an den unterschiedlichen Speichergrößen, wenn man einen Speicherkanal komplett bestückt und das ist ein absolutes Muß für die Perfomance. 2GB RAM-Module sind inzwischen klar im Vormarsch, da die Preise in bezahlbare Regionen gerutscht sind und man so mit wenigen Modulen relativ viel Speicher nachrüsten kann. Alles unterhalb der 900er Reihe wird daher heutzutage mit der Basis 2 bedacht und da man immer beide Steckplätze eines Speicherkanals bestücken sollte, ergibt das schon 4GB RAM. Die 900er Reihe mit ihren 3 Steckplätzen pro Speicherkanal kommt damit auf 6GB RAM.
Zur Plattenperformance habe ich schon viele Worte verloren und auch in den Sticky-Threads (
Wichtig:...) gepostet. Daher nur soviel, Raid1 ist kein richtiges Raid sondern nur ein Mirroring oder 1:1-Spiegeln aller Daten zwischen allen Mitgliedern dieses Raid-Verbundes. Daher kann nur die Leserichtung beschleunigt werden und beim Schreiben sinkt die Geschwindigkeit sogar unterhalb der IO-Performance einer Einzelplatte. Erst wenn alle Raid1-Mitglieder dieselben Daten geschrieben haben und das Ready setzen, gilt der Datenblock als geschrieben. Damit sich diese Zeiten möglichst gleichen, sollte man immer den gleichen Plattentyp mit gleicher Charakteristika im gesamten Raid-Verbund einsetzen.
Mit 80MB/s bei einem Raid1 bist du also schon sehr gut dran, lebst aber möglicherweise extrem gefährlich, falls du den Schreibcache im Raid-Verbund aktiviert und keine USV oder BBU dahinter hast. Das Stichwort dazu lautet Datenintegrität.
Abschließend und dem Foren-Tenor nach nebst eigenen Erfahrungen mit größeren RAM-Zuweisungen an die Gäste läßt sich sagen, daß man für die VMs auch heute noch nur Single- max Dualcore und 2GB RAM vorsehen sollte. Wenn eine Anwendung mehr RAM oder mehr als 2 Kerne braucht, wird sie immer performanter auf Echtblech sein. Die Virtualisierung versteht sich allerdings auch nicht als Mittel zur Geschwindigkeitssteigerung sondern zur Konsolidierung der Rechnerfarm, also der Verringerung der Rechneranzahl unter Erzielung einer höheren Auslastung der verbleibenden Server.
Alles Wissenswerte zum Performancetuning des VMserver findest du auch unter dem Stichwort "swappiness".
