Win11 als Host / WinXP als Gast / Netzwerk langsam

[neulinger]

Hallo zusammen,
ich habe 2 neue PC's mit Intel i5-12400 und Asus Mainboard mit Intel B660 Chipsatz mit Intel Onboard Netzwerkkarte. Auf beiden PCs läuft Win11. Alle PCs hängen an einer FritzBox 7590. Netzwerk hat durchgängig 1GB. Die Geschwindigkeit im Netzwerk mit Win11 ist okay. Auf beiden PCs läuft WinXP im Workstation Player 16 als Gast. Leider ist die Netzwerkgeschwindkeit in WinXP extrem langsam. Mit einem uralten Programm "LanSpeedTest". prüfe ich die LAN-Geschwindigkeit der XP Gastsysteme. Da werden 20 MB auf den Server geschrieben und gelesen. Das dauert dann ca. 5 Sekunden bis der Test durch ist. In Windows 11 läuft der Test in 0.5 Sekunden durch. Was kann da schuld sein? Was habe ich falsch konfiguriert ? Ich bin für jede Hilfe dankbar. Der Server läuft auf Win10 und hat auch aktuelle Hardware mit Intel i3.
Viele Grüße / Neulinger

[~thc]

Die virtuelle Standard-Netzwerkkarte unter dem virtuellen XP ist eine uralte 10MBit-Karte, die dann nominal auch mit 10 MBit läuft. Ich habe das mal ausgemessen: ca. 40 MB in 5 Sekunden beim Lesen und Schreiben.

Installiert man die VMWare Tools, wird die Netzwerkkarte zu einer 1 GBit (nominal) "Accelerated" Karte aufgewertet. Dort kann die VM dann mit voller Geschwindigkeit lesen, aber das Schreiben auf eine (Windows 7 64Bit) Freigabe ist noch langsamer als vorher.

[neulinger]

Hallo zusammen,
da ich die VMWare Tools schon installiert hatte ist die 1GB Netzwerkkarte vermutlich schon aktiv. Trotzdem anbei ein paar screenshots von meinem System. Vielleicht ist ja doch etwas falsch eingestellt. Vielen Dank für jede Hilfe.

[Dayworker]

XP nur 512MB Arbeitsspeicher zu geben und dann gleichzeitig mit 6 CPU-Kernen zu überversorgen, macht genauso wenig einen Sinn, wie die vDISKs als IDE anstatt SCSI einzustellen. Damit bremst man den Durchsatz grundsätzlich aus, weil bei IDE bzw Legacy die Write-Queue unveränderlich auf "1" steht und somit keinerlei IO-Optimierung wie bei AHCI möglich ist. Mit anderen Worten muß jede Schreibanforderung einzeln vom Betriebssystem bestätigt werden.

Das Handicap lauert jedoch im Detail. XP kann zwar mit SCSI umgehen, möchte dann aber gerne den Buslogic-Treiber angeboten bekommen und dafür gab es die F6-Treiber, die man XP auf Diskette verabreichen sollte. Der "buslogic"-Adapter ist deutlich langsamer als der "lsilogic", für letzteren sind in allen noch XP unterstützende VMware-Tools jedoch keine Treiber integriert. Das erfordert also entweder zusätzliche Handarbeit in Form einer selbsterstellen F6-Treiberdiskette oder man gibt sich mit "buslogic" zufrieden.

Unser leider verstorbener Forum-Gott "continuum" hatte einen Treiber-Injector für MOA auf Grundlage von WinPE gebastelt, der Treiber in Windows nachträglich einpatchen konnte. Du kannst das jedoch auch so ganz einfach lösen, indem du der VM eine weitere vDISK vom Typ SCSI und "buslogic" gibst. Dann sollten die VMware-Tools den passenden Treiber installieren und nach einem XP-Shutdown kann man in den Gast-Einstellungen den vDISK-Typ entsprechend ändern.


Unabhängig davon wird jede Durchsatzmessung innerhalb einer VM genau Null Aussagekraft haben, weil die Zeit in einer vollvirtualisierten VMware-VM immer in Abhängigkeit zur vorliegenden Host-/Gastauslastung etwas schwankt. Bis auf die CPU-Kerne wird die gesamte Gast-HW in Software abgebildet, jede Lastspitze des Hosts sorgt für eine verzögerte Abarbeitung der Software. Daher machen solche Messungen nur Sinn, wenn man sie auf dem Host tätigt bzw überwacht.

[neulinger]

Hallo Dayworker,
habe Deine Anregung beherzigt und mir eine weiteres XP-ISO aus dem www geladen. Hier war SCSI für die Festplatte vorinstalliert. Habe beiden VM's 6 CPU Kerne und 4GB RAM spendiert. Beide vms haben identische Festplattengeschwindigkeit. Auch das Netzwerk ist identisch langsam.

Mein Host ist ansonsten absolut "arbeitslos", solange die vm läuft.

Leider finde ich den Dialog nicht wo ich den vDISK-Typ ändern kann. Kann es sein das jenes bei VMware Player nicht möglich ist ?
Habe ich richtig gelesen dass der VMware Player in kürze eingestellt wird ? Mit welchem Produkt kann man dann noch langfristig Win-XP als vm laufen lassen ?

[Martin]

Stell die VMs erstmal auf 4 CPUs runter.
Der Host braucht auch freie Cores, um die VM zu betreiben und die Netzwerrk- und Storagedaten weiterzuschieben.

[tester78]

https://www.windowscentral.com/software ... y-up-to-40
Liegt vielleicht an diesem W11 Bug. Bei unseren W11 Pcs ist das Netzwerk auch viel lahmer als W10.

[neulinger]

Habe jetzt alle PC's und den Switch von 1GB/s auf 2,5GB/s umgerüstet. Das Netzwerk ist jetzt rasend schnell. Auch mit Win11. Leider ist das Netzwerk der VM's weiterhin unverändert langsam. Auch ist es egal wieviele Kerne oder RAM ich der VM gebe. Ich bin verzweifelt. Gibt es von VMWare ein anderes besseres Produkt um XP laufen zu lassen. Obendrauf wollte jetzt das XP in der VM neu aktiviert werden. Das gelang mir glücklicherweise via telefon.
Ich benötige XP, da ich eine Access97 Datenbankanwendung betreiben muß. Ich kann die Anwendung nicht auf ein aktuelles Access portieren, da es die Access Makrosprache in aktuellen Access Versionen nicht mehr gibt. Ohne Makrosprache läuft die Anwendung jedoch nicht!
VG Neulinger

[neulinger]

Hallo zusammen,
habe die Lösung hier im www gefunden:
https://communities.vmware.com/t5/VMwar ... -p/1802610

Lösung (copy&paste):
Edited the VMX file to use: ethernet0.virtualDev = "vmxnet3"
Edited the VM Settings for "Network Adapter" to use "Bridged" Network connection AND also checked the box to "Replicate physical network connection state"
On the guest, went into Device Manager > Network Adapter and changed the following "Advanced" settings for the vmxnet3 Ethernet Adapter:
Property Value
Jumbo Packet Jumbo 9000
Large Send Offload V2 (IPV4) Disabled
Large Send Offload V2 (IPV6) Disabled
Speed & Duplex 10Gbps Full Duplex

Somit ist das hier erledigt....
Außer es gibt noch eine schnellere Netzwerkkarte als "vmxnet3".....
VG Neulinger

[Dayworker]

Jumbo-Pakete sind nur bei 10GE spezifiert, bei allen langsameren Verbindungen sind diese nur optional und sorgen dann gerne mal für schwer nachvollziehbare Probleme, wenn sich ein Netzwerkgerät nicht haarklein an die Spezifikation hält.
Ähnlich verhält es sich mit den Offload-Funktionen. Diese können einige CPU-Zyklen sparen, wenn deren Generierung der Netzwerkkarte übertragen werden.