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Migration Standalone ESXi 6.5 nach vSAN 7

Alles zum Virtualisierungsmanagement und Servermanagement, was nicht direkt in ein festes Version-Schema paßt.

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Migration Standalone ESXi 6.5 nach vSAN 7

Beitragvon continuum » 24.03.2021, 01:30

Ein guter Bekannter von mir ist gerade ziemlich von vSAN 7 begeistert.

Ich selber habe mir vSAN zuletzt mit ESXi 6 angesehen und war damals alles andere als begeistert.
Damals hielt ich vSAN fuer 1. zu teuer und 2. fuer nicht reparierbar fuer Normal-admins.

Wie seht ihr das mittlerweile ?
Wuerdet ihr Kunden vSAN mit ESXi 7 empfehlen ?
Gibt es Gruende die klar dagegen sprechen ?
Gibt es jemand der vSAN 7 und Veeam verwendet ? - klappt die Kombination ?

Gibt es vergleichbare Optionen fuer ein "normales SAN" wenn man die Kosten vergleicht ?

Jedes Feedback ist willkommen - danke.

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Re: Migration Standalone ESXi 6.5 nach vSAN 7

Beitragvon irix » 24.03.2021, 05:19

Hab 2 vSAN hier im Haus und finde die "Gut"!

1. vSAN funktioniert nur mit entsprechender Kontenanzahl und je mehr Knoten desto besser. Mit nur 3 Knoten gibts Einschraenkungen und Besonderheiten. Das du da schreibst die Ausgangslage ist ein Standalone ESXi verwundert etwas
2. Das vCenter auf einem vSAN zu betreiben da hab ich ein etwas ungutes Gefuehl weil fuer mich als Admin das vCenter die einzige Quelle ist um das vSAN zu konfigurieren. Das ist so ein bisschen Henne-Ei
3. Ja fuer Normal Admins ist da wenig zu reparieren.... aber solange nichts kaputt geht so what?
4. Die damalige Datensicherung ist mit vSAN nicht so gut zu recht gekommen und bei der Arbeit abgestuerzt und ueberall Objektmuell zurueck gelassen welcher auf der CMD beseitigt werden musste. Das man da Dateien vorgegaukelt hilft nur bedingt und tut nur solange alles funktioniert. Mit GUIDs zu arbeiten ist etwas ungewohnt. Ich bin mit meinem vSAN erst bei 6.7 und seit kurzem mit Veeam unterwegs und bis Dato laeuft es gut.
5. vSAN war hier noch nie "billiger" als normaler Shared Stoage. Je nach Kundenfall kann es "guenstiger" sein.

Also hier laeuft vSAN stoerungsfrei, bekommt wenig bis keinen Betreuungsaufwand und bei VMware LifeCycle sowie Dell OMIVV wird das Thema Kompatibilitaet der vSAN Komponenten ja nun auch schon separat betrachtet.

Gruss
Joerg

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Re: Migration Standalone ESXi 6.5 nach vSAN 7

Beitragvon continuum » 24.03.2021, 12:00

zu 1:
Das du da schreibst die Ausgangslage ist ein Standalone ESXi verwundert etwas


Das war schlecht beschrieben von mir.
Der Kollege sitzt in Australien und da kommt es anscheinend recht haeufig vor, das kleine bis mittlere Dienstleister mehrere Standalone ESXi-hosts betreiben und ein, zwei bis eine Handvoll VMs fuer Kunden betreiben.
Diese Kunden sind dann oft nicht bereit auch nur einen Handschlag selbst zu unternehmen um selbst Backup-strategien zu fahren. Die erwarten dass vom Dienstleister sind aber nicht bereit, dafuer entsprechend zu zahlen.
Mein Kollege ist da im letzten Jahr zweimal rein gefallen und hat jetzt beschlossen, dass er als Anbieter von VM-hosting Dienstleistungen keinesfalls Standalone-hosts nutzen kann.
Aus unseren Augen echt haar-straeubend - aber anscheinend gaengige Praxis in Australien ...
Jetzt hat er sich anscheinend in vSAN 7 verguckt und hat vor, sein bisheriges Sammelsurium an einzelnen Standalone-ESXi-hosts auszumustern.

Mein Kollege sieht vSAN im Moment durch eine extrem rosa-rot gefaerbte Brille ... mein Job wird es daher sein, ihn vor den groebsten Konfigurationsfehlern zu bewahren und ihn bei der Migration seines VM-Zoos auf das VSAN anzuleiten.

Ich gehe mal davon aus, dass zum Betreiben der VMs drei oder vier gut bestueckte ESXi-host ausreichen wuerden. Anstatt der VSAN-loesung haette ich eher eine traditionelle SAN-loesung empfohlen + ausreichend dimensioniertes Extrastorage fuer taegliche Veeam-backups ...

Wenn ich dich richtig verstehe , brauchen wir fuer die vSAN-variante mindestens:
- 4 oder mehr ESXi-hosts fuer das vSAN
- mindestens einen - besser 2 weitere "normale ESXi-hosts" zum Betreiben des vCenters
- ein ausreichend dimensioniertes SAN oder NFS fuer die Veeam-backups

Joerg - kannst du mir mal grob einen Eindruck vermitteln wie so ungefaehr eine vSAN-loesung bestueckt werden muesste um eine Workload zu uebernehmen, die bis jetzt von sagen wir mal 3 Standalone ESXi mit ca 160GB und zwei Datastores mit lokalen RAID 5 arrays mit beispielsweise 2 x 30TB an Datastores erledigt wurde ?

Ganz grob geschaetzt wuerde mir schon mal helfen - brauche ich fuer dieselbe Last wie mit Standalone-hosts genauso viele Hosts oder eher doppelt soviele ???

Die VMs sind typischerweise Exchange, Datenbank-server und Terminalserver wie sie von eher kleinen Firmen betrieben werden ...

Macht es unter solchen Bedingungen ueberhaupt Sinn ein vSAN aufzusetzen oder hat mein Kollege hier nur teure Flausen im Kopf ?
Ich weiss, dass fuer eine brauchbare Einschaetzung viel zu wenig Details vorliegen - ich waere aber auch schon fuer ein ganz grobe Einschaetzung dankbar - mein Kollege scheint VSAN masslos zu ueberschaetzen und ich komme eher von der anderen Seite und wuerde von vSAN rigoros abraten ...

Danke fuer jede nuechterne Einschaetzung

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Re: Migration Standalone ESXi 6.5 nach vSAN 7

Beitragvon Martin » 24.03.2021, 12:19

Die zusätzlichen ESXi Hosts für das vCenter könnte man evtl. umgehen, wenn man das vCenter auf den lokalen Storage eines der Hosts legt und regelmäßiges Backup aus der Appliance auf einen externen Storage.
Damit wäre dann ein relativ einfacher Restore des vCenters möglich, ohne dass dafür der vSAN Storage schon wieder verfügbar sein muss.

In einer kleinen Umgebung bietet halt vSAN den Vorteil, auch im Storage eine Ausfallsicherheit zu haben, ohne dafür eine zusätzliche externe redundaten Storageinfrastruktur aufbauen zu müssen.
Ausreichend Festplatten und eine passende Struktur der Fault-Domains natürlich vorausgesetzt.

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Re: Migration Standalone ESXi 6.5 nach vSAN 7

Beitragvon irix » 24.03.2021, 12:35

Was das Sizing angeht kannst du selber taetig werden unter https://vsansizer.vmware.com/ . Ueber die am Ende ausgegeben Ready Notes konfig kann man dann ableiten wenn man selber was basteln will.

1. vSAN ist ein gutes Produkt und seit ueber 5 Jahren nun am Start und VMware hat da durchaus einen laengeren Atem gehabt als mit anderen Produkten
2. Fuer Hoster ist eigentlich dieser Software Design Ansatz wie geschaffen genau wie fuer Einmann Firmen
3. Wenn man den 2 Node Cluster weglaesst dann beginnt das technische Minimum bei 3 Knoten weil man eine FTT(RAID1) + Witness (Zeuge) braucht. Zeigt aber das bei Wartungsarbeiten an einem der Server man fuer einen Zeitraum ein RAID0 hat.
4. Somit empfehle ich mit 4 Knoten zubeginnen da so bei geplannten/ungeplanten Ausfall einen Host der Schutzlevel wieder erreicht werden kann (RAID Rebuild)
5. Dieser 4 Knoten kann in Ausnahmefaellen eine virtueller ESXi sein welcher dann der Zeuge ist. Dieser virtuelle ESXi wird lizenztechnisch gesondert behandelt und haelt nur die Zeugenobjekte vor und keine anderen Daten)

@Martin
Mr. Muerphy wuerde den Host ausfallen lassen wo deine vCenter Kopie auf dem Lokalstroage liegt. Aber in 3 Jahren wo ich das nun hier habe hatte ich noch nicht dieses Problem. Ich habe auch kein Problem das prod. vCenter auf dem vSAN laufen zulassen wenn ich eine vCenter Replika auf einem ESXi "ausserhalb" zur Hand habe im Notfall.

@continuum
- vSAN bedingt 10G/25G Netzwerk
- Ob man Hybrid noch will weis ich nicht und falls doch dann lieber mehre Diskgroups als eine/grosse pro Knoten. Ich habe 2x All Flash vSANs
- Raid5/6 hat man erst mit passender Knotenanzahl
- Kompression/Dedup hat Auswirkungen auf die Diskgroup bei Aussfall einer Capacity Disk

Gruss
Joerg

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Re: Migration Standalone ESXi 6.5 nach vSAN 7

Beitragvon Martin » 24.03.2021, 19:11

irix hat geschrieben:Mr. Muerphy wuerde den Host ausfallen lassen wo deine vCenter Kopie auf dem Lokalstroage liegt. Aber in 3 Jahren wo ich das nun hier habe hatte ich noch nicht dieses Problem.

Deshalb ja mehrmals am Tag das vCenter-Backup auf einen externen Speicher. Die Appliance ist damit dann auf einem beliebigen Host schnell wiedergergestellt.


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