Seite 1 von 1

HYperV mit/ohne SCVMM im Vergleich Virtual Center

Verfasst: 02.12.2015, 08:25
von mangold
moin,
ich bin ausgesprochener VMware Fan und muss mir natürlich immer wieder vor die Nase halten lassen, dass HyperV doch so viel günstiger sei und warum wir das nicht verwenden. Nun ist Hyper V 2012R2 inzwischen sicher ein ausgereiftes Produkt, also sehe ich zumindest im technischen Bereich kein k.o. Kriterium.

Das letzte mal habe ich HyperV inkl. SCVMM mit vSphere Enterprise verglichen und der vermeintliche Preisvorteil war wegen des SCVMM dahin.

Die pure hyperV Management Konsole finde ich grausam, da kann ich keine Ordner, keine Berechtigungen, Nichts was für eine Enterprise Umgebung benötigt wird einstellen. Hab den Hyper V aber auch nur ein einer simplen nestend VM probiert.

Nun suche ich einen Vergleich der mir aufzeigt was ich mit HyperV pur und was ich nur in Verbindung mit SCVMM machen kann. Zu 2008R2 Zeiten ging ohne SCVMM nicht mal eine Live Migration.

Eine aktuelle Auflistung für 2012 R2 finde ich jedoch leider nirgends.Hat da jemand was?
Ausserdem wäre eine HyperV zu vSphere Gegenüberstellung nicht schlecht, wobei ich das eher kritisch sehe, weil das zu Bullshit-Feature-Schwanzvergleich führt.

Verfasst: 02.12.2015, 11:48
von stahly
Interessantes Thema! HyperV vs. Vmware ist bei uns auch immer wieder ein kaufmännisches Thema. "Die Microsoft Lizenzen haben wir doch. Warum noch Vmware?"

Verfasst: 02.12.2015, 11:55
von mangold
inzwischen kann man sich mit "mangelden" Features in den meisten Fällen nicht mehr raus reden. Mein Kernfrage ist eigentlich "brauche ich SCVMM, um HyperV vernünftig zu betreiben?". Die Definition von "vernünftig" ist hier natürlich von den Anforderungen abhängig. Wenn ich z.B. eine heterogene Server Infrastruktur betreibe, die von mehreren Abteilungen betreut wird ist das etwas anderes, als wenn ich eine homogene Terminal Server Farm habe. Das Argument "ich will ja keine zwei Umgebungen betreuen" zieht leider bei deutlich geringerem Preis nicht immer. Deshalb der Ansatz "vernünftig" im Sinne von esxi mit vCenter.

Die Verfügbarkeit ist sicher auch ein wichtiges Thema, vSphere ist m.E. da über jeden Zweifel erhaben, XenServer habe ich pers. wegen instabilitäten in den vorletzten Versionen abgeschafft, zu HyperV kann ich nichts sagen. Will das ja auch nicht in eine HyperV vs. vSphere Diskussion ausarten.

Also; SCVMM ja oder nein? :D

Verfasst: 02.12.2015, 12:06
von stahly
mangold hat geschrieben:.... Will das ja auch nicht in eine HyperV vs. vSphere Diskussion ausarten.

Also; SCVMM ja oder nein? :D


Naja, ohne SCVMM geht bestimmt - dauert nur länger. Und wenn man die Zeit in €uros ausdrücken möchte, ist man doch schon wieder bei der Diskussion HV vs. vSphere. ;-)

Verfasst: 02.12.2015, 12:25
von mangold
ja genau...Geld :twisted:
"länger" ist ein Argument was aber nicht so zieht wie "gar nicht".

Aber leider kann ich das als hyperV Noob nicht bewerten, wofür ich SCVMM brauche und was auch ohne geht. Dafür suche ich eine Quelle. Die einzigen "why do i need scvmm" Beiträge, die ich gefunden habe, beziehen sich auf 2008R2, aber das ist ja nicht wirklich aktuell :)

Verfasst: 02.12.2015, 17:04
von rprengel
mangold hat geschrieben:ja genau...Geld :twisted:
"länger" ist ein Argument was aber nicht so zieht wie "gar nicht".

Aber leider kann ich das als hyperV Noob nicht bewerten, wofür ich SCVMM brauche und was auch ohne geht. Dafür suche ich eine Quelle. Die einzigen "why do i need scvmm" Beiträge, die ich gefunden habe, beziehen sich auf 2008R2, aber das ist ja nicht wirklich aktuell :)


Geht es um eine reine Windows-Umgebung oder ein gemischtes Netz..
Wenn Linux, Solaris und was sonst noch immer mit im Spiel ist Vmare mit Sicherheit der vertrauenswürdiger Partner.
In jedem Fall würde auch mal die Anzahl der Updates und der damit verbunden Testdurchläufe und Downtimes als Argument mit ins Auge fassen.
Spannend ist sicher auch wieviel Ram etc. das Hostsystem alleine verbraucht.
Fakt ist bei uns das die HyperV Testumgebung mit 32 GB Ram deutlich schlechter läuft als ein vergleichbarer ESX-Host.
Was SCVMM angeht:
Ich habe das einmal testweise aufgesetzt. Meiner Meinung nach ein gelungener Mix aus Zumutung und Alptraum aberd as ist auch sehr subjektiv.

Gruss

Verfasst: 02.12.2015, 21:51
von Dayworker
Wenn ich https://en.wikipedia.org/wiki/System_Center_Virtual_Machine_Manager richtig verstehe, ist die SCVMM nichts anderes wie das kostenpflichtige vCenter von VMware. Ist halt nur erweitert sprich sieht über den M$-Tellerrand hinaus und kann neben Hyper-V auch mit VMware- and Xen-Hosts umgehen.

Verfasst: 04.12.2015, 12:45
von mangold
Dayworker hat geschrieben:Wenn ich https://en.wikipedia.org/wiki/System_Center_Virtual_Machine_Manager richtig verstehe, ist die SCVMM nichts anderes wie das kostenpflichtige vCenter von VMware. Ist halt nur erweitert sprich sieht über den M$-Tellerrand hinaus und kann neben Hyper-V auch mit VMware- and Xen-Hosts umgehen.
ja das ist korrekt. Aber während ich bei VMware ab einer bestimmten Größe und Anforderung niemals auf vcenter verzichten würde, wird einem immer wieder vorgehalten, wie billig doch der Hyperv ist, der ist ja quasi for free. Das ist er aber immer nur dann wenn ich aufs Scvmm verzichte. Dann kommt von den hyperv Aktivisten und Sparern immer die Antwort, den bräuchte man nicht.
Gerne hätte ich eben eine Auflistung der Sachen, die gehen und welch nicht.
Inzwischen habe ich mir sowohl die managemt Condole als auch die failover Cluster console genauer angeschaut. Der hyperv pur kann schon deutlich besser administriert werden als ein esxi stand alone, aber die Funktionalitäten sind nicht mal ansatzweise , die eines vcenters.
Im Gegensatz zum vcenter kann man aber mit einem puren hyperv schon einen ha Cluster betreiben, was für viele Anwendungen aber schon reichen mag, z.b. Für eine Terminal Server Farm, wo man kein drs oder live Migration braucht.

Verfasst: 04.12.2015, 14:17
von UrsDerBär
mangold hat geschrieben:Im Gegensatz zum vcenter kann man aber mit einem puren hyperv schon einen ha Cluster betreiben, was für viele Anwendungen aber schon reichen mag, z.b. Für eine Terminal Server Farm, wo man kein drs oder live Migration braucht.

Wenn man den ganzen Top-Kram von VmWare nicht braucht, reicht aber auch ne Essentials von VmWare aus... Das ist dan richtig günstig und die Verwaltung mittels vCenter sehr einfach/einfacher als mit HyperV standalon ohne scvmm... Man kanns immer drehen wie man möchte. ;)

Was mich an Hyper-V allerdings immer stört ist der etwas undurchsichtige Netzwerkstack. Das ist bei VmWare super simpel und HyperV im Direkt-Vergleich super kompliziert zu konfigurieren und vor allem zu ändern.

Verfasst: 04.12.2015, 14:44
von Dayworker
Kommt drauf an, wieviele Server nachher über das vCenter verwaltet werden sollen. Soweit mir bekannt ist, läßt sich Essentials bzw E+ auch nicht einem bestehenden vCenter hinzufügen. Von der Warte bleibt dann manchmal wirklich nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel einer grösseren und entsprechend teureren Lizenz zu greifen.

Verfasst: 04.12.2015, 15:58
von UrsDerBär
Wenn es um obiges geht ist das doch total latte wenn man sparen möchte. Lässt man so ein TS-Cluster eben autonom laufen.

Das einzige was mir persönlich bei kleinerem Budget an Hyper V wirklich besser gefällt ist der ganze Storagebereich. Filesystem, Filehandling und Speicheranbindung.

Verfasst: 04.12.2015, 17:45
von mangold
UrsDerBär hat geschrieben:Wenn es um obiges geht ist das doch total latte wenn man sparen möchte. Lässt man so ein TS-Cluster eben autonom laufen

Das einzige was mir persönlich bei kleinerem Budget an Hyper V wirklich besser gefällt ist der ganze Storagebereich. Filesystem, Filehandling und Speicheranbindung.

Zu 1 sehe ich ja ähnlich wobei ich da eh vsphere std nehme und nicht ent, das vc ist ja eh da. Außerdem habe ich mit denselben schon recht schlechte Erfahrungen mit einem separaten Cluster. Lag aber wohl eher an den.
Z 2 , kannst du das interessehalber genauer erörtern, hab da auch meine Meinung zu, aber mal ne andere zu lesen ist nicht schlecht.

Verfasst: 08.12.2015, 13:30
von UrsDerBär
mangold hat geschrieben:Z 2 , kannst du das interessehalber genauer erörtern, hab da auch meine Meinung zu, aber mal ne andere zu lesen ist nicht schlecht.

Meine habe ich hier schon öfters kundgetan ;)

1. Windows basiert auf NTFS - extrem robust, in der Regel reparierbar
2. Storageanbindungsmöglichkeiten sind grösser/vielfältiger bei schmalem Budget
3. Man kann - sofern man möchte - auf simpelste Art konsistente VSS Snapshots der VM's von dem Host direkt ziehen. Quasi On-Board.
4. Man schieb Files auf irgend nen Storage und holt Files von irgend nem Storage. Direkt auf dem Host. Manche lieben die Kommandozeile, die Verwalter von kleineren Umgebungen sind aber doch oft Mausschubser im Alltag und kennen die notwendigen Befehle selten alle aus dem FF. Da machts einem eine GUI einfacher

Verfasst: 09.12.2015, 16:23
von roeschu
-> Hyper-V mit SCVMM ist ein Architektur Alptraum. Kommt dann noch Azure Pack oben drauf wirds komplett unzumutbar. Das macht niemandem Freude. Mit den verschiedenen Layern (Failover Cluster, SCVMM, Azure Pack) ist das einfach nur eine Zumutung -> Manches muss man da machen weil es hier nicht geht; und wenn man es dort macht merkt der andere Layer nichts davon ggfs. oder aus Buggründen. Zum kotzen.

-> Hyper-V mit ISCSI/FC und dem NTFS Mursk zwecks "Clusterfähigkeit" ist ein Murks. Wenn Hyper-V dann nur mit SMB 3.x

Ease of Management/Deployment gibts mit Hyper-V unter SCVMM und WAP nicht. Und das Geld das man ggfs. spart weil ja lizenzmässig sooooooo unglaublich viel billiger ist hat man durch die menschlichen Aufwände die man dafür braucht je nach Umfeld schnell wieder raus.

Ich bin froh kann ich es hier wieder abbauen nach 1 Jahr Betrieb. Die Ankündigung von MS das Azure Pack code mässig neu gebaut wird unter dem nächsten Win Server version hat mit den Ausschlag gegeben. Die wissen ganz genau das sie das ganze WAP/SCVMM/Hyper-V vermurkst haben und das es Scheisse ist.

Hyper-v ohne SCVMM/WAP mag ganz passabel sein.

Verfasst: 09.12.2015, 19:19
von Dayworker
:shock: Da sieht man mal wieder, wie sich Marketingsprache und Realität in die Quere kommen.

Verfasst: 11.12.2015, 10:33
von MarcelMertens
http://www.virtualizationmatrix.com/mat ... ee_based=1
sollte ja eigentlich bekannt sein...

Verfasst: 12.12.2015, 11:39
von tester78
Ich habe Hyper V mit und ohne SVVMM guten Willens getestet und bin danach der Meinung das es mit VSphere nur auf dem Papier oder für Leute die Vsphere nicht länger genutzt haben konkurrenzfähig ist.
Wie so viele MS Produkte ist es nur ein Konstrukt aus vielen Einzelkomponenten die dann in der Praxis nicht so gut harmonieren wie ein für ein bestimmten EInsatzweck entwickeltes Produkt wie Vsphere.

Wenn ich mir anschaue wie oft unsere wenige Azure VMs ungeplant Down sind habe ich den Eindruck das selbst MS öfters Probleme mit Hyper V hat.
Wobei vmware sich mit 6.0 wohl auch nicht beliebter gemacht hat aber zum Glück bin ich noch auf 5.5
Bei MS beschäftigt man sich irgendwie lieber mit sich selbst. Das merke ich auch öfters beim MS Support :lol:

Hyper V würde ich nur für eine hand voll VMs akzeptieren.

Verfasst: 06.01.2016, 14:57
von mangold
frohes neues Jahr erstmal,
war länger nicht hier drin, danke für die Antworten. Eure Aussagen decken sich (leider) mit meinen Annahmen.

Die Einfachheit des hyperV ntfs Filesystems kann für Einige - muss aber nicht - ein Vorteil sein, ein vmfs ist für mich kein Nachteil.

Dass HyperV zusammen gestückelt ist, Cluster Services, unterschiedliche Consolen für unterschiedliche Aufgaben, ist mir auch schon negativ aufgefallen.

Letztendlich bleibt für mich übrig, dass für spezielle, besondere Aufgaben ein HyperV durchaus geeignet sein kann, ich das aber anstatt vSphere wohl nur mit einem sehr großen Kostendruck einsetzten würde.