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Virtualisierung tib-Image in VMware Player ohne Converter

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Virtualisierung tib-Image in VMware Player ohne Converter

Beitragvon ArndJaekel » 29.05.2010, 13:49

Anleitung: Virtualisierung Acronis tib-Image in VMware Player ohne VMware Converter

Vorbemerkungen

Warum nicht den VMware Converter verwenden?
Der VMware Converter Standalone Client kann keine Acronis Images wiederherstellen. Der Server kann das zwar, aber leider gab es auf meinem Windows 7 Host Schwierigkeiten mit dem Verbinden mit dem lokal installierten Server, so dass ich in einer Sackgasse steckte.Selbst mit Zugriff auf die tib-Datei wurde das Image nicht erkannt; vermutlich wird die Acronis Version , mit der dieses Image erstellt wurde, nicht unterstützt.

Warum nicht das Image vom Host über eine Netzwerkfreigabe oder ein USB-Laufwerk zurücksichern?
Mit Acronis True Image Home 10 (nicht 2010!), dem Vorgänger von Acronis True Image 2009 kann man nicht auf von Windows 7 bereitgestellte Netzwerkressourcen zugreifen. Ab True Image 2009 ist das möglich. Darüber hinaus stürzte True Image 10 beim Zugriff auf die USB Festplatte ab, so dass auch dieser Weg zum bereits existierenden tib-Image versperrt war.

In einer neuen VM die Virtualisierung eines bestehenden Systems zu erreichen, ist natürlich auf anderen Wegen ebenso möglich.

Vorteile der hier beschriebenen Vorgehensweise
Sie funktioniert auch
• wenn der Zugriff auf das tib-Image wegen fehlender Acronistreiber über Netzwerk oder USB-Geräte nicht möglich ist
• ohne die Installation des VMware Converters
• ohne Installation zusätzlicher Software, ohne Netzwerk und optisches Laufwerk,
wenn man die ISO mit dem tib-Image und das Acronis Recovery Image vorbereitet und alles zusammen mit dem VMware Player auf einer USB-Festplatte speichert

Die ISO mit dem tib-Image kann trotzdem auf einem USB- oder Netzwerklaufwerk liegen, da bei der hier beschriebenen Vorgehensweise der VMware Player die Datei vom USB- bzw. Netzwerklaufwerk zugänglich macht und nicht ein Treiber von Acronis True Image.

Voraussetzungen / Vorbereitungen für die Virtualisierung

Folgendes wird benötigt:
• VMware Player
(mit der VMware Workstation funktioniert dieses Vorgehen natürlich auch)
• ImgBurn (Freeware)
http://www.imgburn.com/
(oder irgend ein anderes Brennprogramm, das übergroße ISO-Images erstellen kann)
• Vollständiges Backup als *.tib Datei
Eine Aufteilung in kleinere Einheiten ist nicht erforderlich.
• Ausreichend Festplattenplatz auf dem Zielrechner für die VM
Um die vmdk, die .tib-Datei und das ISO-Image davon aufzunehmen, wird drei Mal so viel Festplattenplatz benötigt, wie das System, das virtualisiert werden soll belegt hat.
• Acronis True Image Recovery Medium (vorzugsweise als .ISO-File)
ggf. mit dem entsprechenden Tool von Acronis erstellen. Achtung: Das Medium / ISO-Image muss von derselben Acronis Version (oder einer höheren) sein, wie die, mit der das Festplatten-Image erstellt worden ist. Ein physisches Medium benötigt längere Ladezeiten und natürlich ein entsprechendes Laufwerk auf dem Host.

Schritt 1: *.tib-Datei in *.iso-Datei umwandeln
1. ImgBurn starten
2. Ggf. über Menü Mode/ EZ- Mode Picker auswählen
(Der EZ- Mode Picker wird normalerweise beim Programmstart automatisch gestartet)
3. Option “Create Image file from files/folders” auswählen
4. Rechts im Register “Options” bei “File System” UDFauswählen
5. Im Register „Advanced“, das Register „Restrictions“ aufrufen und dort die Option „Allow Files Exceeding Size Limit“ auf „Multiple Extents“ stellen
6. Links unten auf das Symbol/ die Schaltfläche zum Image Erzeugen klicken
7. Speicherort und Namen der Imagedatei wählen
8. Ggf. Label für ISO wählen und im Dialog mit der Zusammenfassung OK klicken

Schritt 2: VMware Maschine für das Image erstellen
1. VMware Player aufrufen und „Create a New Virtual Maschine“ wählen.
2. Option „I will install the operating system later“ wählen
3. Das in der .tib gesicherte Betriebssystem auswählen
4. VM benennen und Speicherort festlegen
5. Ausreichend große virtuelle Festplatte für das rückzusichernde System anlegen
6. Button „Customize Hardware“ anklicken
7. Für das vorkonfigurierte CD/DVD-Laufwerk „Use ISO Image file“ wählen, um die ISO mit der .tib Datei mounten
8. Über Button „Add …“ ein zusätzliches CD/DVD-Laufwerk erzeugen und dafür über „Use ISO Image“ die ISO der Acronis Recovery CD mounten (empfohlen)
oder
für das zusätzliche CD/DVD-Laufwerk ein physikalisches Laufwerk angeben und dort das Acronis Recovery Medium einlegen (benötigt längere Ladezeiten und natürlich ein entsprechendes Laufwerk)
    Achtung: Die Reihenfolge der Laufwerke bestimmt, von welchem Image gebootet wird. Im Standardlaufwerk muss deswegen die ISO mit dem Acronis-Festplatten-Image gemountet sein. Die VM bootet nämlich hinterher vom zusätzlich angelegten Laufwerk.
9. Erstellen der virtuellen Maschine mit „Finish“ abschließen

Schritt 3: VM aus Image wiederherstellen
1. VM starten
2. VM bootet von der Acronis Recovery CD
3. True Image (Vollversion) auswählen
4. Wiederherstellen anklicken
5. CD/DVD-Laufwerk mit der .tib-Datei auswählen
6. .tib-Datei auswählen
7. Wiederherstellung durchführen

Nach der Wiederherstellung werden automatisch alle Treiber gesucht und installiert. VM-Ware Tools können installiert und überflüssige Treiber und Ähnliches entfernt werden.

Anmerkungen

Die Idee zu dieser Vorgehensweise stammt von hier. Dieses Forum ist scheinbar nicht mehr aktiv (letzter Beitrag vom Dezember 2009). Das dort beschriebene Tool Folder2ISO kann aber offenbar keine übergroßen Images erstellen und scheiterte (ohne Fehlermeldung!) am Erstellen des ISO-Images mit einer etwa 50GB großen tib-Datei.

Testumgebung: Virtualisierung eines IBM T43 (80GB Festplatte, 60GB belegt) auf einen aktuellen PC (i7, 8 GB) mit Windows 7 Home Premium 64-Bit erfolgreich und dauerte etwa 1 Stunde bis zum ersten erfolgreichen Booten.

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Beitragvon Dayworker » 29.05.2010, 14:15

Ich hab deine Ausführungen nur mal kurz überflogen, aber es läßt sich meines Wissens nach auch für die anderen VMware-Produkte benutzen und daher wäre unser Converter-Bereich für dein Posting wesentlich besser geeignet.

Dennoch, Vielen Dank für so ein umfangreiches und dazu auch komplett duchformatiertes Erstposting sowie ein Herzliches Willkommen in der unabhängigen, deutschen VMware-Gemeinde. Bild

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Beitragvon ArndJaekel » 29.05.2010, 16:38

Danke für dein Feedback. Der in den Anmerkungen erwähnte Beitrag hat mir eine Menge Fummelei erspart und ich fand es nur fair, anderen, die wegen fehlender Acronistreiber oder aus anderen Gründen mit dem Converter nicht arbeiten können oder wollen, von meinem Erfolg profitieren zu lassen. Da bot sich dieses gut besuchte deutsche Forum an.

Ob diese Anleitung im Converterbereich besser aufgehoben wäre kann ich nicht wirklich beurteilen, vielleicht könnte man es dort verlinken, denn es ist ja doch gerade eine Anleitung, wie man ohne den Converter virtualisieren kann.

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Beitragvon Dayworker » 30.05.2010, 02:55

Unser Forengott namens Ulli aka continuum hat dort auch schon mal eine Konvertieranleitung für den Server W2k8-R2 verfaßt. Bisher unterstützt der VMware-Converter dieses OS noch nicht bzw immer noch nicht vollständig und macht daher dort nur Murks an den entscheidenden Stellen.

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Beitragvon ArndJaekel » 30.05.2010, 08:34

Diese Anleitung ist nicht für Spezialisten und bekanntermaßen problematisch Sonderfälle gedacht. Im Gegenteil: Sie soll eine einfache Alternative zum VMware Converter zeigen und bestimmte Probleme umgehen, die bei älteren Acronis Versionen entstehen.

Den Beitrag zum offenbar wirklich schwierigen Virtualisieren eines W2k8 R2 hatte ich gesehen; er betrifft aber eben "nur" diesen einen Sonderfall. Für die dabei auftretenden Probleme bietet meine Anleitung keine Lösung.

Zielgruppe meiner Anleitung ist eher der "Gelegenheitsvirtualisierer", der seinen alten PC ersetzen möchte und mit dem Converter oder Acronistreibern nicht zurecht kommt.


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