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Defrag und DiskSize

Hilfe bei Problemen mit der Installation und Benutzung der VMware Workstation und VMware Workstation Pro.

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Defrag und DiskSize

Beitragvon bon » 10.12.2003, 22:39

hallo,
2 fragen an die gemeinde :-)
welches defrag sollte ich benutzen, das von vmware oder das meines gastes w2000prof? oder beide :o

und dann habe ich noch enorme unterschiede bei den disk-größen. ich habe eine 6gb partition für meinen gast angelegt und lt. win2000 noch 2,9gb frei. vmware sagt die größe beträgt bereits 5,6gb?? wem kann ich jetzt glauben?

mein host: debian woody, vmware 4.0.5 build 6030

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Beitragvon continuum » 10.12.2003, 23:49

Hi

da wir diese Geschichte schon oefter hatten, habe ich dir mal ne Kurzversion zusammengeschnitten - es ist ein bisschen durcheinander aber ich wollte nicht alles neu schreiben.
zu defrag
Wir haben es bei vmware 2mal mit dem Problem der Fragmentierung zu tun:

einmal beim schreiben der vmdk - hier schreibt der Host und er schreibt sehr grosse Dateien. Ist unsere Partition zur Lagerung der vmdks schon recht voll - sagen wir zu mehr als 2/3 dann kann es sehr schnell passieren dass wir eine virt. Windows-Maschine die wir gerade frisch installiert haben in 5000 Fragmenten da liegen haben. Das bremst natuerlich enorm.

ein ander mal beim normale Schreiben des Gasts auf seine virt. Festplatte - hier ist die Beurteilung der Effekte durch Fragmentierung sehr viel schwieriger da diese auch noch durch die Anwachseffekte verschleiert werden. Ich persoenlich habe hier eher den Eindruck, dass hier die Fragmentierung sogar eher geringer ausfaellt als bei einem Echtsystem. Es ist ja auch zB gar nicht sicher obdas Lesen einer Datei - die laut Gast in 2 Fragmenten vorliegt wirklich eine Neupositionierung des Lesekopfes erfordert. Die ganze Sache ist hier schwer einzuschaetzen.

Als Richtlinie wuerde ich dir empfehlen, dass Hostdateisystem mit einem guten Defrag-programm a la OO-defrag so haeufig wie moeglich zu bearbeiten.
Bei den Maschinen wuerde ich dir empfehlen die shrink-Funktion regelmaessig zu verwenden oder besser noch - setze die vmdks so ein, dass du das Anwachsen von vorneherein auf Platten verlegst die du gelegentlich einfach wegwirfst.

zu vmdks : beide Angaben sind richtig

Warum sind meine vmdks so gross

Du wunderst dich warum deine virt. Festplatten mehr Platz brauchen als du denkst

Stell dir folgendes Beispiel vor:

Du startest deine frische 2000er Installation. Dateninhalt der Festplatte sagen wir mal 1100 MB. ( der Host sieht eine *.vmdk mit 1100MB)
Jetzt arbeitet der Gast, legt zB. div. temporaere Dateien an oder downloaded ein 700 MB ISO aus dem Internet. ( der Host sieht jetzt eine -vmdk mit ca.1800MB)
Jetzt loescht dein Gast das ISO wieder und leert den Papierkorb. Der Gast sieht jetzt wieder eine Festplatte mit 1100MB. Der Gast faehrt runter und schaltet ab.
Der Host hat jetzt immer noch eine *.vmdk mit 1800MB weil VMware die Platten nicht automatisch verkleinern kann. Der Host kann mit der *.vmdk auch gar nichts anfangen, da er ja den Inhalt gar nicht versteht. ( zB.: der Inhalt der vmdk ist eine mit ReiserFS oder UFS oder irgendeinem anderen Dateisystem beschriebene virt. Festplatte)
Wir sehen also, das der Host nichs gegen das ganz normale Anwachsen der *.vmdks tun kann.
Also muss das der Gast selber bewerkstelligen.
Jetzt kommen die erwaehnten 3 Methoden ins Spiel.
1.Bei offiziell unterstuetzten Gastsystemen kann man die "shrink"-Funktion der vmware-tools verwenden. Diese koennen fat32,ntfs,extfs und freebsd-ufs bearbeiten und damit unsere Beispiel 1800MB vmdk wieder auf 1100MB "shrinken". ( to shrink = etwas schrumpfen )

2. Man baut in die Maschine mit der 1800MB Platte eine neue Platte ein. Diese hat jetzt noch 0MB. Dann startet man von Floppy und "ghostet" eine Platte auf die andere. Ergebnis: eine 1800MB vmdk und eine 1100MB vmdk. Jetzt wirft man einfach die 1800MB-vmdk weg und baut die 1100MB-vmdk an der Stelle in den Rechner wo vorher die andere Platte war. Ergebnis: der Gast merkt beim naechsten Booten nichts von alledem und der Host hat wieder nur eine 1100MB-vmdk.

3. Fuer *vmdks von denen nicht gestartet wird - reine Datenplatten - bietet sich noch eine andere Methode an.
Gast X hat eine Datenplatte Y die geschrumpft werden soll (Dateninhalt 1100MB- vmdk 1800MB. Wir bauen zusaetzlich Platte Z ein und kopieren vom Gast aus Y nach Z. (Dateninhalt 1100MB - vmdk 1100MB)
Jetzt fahren wir Gast X runter und werfen anschliessend Platte Y einfach weg.

Das Anwachsen der *vmdk ist nicht zu verhindern.
VMware "handelt" diese Sache aber wesentlich besser als zB. Microsoft-Connectix-VirtualServer. Dort hat man nach einer frischen 2000er Installation eine virt. Platte die schon mehr als 2G in Anspruch nimmt.
(bei VMware ca 1G)

Es biete sich also an, bei seinen Maschinen System , Nutzdaten und temporaere Daten sinnvoll auf verschiedene Festplatten zu verteilen zumal man bei Festplatten ja aus dem vollen schoepfen kann.
Bei einer sinnvollen Verteilung kann man halt immer mal wieder zu gross gewordene vmdks wegwerfen und stattdessen wieder eine neue Platte einbauen.

Noch ein paar weitere Stichpunkte zu vmdks:
Version3 nach 4 konvertieren - kein Problem
Version4 nach 3 konvertieren - machbar aber schwierig - viel Text
Echtplatte nach vmdk konvertieren - machbar
vmdk nach Echtplatte konvertieren - machbar
Windows-vmdk mit Windowshost direkt lesen - machbar aber schwierig - viel Text
kaputte vmdks reparieren - wenn es sehr wichtige Daten sind - nachfragen - schwierig -viel Text
kaputte Pfade zu vmdks reparieren - kein Problem
Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Standard-vmdks - pleindisks - und raw-disks sind viel geringer als man erst einmal denkt


Shrinken - ?
beim Shrinken wird im ersten Teil des Vorgangs der ungenutzte Platz der Festplatte mit einer "wiperfile" vollgeschrieben - dann wird der Gast schlafen gelegt und vmware loescht diese wiperfile und danach wird der Gast wieder geweckt und hat eine gesund-geschrumpfte Festplatte.

Ich glaub - das reicht dir wohl erst einmal ;-)

Gruss Continuum


Gruss Continuum

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Beitragvon looping » 11.12.2003, 11:33

:D ein sehr schöner aufsatz :D

mfg

looping

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Beitragvon bon » 11.12.2003, 15:26

@continuum
besten dank, super antwort :-)

ich habe tatsächlich mit 'shrink' das erzielt was ich wollte.
die größenangabe stimmt jetzt mit der im gast überein.


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