0. Vorbemerkungen
Eine Windows-Installation teilt sich in drei Phasen auf. Die erste Phase startet das Setup unter WinPE und kopiert das Image auf die Ziel-Festplatte. Die zweite Phase (nach dem ersten Neustart) läuft bereits von der Festplatte (das Installationsmedium wird nicht mehr benötigt) und schließt die Installation ab - hierbei beginnt unter Windows 7 der 30-Tage-Zähler zu laufen. Nach dem zweiten Neustart erfolgt die Ersteinrichtung und die erste Anmeldung.
Eine frische Windows 7 Installation hat einen Rearm-Zähler von 3. Das bedeutet, dass man den 30-Tage-Testzeitraum über den Befehl (mit Admin-Rechten):
Code: Alles auswählen
slmgr.vbs /rearm
drei mal zurücksetzen darf. Steht der Rearm-Zähler auf 0, ist es damit vorbei. Das Vorbereiten von Installationen über SysPrep zählt dabei auch: Wenn man eine nicht-aktivierte Installation mit Programmen/Patches ausstattet und per SysPrep vorbereitet, steht der Rearm-Zähler der ausgerollten Installation danach auf 2. Mit einem Rearm-Zähler von 0 kann man auch kein SysPrep mehr anstoßen.
Nachprüfen kann man das mit
Code: Alles auswählen
slmgr.vbs /dlv
1. Windows 7: Langzeitkonserve
Nach dem Abschluss der ersten Phase und dem ersten Neustart kann man die VM ausschalten, das Installationsmedium aushängen und den Zustand über eine Kopie (Player) oder einen Snapshot (Workstation/VirtualBox) konservieren. Durch den noch nicht begonnenen Testzeitraum ist diese VM dann beliebig lange "haltbar".
2. Windows 7: angepasste Installationen
Will man Programme und/oder Patches vorinstallieren, hat man zwei Möglichkeiten: Den ersten Testzeitraum einfach zu beginnen oder mit SysPrep einen Rearm-Zähler zu investieren.
2.1 Snapshot/Kopie nach der Installation
Nach der Installation aller gewünschten Programme und/oder Updates das Windows herunterfahren und per Kopie (Player) oder Snapshot (Workstation/VirtualBox) konservieren. Durch den Rearm-Zähler von 3 kann man noch 120 Tage mit dieser Installation weiterarbeiten. Stellt man den aufbewahrten Zustand wesentlich später wieder her, muss man sofort einen Rearm anstoßen und kann dann noch 90 Tage damit arbeiten.
2.2. SysPrep
Wird man im Verlauf der dritten Setup-Phase nach dem Benutzer- und Computernamen gefragt, kann man mit der Tastenkombination "Strg-Alt-F3" in den "Audit-Modus" des Setups wechseln. Nach dem dadurch initiierten Neustart wird Windows mit einem temporären Profil als "Administrator" gestartet und das SysPrep-Dienstprogramm wird automatisch aufgerufen.
Sind alle gewünschten Programme und/oder Updates installiert, lässt man SysPrep mit "Verallgemeinern" und "Herunterfahren" durchlaufen. Der anschließend konservierte Zustand hat einen Rearm-Zähler von 2, dafür beginnt der 30-Tage-Testzeitraum erst nach dem ersten Bootvorgang dieses "haltbaren" Zustandes.
3. Windows 10
Bei Windows 10 steht der Rearm-Zähler auf "1001" und man kann es ebenso wie Windows 7 ohne Product-Key installieren. Es ist bis zum Ablauf einer von Microsoft vorgegeben Frist (30 Tage) voll funktionsfähig, danach erscheint auf dem Desktop rechts unten ein Wasserzeichen und man kann Windows nicht mehr "personalisieren". Ob diese Frist mit einem Rearm zurückgesetzt wird, habe ich bisher noch nicht ermittelt - ich halte es aufgrund des hohen Rearm-Wertes für fast ausgeschlossen.
Der Beginn der Frist scheint nach meinen Versuchen erst mit dem Abschluss der Setup-Phase 3 zu beginnen. Man kann eine Windows 10 VM auch nach dem zweiten Setup-Neustart ausschalten und langzeitkonservieren.