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Was ist eigentlich "richtige Virtualisierung"?

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Was ist eigentlich "richtige Virtualisierung"?

Beitragvon mkeil » 02.10.2010, 07:31

Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin im richtigen Forum gelandet.

Im Bereich Virtualisierung bin ich ein blutiger Anfänger, kenne nur VMware Server sowie kleinere Desktop Lösungen. Was macht richtige Virtualisierung aus?

Es gibt ja mehrere Produkte auf dem Markt.. hat hier jemand eine passende Erklärung? In Zukunft möchte ich mich mehr mit dem Thema beschäftigen, aber es steckt doch bestimmt mehr dahinter als ein Programm/Produkt zu installieren und dann Virtuelle Maschinen hinzuzufügen... oder? ;-)

Grüße
mkeil

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Re: Was ist eigentlich "richtige Virtualisierung"?

Beitragvon XP-Fan » 02.10.2010, 10:29

Hi,
mkeil hat geschrieben:Im Bereich Virtualisierung bin ich ein blutiger Anfänger, kenne nur VMware Server sowie kleinere Desktop Lösungen. Was macht richtige Virtualisierung aus?


was interessiert dich denn genau ?

Deine Frage ist in etwa: Ich fahre bisher einen Kleinwagen, es gibt ja auch größere. Was sind denn die Vorteile dieser, es gibt ja verschiedene Hersteller.

Sicherlich gibts 3 große Hersteller von VM Lösungen, jeder hat seine Vor- und Nachteile.

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Beitragvon e-e-e » 02.10.2010, 11:35

Hallo,

wie so oft gibt's auch hier kein richtig oder falsch, es gibt nur Variante A und Variante B, je nach Einsatzzweck und Geldbeutel.
Man kann, wie Du schon sagtest, einfach ein Prograamm installieren, und VMs hinzufügen (z.B. für den Privatnutzer, der relativ sicher im Internet surfen will). Der Großkonzern, der sich auf lange Sicht von bestimmter Hardware unabhängig machen will und seine Resourcen besser ausnutzen will, stellt das natürlich anders an.
In diesem Zusammenhang befrage mal Tante Google nach Hypervisor Typ 1 und Typ 2, Desktop-, Applikations- und Servervirtualisierung.

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Beitragvon McStarfighter » 02.10.2010, 11:50

Und auch bitte den Unterschied zwischen Virtualisierung und Emulation erforschen ... ;)

Mal ein kurzer Anriß zu Typ 1 und Typ 2 Hypervisoren:

Typ 1 ist sogenanntes Bare Metal, d.h. der Hypervisor setzt direkt auf der Hardware auf und kontrolliert diese. Hat große Vorteile in Bezug auf die Vermeidung von Overheads. Nachteil: Der Hersteller eines solchen Hypervisors muß auch selbst für genügend Hardware-Treiber sorgen. Beispiele für Typ 1 sind Citrix XenServer und VMware ESX(i) Server.
Typ 2 sind die "Hosteds". Sie werden auf bestehendenen Betriebssystemen installiert und nutzen dann deren Infrastruktur. Bringt naturgemäß einen erhöhten Overhead (aber da wird immer wieder seitens der Hersteller dran gearbeitet), welcher aber bei aktueller Hardware eigentlich nicht spürbar ist. Beispiele sind VMware Workstation, VMware Player, VMware Server, VMware Fusion, Oracle VirtualBox und Parallels Desktop.

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Beitragvon continuum » 02.10.2010, 15:49

IMHO ist die Unterscheidung Typ 1 und Typ 2 reines Marketing-geschwaetz.

ESXi ist ein Betriebsystem - genau wie Windows oder Linux - nur halt viel schlanker und mit viel weniger Funktionen

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Beitragvon McStarfighter » 02.10.2010, 20:56

Nun ja, es als reines Marketing abzutun, ist doch recht kurz gegriffen.

Du darfst nicht vergessen, daß die Ansätze ganz andere sind.

Bei Typ 1 IST der Virtualisierer auch gleichzeitig das OS und erlaubt durch eine durchgängig eigene Entwicklungsprozedur auch andere Möglichkeiten und Ergebnisse.
Bei Typ 2 sind die Hersteller auf fremde Betriebssysteme mit deren Möglichkeiten angewiesen. Und bezogen auf Windows ist das ja besonders problematisch, da keinerlei Anpassungen an diesem durchgeführt werden können, jedenfalls keine direkten.

Unterschiede sind da also definitiv und zwar nicht nur in der Vertriebsabteilung ... ;)

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Beitragvon minimike » 08.10.2010, 02:52

Ihr vergesst dabei noch die Container/Chroots ;)


OpenVZ/Virtuozzo (würg)

Ich bin derzeit von Vimage und Jails unter FreeBSD begeistert. 200 Systeme auf meiner Testkiste sind fast kein Problem. Flaschenhals sind nur die Festplatten. Kommt cool wenn man auf 200 Kisten das System neu kompiliert 8)

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Beitragvon Tschoergez » 09.10.2010, 14:58

McStarfighter hat geschrieben:
Bei Typ 1 IST der Virtualisierer auch gleichzeitig das OS und erlaubt durch eine durchgängig eigene Entwicklungsprozedur auch andere Möglichkeiten und Ergebnisse.
Bei Typ 2 sind die Hersteller auf fremde Betriebssysteme mit deren Möglichkeiten angewiesen. Und bezogen auf Windows ist das ja besonders problematisch, da keinerlei Anpassungen an diesem durchgeführt werden können, jedenfalls keine direkten.


Hi!
Da verwechselst Du die Typ1 / Typ2 mit Vollständiger und Paravirtualisierung!

Typ1 und Typ2 ist wie vom Ulli beschrieben bare-metal bzw. hosted. Wobei da die Grenze immer mehr verschwindet (z.B. Bei nem Hyper-V auf Windows 2008 Core).

Was Du beschrieben hast, der Unterschied ist zwischen voller Virtualisierung (wo man in der VM nen echten, kompletten x86-Rechner hat und damit eben unmodifizierte Gäste betreiben kann) und Paravirtualisierung, bei denen man eben nur paravirtualisierte (also veränderte) Gäste betreiben kann.
Hier sind die VMware produkte (egal ob ESX/Typ1 oder Workstation/Server/Player-Typ2) die einzige Lösung am Markt, die echte (Voll-)Virtualisierung ohne spezielle Hardware-Anforderungen hat (VMware macht das durch die sog. Binary Translation). Bei Xen und Hyper-V brauchts für die Vollvirtualisierung die Hardwareunterstützung von Intel VT bzw. AMD-V.

Das sind aber allein technische Unterschiede, von den Funktionen und der Performance haben alle Varianten ihre Vor- und Nachteile.



Viele Grüße,
Jörg

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Beitragvon minimike » 09.10.2010, 17:59

Tschoergez hat geschrieben:Hier sind die VMware produkte (egal ob ESX/Typ1 oder Workstation/Server/Player-Typ2) die einzige Lösung am Markt, die echte (Voll-)Virtualisierung ohne spezielle Hardware-Anforderungen hat (VMware macht das durch die sog. Binary Translation). Bei Xen und Hyper-V brauchts für die Vollvirtualisierung die Hardwareunterstützung von Intel VT bzw. AMD-V.


Das ist nicht richtig. Du vergisst QEMU sowie Bochs die es immer noch gibt. Es gab noch anderes aber ich weis jetzt selber nicht was da tot oder scheintot ist. QEMU ist nicht tot zu kriegen. OK ist ja auch ein Bestandteil von XEN. Mal abgesehen von USB und Geschwindigkeit bietet QEMU auch das virtualisieren anderer Architekturen an. Ich kann zum Beispiel Android oder Windows CE für ARM CPU's unmodifiziert virtualisieren.

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Beitragvon stefan.becker » 10.10.2010, 13:22

Datt stimmt aber auch nicht.

Qemu und Bochs emulieren die CPU, das ist was anderes als VMWARE macht. Nachteil ist allerdings, dass man mit so was einen defekten PC in Echtzeit nachbilden kann. Sprich: Der Krempel ist schnarchlangsam und nicht benutzbar.

Qemu ist wie richtig geschrieben die Basis für Xen und KVM, allerdings nur in der x86(_64) Welt. Von daher wird es auch nie aussterben.

Keines aller Produkte ist nebenbei so flexibel wie Qemu. Es läuft auf fast jedem OS, Prozessor und kann andersrum viele Prozessoren nachbilden und Gäste ausführen.

Und nebenbei habt ihr alle VirtualBox vergessen. Das kann man vom technischen Ansatz und der Performance durchaus mit VMWARE Workstation vergleichen.


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