Beitragvon HartmutSchaumburg » 21.06.2004, 23:14
Hallo,
das heutige Meeting mit VMware stand im Zeichen des Erfahrungsaustauschs und der Frage, wie wir mit den VMware Produkten zufrieden sind. Nachdem ein Erfahrungsaustausch stattgefunden hatte, und wir dargestellt hatten, wie wir die Implementation vorgenommen haben, erzählte Ed Buignon zunächst etwas über die Entstehungsgeschichte von VMware, die Aquistion durch EMC, die Partnerschaft zwischen EMC und Microsoft und über die weiteren Planungen seitens VMware.
So ist man jetzt dran, die Hardwareunterstützung bei allen Produkten und auch dem ESX weiter voranzubringen. Der ESX 2.1 unterstützt im Gegensatz zum 2.01 nun auch Windows XP-Systeme.
Virtual Center sieht VMware als zentrale Komponente für den Betrieb des GSX und des ESX an. Hierbei wird aber darauf Wert gelegt, dass es keine Abhängigkeiten zum GSX oder ESX Server gibt, sondern dass die virtuellen Maschinen als Objekte administrierbar sind. Die Hard- und Softwarepartner werden ein SOAP-Toolkit bekommen, um alle virtuellen Maschinen in Management Frameworks integrieren zu können.
D.h. separate Mangeentklassen in Tivoli, etc.
Auf die Frage, ob der GSX ähnlich wie der ESX ein Balloonig bzw. Memory Overcommittment machen könne, so dass Virtual Center dynamisch RAM oder CPU Leistung zuweisen könne, wo es benötigt wüde, hiess es, dass sei beim ESX möglich und angedacht, beim GSX mit darunterliegendem Betriebssystem wäre dies ungleich schwerer. Gleichwohl suche man auch dort nach Möglichkeiten, dies in irgendeiner Form zu bewerkstelligen. Die Möglichkeiten der Imagedistribution , des Clonings und der automatischen Verlagerung zwischen den virtuellen Maschinen wird in VirtualCenter weiterentwickelt.
Das ist derzeit der Schwerpunkt der Entwicklung von VMware.
Der ESX, da ist man bereits am weiterentwickeln, die nächste Version soll noch einfacher zu handhaben sein als die 2.1er Version.
Seitens VMware wird angedacht, mit Intel und AMD sowie den Hardwareherstellern zu reden, um einen abgespeckten, für den Einsatz auf ESX und GSX Systemen optimierten bzw. im Befehlssatz opti/reduzierten Prozessor zum Einsatz zu bringen, der erweiterte Möglichkeiten für den Einsatz virtueller Maschinen bringt. Derzeit sei man dies am prüfen. Ob dies Wirklichkeit wird, stehe allerdings noch in den Sternen.
Zur Frage des Betriebssystemsupports, und dazu leitete er dann über, habe dies eine Abhängigkeit hinsichtlich MAC OS. VMware sei nun mal für die Intel Architektur konzipiert und nicht für den G5 des Apple. Selbst mit einer Abstraktionsschict käme man da nicht zu einem vernünftigen Ergebnis.
Anders äusserte er sich zu der Frage nach der weiteren Unterstützung für BSD-Distributionen und OS2.
Hier verwies er darauf, dass mit der Unterstützung für Linux in allen Formen eine Marktbreite erreicht sei, die unschlagbar sei.
Unterstützung für weitere Distributionen und insbesondere OS2 mache man aber vom Marktverhalten abhängig, und dies sei derzeit nicht erkennbar. OS2 habe einen breiten Markt in Deutschland und einigen Ländern Europas, aber nicht im Rest der Welt. Da OS2 zudem sehr grosse Hardwareabhängigeiten aufweisen würde, lohne sich eine Einbindung nicht, bzw. sei nicht oder nur sehr schwer realisierbar bis zum Teil unmöglich.
Zum Thema P2V gibt es mit der Version 2 jetzt auch eine Anleitung, wie man von P2V zurüch auf V2P kommt. Dies sei eine Forderung von vielen Kunden gewesen, um Support von Microsoft zu bekommen. In der neuen Version von P2V V2 ist man nun auch in der Lage, die VLK-Versionen von Windows XP und W2K3 zu virtualisieren. Probleme bei der Virtualisierung gäbe es immer da, wo Hardwareabhängigkeiten bestünden, also Dongle, coded MAC-Adressen, oder Einträge im Disksystem. Weiterhin gäbe es Pobleme bei Systemen mit IBM-Software, also MQ-Series etc. die auf die SNA-Architektur aufsetzen.
Im Zusammenhang mit den Lizenzen für die virtuellen Systeme, hier insbesondere die Lizensierung bei Microsoft oder Citrix sei man am diskutieren, bzw. die Softwarelieferanten würden überlegen, Lizenzen on Demand auf der Basis von Clientzugriffen anzubieten. Citrix habe hierzu schon Vorschläge gemacht. Das Thema Virtualisierung werde von allen Soaftwarelieferanten ernst genommen und man versuche nun entsprechende Lizensierungsmodelle zu finden.
Im Zusammnehang mit der Aquisition durch EMC wies er darauf hin, dass EMC und Microsoft eine lange und tiefe Partnerschaft hätte und man sich mit gegenseitigem Respekt begegnen würde. Seit der Übernahme durch EMC sei der Entwicklungsbereich zusammengeführt worden, man habe nun auch Zugriff auf Resourcen und Spezialisten von Documentum und Legato, was vorher Vinca war. Auf die Frage, ob es denkbar sei, dass die Technologie des Legato Co-StandBy-Servers in VMware einfliesse, wollte er sich nicht äussern, er erwähnte nur, dass dies eine sinnvolle Ergänzung sei.
In Sachen Microsoft äusserte er sich auch sehr diplomatisch. Den Virtal Server sieht er als den Versuch an, Marktanteile zu kassieren, wies aber auch darauf hin, dass Microsoft noch ca. 2 Jahre Entwicklungsrückstand habe und selbst Microsoft ca. 10.000 VMware Lizenzen besässe.
Auf die Frage, ob es denn eine Option gäbe, die da hiesse:
VMKFSTOOLS -I Microsoft.in <> VMware.out lächelte er nur, sagte aber nichts genaues. Man müsse abwarten, wie sich dies alles entwickle.
Da waren wir dann auch beim Punkt der Hidden Features von Ulli.
Er bestätigte, dass es eine Reihe von Schaltern und Optionen gäbe, die aber nicht veröffentlicht würden. Der Grund sei einfach: Man wolle ein stabiles System anbieten. Wenn man denn alles, was Optionen möglich und denkbar wäre, veröffentlichen und oder ins Menu packen würde, wäre es mit der Stabilität vorbei. Viele der "Hidden Features" seien zudem den Consulting-Partnern vorbehalten, damit diese qualifizierten Support im Fehlerfall leisten könnten. Eine öffentlich zugängliche Dokumentation dieser Features werde es daher nicht geben können.
Er verwies in diesem Zusammenhang auf die VMware Scriptig APIs, mit denen im Prinzip die tollsten Sachen möglich wären. Man habe aber festgestellt, dass dieses Feature sehr wenig genutzt werde. Warum und wieso würde ihn interessieren, aber niemand könne es genau sagen. Die Aussagen wären eigentlich immer, das ist alles so stabil, das brauchen wir nicht. Ich glaube, dass dies der Hinweis mit dem Zaunpfahl war, sich dies mal ein wenig genauer anzusehen.
Und da waren wir dann am Ende der Veranstaltung.
Da kam dann meine Frage, sag doch mal, was ESX und GSX bedeuten.
Da hellte sich das Gesicht auf und er fing an zu erzählen, dass man ganz zu Beginn von VMware ganz lange und schreckliche Namen für die Produkte hatte. Und niemand fand die gut, und niemand konnte sie sich merken. Und da hat man sich mal hingesetzt und überlegt und diskutiert und und und. Und am Ende kam da GSX und ESX bei raus. Und dann hat er wieder gelächelt und gemeint so wäre das einfacher zu merken. Und da hab ich verstanden, er will es mir nicht verraten.
Und bevor er ging, da hat er noch gesagt, dass VMware die Präsenz in Deutschland weiter ausbauen wird. Es werden derzeit noch Leute gesucht, die für VMware arbeiten möchten, als System-Engineers und dass man regionale Niederlassungen aufmachen wolle, da wo es sich lohne. Also z.B. im Rhein-Main Gebiet, im Ruhrgebiet und in Hamburg.
Und im Smalltalk, da habe ich dann noch auf dieses Forum hingewiesen.
Und da hellte sich sein Gesicht noch mal auf. Da wollte er dann ganz genau wissen, wie das heisst und wieviel Leute sich hier Rat und Unterstützung holen. Da hab ich ihm gesagt, dass dies das Deutschsprachige Forum ist, auf das in der VMware Community hingewiesen und verlinkt wird. Dass hier ca. 1400 registrierte Benutzer sind die rund 6000 Post geschrieben haben und dass dieses Forum von einer Hand voll Leuten moderiert wird, die sich die Aufgaben teilen, die einen machen Linux-Support, die anderen Windows Support, und dass wir Themenbereiche haben, und und und.
Das fand er ganz grosse Klasse, er hat gemeint, das will er sich bei Gelegenheit mal näher anschauen. Und ich soll allen sagen, das wäre eine tolle Sache, die wir hier machen. Und er wünscht uns allen viel Erfolg und so, und was man dann so sagt. Und da hab ich ihm dann gesagt, das fänden wir auch, und deshalb würden wir es ja machen.
Und als er weg war hab ich gedacht, Mann bin ich blöd.
Ich hätte, glaub ich, sagen können, dass wir alle zur VMworld wollen.
Vielleicht hätte er gelächelt und gesagt, wart mal ab.
Oder er hätte gesagt, ich schick Euch die Tickets.
Mal sehen, wenn ich mal ganz mutig bin,
dann frag ich vielleicht noch mal in München nach.
Hartmut Schaumburg