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Veeam 7 Incremental / Full Backup (Praxis)

Backupsoftware und sonstiges ...

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Veeam 7 Incremental / Full Backup (Praxis)

Beitragvon monster900 » 17.10.2014, 11:00

Moin,
wir stellen z.Zt. unserer Backupinfrastruktur von BE2010R3 auf Veeam7 um.
Z.Zt. grüble ich gerade über der optimalen vorgehensweise im Zusammenhang mit Incremental Backups unter Veeam.
Dinge wie 'Backupserver in einem 2. Brandabschnitt' sind klar aber leider z.Zt. bautechnisch nicht realisierbar.

Ziel:
Alle Daten sollen Taggenau für einen Zeitraum von 6 Monaten wiederhergestellt werden können.

Mein Plan:
Ich würde jetzt am 1. eines Monats ein Fullbackup erzeugen und anschließend täglich ein Incremental und 30 'Restore Points' auf dem Backupserver behalten.
Das Veeam-Backup wird täglich auf Band gespiegelt. Die jeweiligen Tagesbänder landen in einem feuerfesten Safe hier im Unternehmen (Mo-Sa). WE wird nur am Samstag gesichert.
Das Band des letzten Monatstags geht dann als Monatssicherung zunächst auch in unseren Safe und wird am 2. Dienstag im Monat als Monatssicherung in ein externes Bankschließfach wo immer die letzten 6 Monatsbänder liegen gebracht.

Damit wäre ja zumindest theoretisch das Ziel erreicht.Kommt jetzt ein User an und es müssen am 6. eines Monats Daten vom Vormonat wieder hergestellt werden, so müssen wir immer erst die Bandsicherung komplett zurückspielen (Was aber jetzt unter BE auch nicht anders ist!)

Klar, optimal wäre ein Backupserver, der immer die letzten 6 Monate Backupdaten direkt auf Platte vorhalten könnte in einem 2. Brandabschnitt... Aber so eine Maschine und die notwendigen baulichen Maßnahmen werde ich wohl mittelfristig von der GF nicht genehmigt bekommen... :)

Wie handhabt Ihr das bei Euch? Wie viele inkr. Backups haltet Ihr vor? Macht Ihr zwischendurch ein Fullbackup oder synthetic Full (z.B. wöchentlich)?
Evtl. hat ja Jemand einen besseren Vorschlag mit Veeam das gewünschte Ziel zu erreichen?

Gruß
Dirk

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Beitragvon bla!zilla » 17.10.2014, 12:18

Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass die Medien für den K-Fall ein VOLLBACKUP enthalten und nicht ein Vollbackup und inkrementelle Backups. Das Verlängert nur das RTO. Zudem solltest du darauf achten, bei diesen Bändern kein Multiplexing zu verwenden. Auch dies verlängert das RTO.

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Beitragvon PeterDA » 17.10.2014, 12:46

Hi,
bei Veeam macht man eigentlich keine Inkremental Backups sondern Reversed Inkrementel.

Bei unseren Kunden ist das normale Vorgehen

1. Backups per Reversed Incremental mit 35 RestorePoints
2. Am Anfang eines Monats Backup to Tape

Somit kann er 30 Tage online zurückgehen und hat dann jeweils Monatsbänder

Prinzipiell must du also jeden Tag das letzte Backup abziehen. In wie weit euer Verfahren händelbar ist möchte ich mal dahin gestellt sein lassen. Die Erfahrung zeigt das es beim Bandwechseln -> In Safe A -> In Safe B immer irgendetwas schief geht.

Gruß Peter

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Beitragvon bla!zilla » 17.10.2014, 13:40

Reversed Incremental führt immer zu einem Vollbackup bzw. das aktuellste Backup ist immer ein Vollbackup. Das wäre auch in meinen Augen der favorisierte Weg.

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Beitragvon MarcelMertens » 17.10.2014, 14:34

Man muß bei Veeam zwei Sachen unterscheiden:

Die Durchführung des Backups und die Speicherung.

Grundsätzlich sichert Veeam immer Incremental (Es sei denn ich mache ein Active Full).

Nun gibt es aber zwei Einstellungen, wie ich meine Restore Points im Repository speicher.

1. Forward Incremental (mit Syntetic Full)
http://helpcenter.veeam.com/backup/70/h ... ackup.html

2. Reverse Incremental
http://helpcenter.veeam.com/backup/70/h ... ackup.html

Beide Systeme haben ihre Vor und Nachteile.
Beim Reverse Incremental ist mein neuest Backup File immer eine Fullbackup Datei, so dass das Recovery schneller läuft. Allerdings ist die IO die im Repository beim Backup erzeugt wird deutlich Höher.

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Beitragvon monster900 » 17.10.2014, 15:39

Danke schonmal,
das mit dem Reverse Incremental stellt sich ja fast optimal für den geplanten Einsatzzweck dar.
Macht Ihr zwischendurch immer nochmal ein monatliches Vollbackup oder lasst Ihr das Revers Incremental ewig laufen?

Gruß
Dirk

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Beitragvon PeterDA » 17.10.2014, 21:47

Hi,
Einfach laufen lassen. Du baust ja auf Backup Seite ja immer ein Full.

Gruß Peter

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Beitragvon daniel » 20.10.2014, 22:34

Ich schmeiß hier mal Unitrends Virtual Backup in die Runde.. Eine mehr als wertvolle Alternative zu Veeam. Ich stand nämlich vor einem halben Jahr genau vor der gleichen Entscheidung, wobei ich mich nicht entscheiden konnte, Veeam Backup überhaupt zu nehmen. Es war sogar ein Consultant in der Firma und ich testete die Software ausgiebig. So richtig sagte sie mir aber nicht zu, da ich die Bedienung zu umständlich fand. Außerdem missfiel mir die Tatsache, dass man die Administrations-Applikation auf einem separaten Server laufen lassen musste.

Daher schaute ich mich nach Alternativen um und stieß auf PHD Virtual Backup. PHD wurde von Unitrends aufgekauft, was aber dem Produkt keinen Nachteil einbrachte. Im Gegenteil.. In meinen Augen wurde es sogar noch deutlich verbessert. Es läuft nun über eine Virtual Backup Appliance, die man direkt auf dem Hypervisor installiert. Wenn man einen vCenter Server einsetzt, muss auf jedem ESXi-Host eine VBA installiert werden. Die Verwaltung übernimmt dann eine der installierten VBAs. Die anderen sind Member-Appliances. der Admin loggt sich per Webinterface auf der Appliance ein und kann von dort aus alles steuern. Es ist keine separate Softwareinstallation auf einem separaten physischen Server notwendig. Zudem ist alles total simpel und mit wenigen Mausklicks erreicht. Man blickt schnell durch und die ganze Oberfläche ist nicht überladen. Es wirkt sehr aufgeräumt und bietet nur das Nötigste. Genau so muss es sein.. Eine große Einarbeitungszeit findet nicht statt.

Meine BAckups werden per iSCSI gesichert. Und das recht flott. Ich habe 4 Full/Incremental Ketten eingerichtet, d.h. ich habe immer 4 volle Ketten zur Verfügung. Sonntag findet das Full-Backup statt und Montag bis Freitag Inkrementell.

Die Wiederherstellung funktioniert problemlos. Egal ob die ganze VM oder nur einzelne Dateien. Man hat zügig problemlosen Zugriff auf sämtliche Backup-Daten. Instant-VM-Recovery ist ebenfalls problemlos möglich.

Außerdem ist besonders hervor zu heben, der fantastische Support aus den USA. Die Jungs sitzen in New Jersey und verstehen ihren Job. Meist dauert es nicht länger als wenige Tage, bis das Problem gelöst ist. Genau so stelle ich mir den Support vor. 1+ mit Sternchen.. :)

Als, wenn Du Veeam satt hast oder generell mal etwas ganz Neues testen magst, dann kann ich Dir Unitrends Virtual Backup wärmstens empfehlen. Und nein, ich bekomme kein Geld für die Werbung. Mich hat das Produkt einfach nur rundum überzeugt.. Meiner Meinung nach um einiges besser als Veeam..

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Beitragvon soehl » 21.10.2014, 09:20

PeterDA hat geschrieben:Hi,
Einfach laufen lassen. Du baust ja auf Backup Seite ja immer ein Full.


Aus meiner Erfahrung nach sind regelmässige Fulls auch bei Reverse Incremental ein Muss, da das Full-File in sich immer weiter fragementiert und es so zu massive Lesitungseinbußen beim Backup wie Restore kommt. Hinzu kommt, dass das Full-File mit der Zeit immer größer wird, da gelöschte und nicht mehr benötigte Blöcke nicht wieder freigegeben werden, sondern nur wieder bei Bedarf wieder "befüllt" werden.

Mit der nächsten Veeam Version (v8) wird es einen neuen Backup Modus geben (http://www.virtualtothecore.com/en/new-backup-mode-veeam-backup-replication-v8/) bzw. wird der normale Forward Incremental ersetzt. Druch die niedrigeren IO-Anforderungen könnte dieser auch sehr Modus sehr interessant sein.
Je nach Größe der zu sichernden Umgebung ist die Auswirkung auf das Backup-Backend nicht zu unterschätzen.

Gruß, S.

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Beitragvon monster900 » 21.10.2014, 11:42

@Daniel
Danke für den Hinweis. Aber wir haben uns bereits für Veeam entschieden.
Ach ja, kann Unitrends Virtual Backup inzwischen mit einer Tape-Library umgehen?
Auf Grund der örtlichen Gegebenheiten müssen wir das Backup täglich auf Band sichern.

@All
Wir haben uns jetzt für tägich Reverse Incremental mit monatlichem Full am 1. Samstag im Monat entschieden. Schauen wir mal, wie da unsere Erfahrungen aussehen werden.

Das erste Veeam-Backup ist heute Nacht gelaufen (Voll). Alle unsere VM's wurden problemlos gesichert. Kein Vergleich zum alten BE2010R3 :D
Noch dazu war der Speed auch sehr annehmbar. Vollbackup von 3,9 GB VM's in unter 5 Stunden. :grin:
Der zugehörige Tape Job hat dann nochmal etwa 4 Stunden gebraucht um die Daten auf LTO-5 zu schreiben. Im Vergleich zu BE2010R3 sind wir damit bei einem Vollbackup etwa 3-4 mal schneller!
Danke an Alle nochmal für die Hinweise.

Gruß
Dirk


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