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Thin Provisioning und wirklicher Speicherplatz

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Thin Provisioning und wirklicher Speicherplatz

Beitragvon Contria » 23.04.2014, 14:18

Hallo Zusammen
Ich glaube ich drehe langsam durch :)

Ich habe einen Windows Server 2012 mit ThinProvisioning
Festplatte1: 80GB
Festplatte2: 600GB
Anzeigen im vSphere Web Client 539GB benutzt.
Im Windows selbst zeigt es:
C: 62.8 GB frei von 79.6GB
D: 403GB frei von 599 GB

Wie kommt es jetzt im vSphere auf 539GB? VIelleicht muss ich erwähen das ich VSA mit 2 ESX Host benutze.

Wenn ich auf den Datastore gehe zeigt es mir eine vmdk1 an mit 18 868 000KB an und vmdk2 mit 546 307 948KB.

Warum ist di vmdk sooo riesig wenn alles auf Thin gestellt ist?

Vielen Dank für die Hilfe

Gruss

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Beitragvon irix » 23.04.2014, 14:35

Weil dein Laufwerk d: frueher mal mehr Daten beinhaltete welche dann geloescht wurden. Die Groesse einer Thin vDisk markiert ein HighWatermark welcher nicht mehr kleiner wird.

Dein OS muesste den freien Platz erstmal mit Nullen beschreiben und dann muesste die VMDK bewegt/kopiert? werden.

Gruss
Joerg

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Beitragvon UrsDerBär » 23.04.2014, 14:57

Du musst nur die Anzeige aktualisieren in vSphere. Entweder reicht nur aktualisieren oder Datenspeicher neu scannen und schon werden die Daten korrekt angezeigt. Klappt auch für Vergrösserungen des Volumes.

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Beitragvon Dayworker » 23.04.2014, 16:22

Wenn er viele Schreib-IOs auf Laufwerk D hatte, ist der größte Speicherbereich nicht mehr als logisch Null gekennzeichnet und die Thin-VMDK ist daher angewachsen. Wenn dem ESXi seine VMware-Tools kein Shrinken in den Gästen anbietet, bleibt, wie "irix" bereits sagte, der Fußweg übrig. Also zuerst ausnullen (Stichwort "sdelete") und dann die VMDK über die "vmkfstools" clonen.

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Beitragvon UrsDerBär » 23.04.2014, 16:53

Das ist natürlich korrekt. Wenn OS viel geschrieben hat ist essig...

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Beitragvon leo » 24.04.2014, 08:29

Auf Dauer bringt das Thin-Provisioning bei Servern nicht viel, auch wenn die Platte nie vollgeschrieben war, so ist nach einiger Zeit doch jeder Block einmal beschrieben worden und wird ohne Hilfmittel nicht mehr genullt.

Man kann die vmdk auch ohne Clonen wieder kleiner bekommen:

vmkfstools --punchzero

Dies holt alle Blöcke mit Nullen, welche man vorher durch sdelete erzeugt hat , aus der vmdk heraus.

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Beitragvon Contria » 24.04.2014, 10:16

Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Ich sehe das auch so wie leo...werde zukünftig auf Thick umsteigen.

Das komische ist das die Platten kaum beschrieben wurden und trotzdem fast auf 500GB aufgeblasen wurden...Da ist irgendetwas amok gelaufen.

Gruss

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Beitragvon ~thc » 24.04.2014, 10:23

Da ist irgendetwas amok gelaufen

Das nennt sich wahrscheinlich Windows Server 2012 :roll: - bei zwei Disks werden vom Windows Update gerne die Updates auf der "D:"-Platte ausgepackt und von dort installiert...

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Beitragvon irix » 24.04.2014, 10:31

Ich kann selten Nachvollziehen warum immer zu Beginn gleich so grosse Platten angelegt werden muessen.

1. So klein wie Moeglich
2. Bei bedarf dann On The Fly erweitern ohne Downtime innerhalb von 60sek.
3. Monitoring/Report einrichten

Gruss
Joerg

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Beitragvon UrsDerBär » 24.04.2014, 10:37

Server 2012 schreibt unglaublich viel Performance, Geräte-metadaten, Fehlerberichterstattungskram und sonstigen Müll auf die Platte.

Ein guter Ansatz um einiges davon abzustellen ist der VmWare View Guide für die Vorbereitung von Windows 8. Nur die WriteAccess Geschichte (Write Journal) sollte man zwecks Datensicherung auf Servern anbelassen.

Den ganzen Krempel schalte ich jeweils komplett ab. Sind Dienste, einige Tasks. Einige davon sind nur mit Systemrechten zum Schweigen zu bringen.
--> Daran denken, dass theoretisch solche Systeme nicht mehr "Standard" sind und es Probleme bei Updates geben könnte. Ich persönlich hatte noch keinerlei.

Gleichzeitig halte ich die Disks nur so gross wie nötig mit verhältnissmässig wenig freiem Speicher, dann ist Windows gezwungen, gelöschte Blöcke zu überschreiben. Ein vergrössern innerhalb Windows und VmWare ist ja kein Akt. Habe das Gefühl, dass Dedupe (in einer StorageVM) so auch wirkungsvoller ist.

Insgesamt sind das jede Menge eingesparte Iops und CPU-Zyklen bei ein paar Systemen auf einem Server. Man erkennt dann mit dem ProcessExplorer gut bei Idle die Differenz. Vorher wird pausenlos irgendwas geschrieben, nach dem deaktivieren praktisch nix mehr.

EDIT: Ansonsten benutze ich Thin nur auf NFS. Ansonsten immer Thick.
EDIT2: Ab und wann den neuen Bereinigungsassistenten für die Festplatte ausführen schadet auch nicht. Der löscht dann auch alte Update-Files die nicht mehr gebraucht werden und leert unter Umständen ne Menge auf C. --> Wie früher die blauten $UNINSTALL Ordner.

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Beitragvon irix » 24.04.2014, 10:43

Info: Bei NFS Datastores ist THIN der default und ohne weiteres auch nicht zu aendern.

Gruss
Joerg


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