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2 VMWare Maschinen spiegeln?

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2 VMWare Maschinen spiegeln?

Beitragvon AngelK » 10.09.2013, 17:02

Hallo Leute,

ist es eigentlich möglich 2 VM Ware Maschinen in Echtzeit zu spiegeln?
Ich würde gern folgendes Szenario abbilden:

VM-Server1:
VM1 - Online
VM2 - Online
VM3 - Offline
VM4 - Offline

VM-Server2:
VM1 - Offline
VM2 - Offline
VM3 - Online
VM4 - Online

Die Daten der Offline Maschinen sollen stets mit den Online Maschinen synchronisiert werden, so dass im Fall eines Ausfalles die offline Maschinen eingeschaltet werden können und den Dienst ganz normal übernehmen.
Soll heißen:
Wenn VM-Server2 aus ist, einfach die VM3 und VM4 auf dem VM-Server1 einschalten und sich in Ruhe um das Problem auf VM-Server2 kümmern, auch wenn die Lösung etwas länger dauert.

Dadurch möchte ich neben ein bisschen Lastenverteilung auch eine gewisse Redundanz schaffen.
Das Thema Redundanz bringt eben das Problem mit, dass ich die Daten aller 4 VMs nicht auf einen gemeinsamen ext. Medium bringen möchte, denn dann stellt sich die Frage: Was passiert, wenn dieses Medium (SAN/NAS, was auch immer) den Geist aufgibt?

Wenn ich das richtig recherchiert habe soll das kommende VSAN in etwa die Lösung sein, aber es läuft ja noch in der Betaphase und das wäre mir für die Art der Dienste die darauf laufen schon etwas zu heiß...
Außerdem habe ich um ganz ehrlich zu sein das Funktionsprinzip nicht wirklich 100% nachvollzogen, da ich es erst heute auf der Internetseite von VMWare entdeckt habe und noch nicht die Zeit hatte mir alles zu durchschauen.

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Beitragvon irix » 10.09.2013, 17:18

Du hast oben geschrieben das du dich gegen den Ausfall eines Hosts absichern moechtest

Sollte eine kurze Downtime akzeptabel sein => VMware HA
Sollte KEINE Downtime tollerabel sein => vSphere FT

Moechtest du dich gegen etwas anderes absichern oder eine Kombination so must du das sagen.

Gruss
Joerg

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Beitragvon AngelK » 10.09.2013, 21:38

Hallo irix,

vielen Dank für die Antwort.
Ich glaube die Fault Tolerance scheint die bessere Variante zu sein.
Mir ist es sehr wichtig, dass eine Ausfallzeit so kurz wie möglich gehalten, oder am besten gänzlich ausgeschlossen wird, denn es handelt sich um Dienste deren Verfügbarkeit permanent gefordert wird (VoIP-, DHCP-, DNS Server etc.)

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Beitragvon irix » 10.09.2013, 21:43

DHCP und DNS sind aber nun Dienste welche sich extrem leicht redundant auslegen lassen in dem einfach ein weiteres System bereit gestellt werden.

Das Einsatzspektrum von FT als Loesung ist relativ klein da die Einschraenkungen gross sind.

VMware hats auch dieses Jahr nicht geschafft den vSMP Support fuer FT bereitzustellen.

Gruss
Joerg

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Beitragvon AngelK » 10.09.2013, 21:53

Es hängen schon noch ein paar weitere wichtige Sachen dran wie z.B. Datenbanken die für die DHCP (incl. TFTP) Geschichten relevant sind. Daher ist mir die ununterbrochene Bereitstellung der Dienste sehr wichtig.

Mit welche Ausfallzeit wäre denn bei der High Availability Variante zu rechnen?

P.S. In wiefern wäre die vSMP Geschichte relevant?

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Beitragvon irix » 10.09.2013, 22:09

HA braucht so ca. 1min um den Ausfall zuerkennen und startet dann die VM auf einem anderem Host im Cluster neu.

Geschuetzte VMs mittels FT duerfen nur 1 vCPU haben und das pass halt nicht immer fuer Systeme welche mehr Leistung brauchen.

Datenbanken fuer DHCP? Was muss man sich da genau vorstellen. Ansonsten wenn es SQL Geschichten sind dann macht man einen SQL Cluster.

Jetzt neu ist HA for Apps wo mittels Agent augewaehlte Apps ueberwacht werden um diese zu bei Probleme innerhalb der VM neu zustarten oder im zweifelsfall eine neue VM zustarten.

Gruss
Joerg

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Beitragvon AngelK » 10.09.2013, 22:29

Anhand verschiedener Mechanismen wird der Netzwerkzugriff gesteuert. Es handelt sich um Programme die auf verschiedene Datenbanken zugreifen und anhand der Datenauswertung die DHCP-/TFTP-, VoIP Daten erzeugen und somit den Zugriff aufs Netzwerk gestatten, bzw. unterbinden.

Die Entscheidung das ganze zu virtualisieren ist nicht unbedingt aus Kostengründen entstanden, sondern viel mehr aus dem Vorteil, dass virtuelle Maschinen auf jeden x-beliebigen VM Server laufen können wodurch (bedingt einer vernünftigen Redundanz) die Ausfallzeit um einiges verkürz werden kann. Selbst der erfahrenste IT-Techniker wird so seine Probleme haben ein Mainboard (Verfügbarkeit vorausgesetzt) unter eine halbe Stunde zu wechseln...

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Beitragvon irix » 10.09.2013, 22:42

Nimm ein Shared Storage... die Mittelklasse Modelle bieten 99.999% Ausfallsicherheit und dazu 2 oder mehr Hosts und die passende vSphere Lizenz. Laesst einen extrem ruhig schlafen.

- vRanger/Veeam oder auch vSphere Replikation kann VMs replizieren von einem Host/Storage zu einem anderen. 15min sollten der kleine Zeitrahmen sein welchen man einstellen kann.
- Falconstore hat einen Splitter Treiber welcher jeden IO auf 2 unterschiedliche Platten schreibt und das in Echtzeit
- Storagesysteme koennen Synchron und Asynchron Replizieren
- VMware HA ist eine Neustartautomatik
- VMware FT zeichnet die Ausfuehrung auf und wiederholt diese auf einem anderen Host. Null Ausfallzeit
- usw.

Gruss
Joerg

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Beitragvon AngelK » 10.09.2013, 22:55

Die Vorschläge sind interessant. Werde sie mir morgen alle noch einmal etwas genauer anschauen.

Das Problem mit dem shared Storage (in meinem Fall ein Activ-/Passiv-Cluster) in meine Augen ist das Starage selbst.... Siehe meinen ersten Posting: Was, wenn ausgerechnet das Storage Hardwaretechnisch den Geist aufgibt?
Nicht lachen, aber genau so einen Fall (andere Hardware - gleiche Auswirkung) hatte ich erst vor ein paar Tage: Was passiert, wenn eine USV stirb? Alles geht, außer die Geräte die man gegen einen Stromausfall sichern wollte, die auf Grund ihre bautechnische Beschaffenheiten kein redundantes Netzteil haben (switche usw.)... :lol:
DAS möchte ich gern vermeiden. Wenn eine Maschine Hardwaretechnisch nicht mehr funktioniert MUSS eine 2. Maschine deren Aufgaben möglichst ohne Unterbrechung übernehmen können.

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Beitragvon irix » 10.09.2013, 23:13

Nochmal.... 99.999% Verfuegbarkeit fuer knapp 5 stellig (gibt grade eine Promo). Wer spiegeln moechte mit transparentem Failover(nicht automatisch muss man aber fairerweise sagen) kauft halt 2 davon und gut ist. Ich manage 20 von den Einheiten und 14 davon Inhouse und das seit 5 Jahren. Zumind. hab ich meine Meinung dazu.

Switche hat man immer 2 und dank redundantem Netzteil die Moeglichkeit diese an 2 unterschiedliche Stromkreise zuhaengen. VMware vSphere macht es einem ja hier sehr einfach.

Viel wahrscheinlicher sind da Probleme mit der Software oder Bedienungsfehler der Benutzer.

Gruss
Joerg

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Beitragvon AngelK » 10.09.2013, 23:46

Vielen Dank für die Information.
Praxisnahe Meinungen waren mir bis jetzt 1.000.000x mehr Wert als irgendwelche Berichte in Fachpresse usw.

Über konkrete Hardwarevorschläge, bzw. links zu den Promos bin ich immer sehr dankbar.

Um den Abend noch "erfolgreich" abzuschließen:
@Joerg: Vielen Dank für deine ausführliche Antworten und dafür, dass Du dir die Zeit genommen hast. Nachdem ich meine Hausaufgaben bezüglich deiner Vorschläge gemacht habe würde ich mich gern weiter über das Thema/Problem mit dir und vielleicht sogar weitere so versierte Administratoren wie Du einer bist unterhalten.
Für mich steht hier nichts anderes auf dem Spiel als das was Du schon angemerkt hast: Einfach ruhiger schlafen können. Wenn man 24/7 Bereitschaft schieben darf ist das unter Umstände mehr Wert als alles andere auf der Welt.

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Beitragvon irix » 11.09.2013, 00:01

- Veeam B&R stellt innerhalb von 90sek. eine VM aus dem Backup wieder in der Form bereit das der ESXi Host sie bootet und sie ihre Dienste wieder zur Verfuegung stellen kann
- Veeam bzw. hier eher Quest vRanger sichern knapp 400 VMs jede Nacht an einen anderen Standort. Tagsueber gibts Replikation.

Wie gesagt .... gibt viele Moeglichkeiten und eine ganze Menge hab ich bestimmt auch noch nicht kennen gelernt. Aber bis Dato habe wir fuer jeden Kunden das richtige gefunden, wobei ich sagen kann das Anforderungen und Vorraussetzungen immer unterschiedlich sind.

Gruss
Joerg


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