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ESXi auf Intel Atom-Hardware

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ESXi auf Intel Atom-Hardware

Beitragvon martin.chauchet » 26.10.2009, 10:15

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und wollte mich deshalb mal kurz vorstellen. Ich bin 20 Jahre alt, komme aus Köln und arbeite bei einer kommunalen/regionalen Behörde als Enterprise Server Administrator in Windows. Mit VMWare habe ich zu tun seit Workstation 4.
Ich beschäftige mich auch privat gerne mit Rechnern, und so entstammt das nachfolgende "Problem" nicht etwa meiner Arbeitsumgebung, sondern kommt von privater Seite.

Hier erst mal meine aktuelle Konfiguration:

AMD Athlon 64 X2 3600+
Asus M2Nv Mainboard
3 (Bald 4) GB DDR533-RAM
Samsung SpinPoint 160GB (VM-Systempartitionen)
Samsung Spinpoint F1 1TB (VM-Datenpartitionen)
2GB USB-Stick für ESXi
Intel PRO/1000GT

Auf dem System lief seit geraumer Zeit W2K3 Enterprise. Den habe ich jezt platte gemacht, um ESXi 4 mal auszuprobieren. Installiert auf dem USB-Stick läuft das auch prinzipiell. Allerdings erkennt ESXi den Chipsatz-SATA-Controller nicht. Leider bietet das Board auch keine Option für den IDE-Kompatibilätsmodus.
Das aber nur mal so nebenbei.Eigentlich geht es mir um folgende Fragestellung:

Hat jemand hier Erfahrung mit ESXi auf Intel-Atom-Hardware?

Schon seit längerem wollte ich mal einen Atom ind irgendeinem Projekt (z.B. NAS) verbauen. Da kommt mir das jetzt ganz recht mit dem SATA-Controller, meine Idee ist, einen ESXi auf einer Intel-Atom-Hardware zu installieren. Mir ist durchaus bewusst, dass die Atom-Prozessoren keine Leistungsbomben sind. Auch haben sie keine VT-Funktion. Es geht da mehr um ein persönliches Proof of Concept. Auf dem ESXi sollena uch keine Unmengen an Maschinen laufen (habe irgendwo mal gehört, als Faustregel gilt: Anzahl virtueller Prozessorkerne = 2* Anzahl physikalischer Prozessorkerne). Drauf sollen ein DCmit DNS und DHCP, ein Exchange, ein Blackberry Professional Server sowie ein kleines Mail-Gateway als POP3-Sauger für den Exchange. Die Last lag bei dem AMD mit DC, Exchange und installiertem POP3-Tool bei 10-20%.

Zurück zu meiner Frage: Weiß jemand, wie das mit der Hardware-Unterstützung für Atom-Hardware aussieht?

Mein Wunschboard wäre das Point of View 330, das hat allerdings einen nVidia-Chipsatz (9400). Wenn das nicht geht, würd ich auf ein Intel-Board umschwenken. Da ist eine ICH7 verbaut, also vom Sockel 775 bekannte Standard-Hardware.
Hat jemand Erfahrung damit?

Danke schon mal im voraus.

Martin C.

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Beitragvon continuum » 26.10.2009, 14:40

Was sagt denn die HCL dazu ?
Wenn du Hilfe bei ESXi / Hardware Fragen brauchst - schau dich mal bei vm-help.com um

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Beitragvon martin.chauchet » 26.10.2009, 15:55

Die offizielle HCL führt die Boards nicht auf, ebenso vm-help.com (wenn ich das jetzt so beim überfliegen richtig gesehen habe).

Dann werd ich 's wohl einfach mal ausprobieren und euch dann berichten, ob und wie es geht. Hätte ja sein können, dass einer sagt "Geht gar nicht" oder "Geht, aber ...".

Danke schon mal für den Link-Tipp.

Martin C.

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Beitragvon deathrow » 27.10.2009, 13:20

Drauf sollen ein DCmit DNS und DHCP, ein Exchange, ein Blackberry Professional Server sowie ein kleines Mail-Gateway als POP3-Sauger für den Exchange.


Habe testweise ESXi auf einer Core2Duo (E8400) laufen, mit zwei SATA-Platten und iSCSI-Storage - es laufen grade so drei Testserver ohne große Last.

Einen Atom hatten wir zum testen als Office-PC und das fand ich als direkt WinXP-Inst schon teilweise recht zäh...

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Beitragvon UrsDerBär » 27.10.2009, 13:53

Flotte Beine kriegt der Atom mit einer SSD. Da läuft XP sowas von flüssig. ;)
Auch Programmstarts richtig zackig. Ohne SSD aber wirklich ziemlich zäh. Habe für die Tests eine Intel Enterprise verwendet. Aktuell läuft XP SP3 auf dieser Maschine. Auch Office sehr flüssig. Stromverbrauch minimal. Unterschied zu 100% CPU-Aulastung sind ein paar Watt. Wäre das Chipset nicht so hungrig, das Ding würde so gut wie nix brauchen.

Naja, eine gute SSD ist dann aber gleich teuer oder teurer wie der Atom an sich. Vielleicht verschafft dies VmWare aber auch Flügel, müsste man ausprobieren.

Leider ist mir die Idee damals nicht gekommen auch gleich VmWare drauf zu testen. :(

Kritisch finde ich noch die Ram-Beschränkung. Dürfte für deine Anwendungen ziemlich wenig sein.

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Beitragvon martin.chauchet » 27.10.2009, 15:00

Ich hab ein Lenovo S10e, das ist ja der Atom N270 drin, und der hat ja noch ein bisschen weniger Leistung als der 330. Und ich finds schon recht angenehm damit zu arbeiten.

Wenn ich meinen Pentium D wiederfinde (Unglaublich, ich habe meinen Prozessor verlegt), werd ich das da mal drauf ausprobieren.

Also installiert ist es ja wie gesagt auf einem USB-Stick, aber die verbauten Festplatten sind ja auch nicht grade als langsam bekannt (ich glaube nach der Spinpoint F1 kam längere Zeit nur noch die WD VelociRaptor, wie es im Moment aussieht, kann ich nicht sagen).

Das mit dem Ram ist schon richtig, habe jetzt irgendwo gelesen, dass der ESXi sich selbst 1GB genehmigt. Dann blieben nur noch 1GB für VMs übrig. Selbst mit Thin Provisioning kommt man da nicht weit. Dazu: Wie performant ist es denn, ein W2K3 aufzusetzen und darauf dann einen VMWare-Server. Was mich dann nur nerven würde, ist das Webinterface.

Bezüglich Chipset: Eigentlich wollte ich ja ein Board mit Ion-Chipsatz, der ist im Vergleich zum Intel wesentlich verbrauchsärmer, dabei aber auch noch leistungsstärker. Allerdings haben so ziemlich alle Ion-Boards PCIe und ich hab mir nen PCI-NIC gekauft :?

Mal ne andere Frage: Warum kann ich nen ESXi zwar in VMWare WS 6.5 installieren, nicht aber irgendwelche Maschinen darauf starten? Also zumindest bei mir gibt das immer den Fehler "You cannot power on a virtual machine in an virtual machine!". Find ich blöd, bräuchte ich jetzt für nen Projekt in der Uni. Nur zu Demo-Zwecken schleppe ich doch nicht nen ganzen Server dahin.

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Beitragvon UrsDerBär » 27.10.2009, 15:36

Zur Workstation:
Das was du suchst und erstellen willst sind Nested VM's. Also damit das mit dem ESXi klappt, musst du der VMX einen Eintrag hinzufügen.
zbsp. hier: http://www.yellow-bricks.com/2008/12/10 ... rkstation/

Jedoch ist das in der Regel mit einigen Limitierungen (32Bit Guest) verbunden und gibt wohl auch einen ziemlichen Performance-Overhead. Meine auch was von VT Enabled muss im BIOS aktiviert sein, sofern CPU das unterstützt. (bin ich jetzt nimmer sicher).


Zum Atom:
Ich habe eine Kiste mit einer WD Black und eine mit der Intel SSD aufgesetzt. Der Performance Unterschied ist gewaltig. Mit der WD Black ist einiges recht grausam.

Daher bin ich nicht so ganz überzeugt, dass die Atom-Hardware - wenn es den wirklich gehen würde - dafür das richtige Werkzeug ist einen Leistungshungrigen VmWare Hypervisor mit nicht gerade sparsamen Windows Server und auch noch Exchange und BlackBerry Server aufzusetzen. Kommt wie immer auf die Ansprüche an, aber so richtig prall finde ich das nicht. Ist ja alles recht lahm im Atom-Rechner ohne richtig Potente Disk machst da die Schraube. Aber wie immer versuch macht kluch. ;)

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Beitragvon martin.chauchet » 27.10.2009, 15:50

Ja, das mit dem Schalter in der VMX-File hatte ich vergessen. VM aufgesetzt (richtig konfiguriert), wieder gelöscht weil verklickt, wieder ausgesetzt und vergessen, die VMX-Datei zu bearbeiten. Aber auf meinem T61 (2,40Ghz, 4GB Ram, WD5000BEVT) läufts eigentlich ganz gut.

Bezüglich des Atom: Im Internet kursieren halt von 30 Leuten 40 verschiedene Meinungen was das angeht, und deswegen hab ich an dieses Forum gewandt, um da mal nachzuzhören. Aber die Resonanz ist ja nicht so positiv, also werd ich das wohl bleiben lassen und meinen Pentium D 930 suchen müssen, der sollte laut HCL von VM-Help laufen (Asus P5WD2). Meinen Q9550 zu opfern, wäre ich nicht so froh mit.

Der DC und der Blackberry-Server würden sich wohl mit 512 MB Ram begnügen müssen, der Exchange hätte 1GB gekriegt und das Mailgateway 256-512. (und da sind wir schon bei 2,5 GB)...

Also begrabe ich meine Pläne. Wirds halt ein Atom-NAS, was ich baue (ich find den Prozessor einfach spannend).

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Beitragvon UrsDerBär » 27.10.2009, 16:40

Mit 2GB reisst du halt wirklich gar nichts vom Hocker was sich nicht Linux oder Client OS schimpft noch dazu in mehrfacher Ausführung. Dazu noch allgemein lahmes Chipset und Ram. Einfach keine leckere Kombi für Virtualisierung. CPU-Power wäre vermutlich für ein paar Tests genügend da beim DualCore.

Intel Atom in Verbindung mit schneller Disc finde ich nen ziemlich leckeren, stromsparenden Office-PC. Reicht dicke aus und ist sehr schnell. Läuft hier völlig problemlos und sehr flüssig mit Office 2007. Ausm Standby in 0,nix wieder da. Ausm Ruhezustand innerhalb weniger Sekunden.

Ich schaue mal ob ich ne kleine HD auftreiben kann, dann würde ich das auf dem Atom und VmWare testen. Eine potente SSD hab ich aber so auch nicht einfach 'über'. ;)
Dürfte aber ein paar Tage in Anspruch nehmen bis ich dazu komme.

Nochwas:
Braucht der ESXi 4 nicht 2GB um ihn überhaupt installiert zu bekommen? Läuft das Teil noch, wenn man ihm wieder welches wegnimmt?

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Beitragvon martin.chauchet » 04.11.2009, 10:22

Also *tiefluftholt*:

Ich habe mich jetzt dafür entschieden, die folgende Hardware zu benutzen, da mein P5WD2 leider defekt ist:

Asus P5QL Pro
Pentium D 930 (Später vllt E5300) (vorhanden)
4 GB Corsair XMS2 DDR 667 (2GB vorhanden)
1x 160 GB SATA-HDD FÜr die Systemplatten der VMs
USB-Stick für ESXI (OS)

Die Datenplatten der VMs sollen auf ein NAS gelegt werden, das per NFS einen Share bereitstellt und an demselben Gigabit-Switch wie der ESX hängt. Dazu die Frage: Sollte das ausreichend performant sein oder ist das zu langsam? Lieber einen direkt angehängten Storage?

Gruß Martin

PS: Das NAS wird mit Atom-HW gebaut *grins*

/EDIT: Was soll ich sagen: Der ESX läuft! SInd zwar noch kein Maschinen drauf, aber immerhin werden die Festplatten erkannt. Ein defektes Netztei hatte mich zwischenzeitlich aufgehalten, aber das Problem wurde schnell erkannt und beseitigt. Jetzt wird am Wochenende die Umgebung komplett aufgesetzt und im Dezember komme ich dann hoffentlch dazu, das NAS zu bauen.

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Beitragvon dynamind » 13.06.2011, 14:27

was bei den Atom CPUs leider fast immer fehlt ist VT.
Nur die neueren Varianten sind in der Lage das Viirtualisierungspotenzial von VMWare ESXi voll auszuschöpfen. Auch bei den Atom Mainboards stößt man viel zu schnell an Limits, wie z.B. RAM & PCI / PCIe Slots etc.
Da macht es schon mehr Sinn sich einen Celeron wie z.B. E3200 / E3300 / E3400 / E3500 zuzulegen, die kosten auch einen Klacks und besitzen einfach mehr Leistung.

Ich hatte einen XENServer auf meinem Intel Atom N280 laufen, allerdings hat man wenig Freude wenn sich kaum Clients aufsetzen lassen weil HVM fehlt, also wenn dann nur PV Maschinen.
Mit Virtualisierung und Intel Atom bin ich jedenfalls durch. Das hat sich (für mich) ned bewährt. Schade, wegen dem geringen Stromverbrauch, allerdings muß ja auch irgendwo Abstriche geben.

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Beitragvon Dayworker » 13.06.2011, 18:16

Mal davon abgesehen, daß Martin am 04.11.2009 den letzten Eintrag in diesem Thread machte...
Ein Atom macht eh nur wenig Sinn, wie wir schon in einem anderen Thread festgestellt haben. Selbst wenn die neuen Atom-CPUs gemeinsames VT und 64bit unterstützen sollten, was sie ja bisher nicht tun, da es entweder 64bit oder VT gibt, hilft dir das zumindest bei vSphere nicht viel weiter. vSphere möchte gerne allein 2GB für seine eigenen Belange reserviert haben (auch wenn es zumindest beim ESXi dann doch etwas weniger ist) und da alle Atom-CPUs nur 32Bit an RAM adressieren können, ist dort weiterhin bei 4GB Feierabend.

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Re: ESXi auf Intel Atom-Hardware

Beitragvon toegomaen » 19.02.2014, 09:46

martin.chauchet hat geschrieben:Hat jemand hier Erfahrung mit ESXi auf Intel-Atom-Hardware?
[...]
Zurück zu meiner Frage: Weiß jemand, wie das mit der Hardware-Unterstützung für Atom-Hardware aussieht?


Ich musste meine Erfahrungen auch selber machen, da ich aus diversen Forumsbeiträgen nicht schlau wurde.

Ergebnis:
Intel Atom und ESXi ist möglich! :D
Ich habe erfolgreich ESXi 5.5 auf einem Atom-D2500, der nicht die Hardware-Virtualisierung unterstützt, installiert!
Linux-und Windows-VMs laufen auf diesem System ohne Probleme - die Performance ist Atom-bedingt nicht der Burner, aber ausreichend.

Die Installationen von ESXi 3.5 und 4.0 froren während der Installation ein.

Die Installation von XenServer 5.5 und 6.2 war zwar erfolgreich, leider ließ sich keine PV-VM erfolgreich starten, welche aus Templates erstellt wurde. :cry:


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