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Wird Rechenzeit abgezwickt wenn die Anwendung angeblich nicht mehr reagiert?

Hilfe bei Problemen mit der Installation und Benutzung der VMware Workstation und VMware Workstation Pro.

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Wird Rechenzeit abgezwickt wenn die Anwendung angeblich nicht mehr reagiert?

Beitragvon Kostas » 08.11.2017, 19:57

Hallo Zusammen,

die Frage vorab: Kann es sein dass VMWare Rechenzeit einer Anwendung abzieht wenn Windows der Meinung ist, die Anwendung reagier nicht mehr?
Wenn ja, kann man das abstellen?

Ich bin Softwareentwickler und habe mein Host-System nahe zu leer und nutze VMWare Workstation Pro V14.0.0. In einer VM habe ich eine alte Entwicklungsumgebung Delphi 5 am laufen. Wenn ich den Kompiliervorgang starte, braucht Delphi ca. 2min bis die Anwendung erzeugt wird. Dabei fällt auf dass anscheinend nichts passiert. Die Fortschrittsanzeige wird nur sehr träge aktualisiert. Wenn ich jedoch in dieser Zeit mit der Maus auf die Fortschrittsanzeige Form klicke, macht sie sofort weiter und der Kompiliervorgang ist in 20 Sekunden fertig. Das ist reproduzierbar.

Könnte dafür VMWare verantwortlich sein oder eher Windows?
Das Host OS ist Windows 10 64Bit und in der VM ist ein Windows 7 64Bit. Die Windows 7 VM wurde ursprünglich von einer Physischen Maschine Virtualisierung. Ich habe Sie nicht neu installiert weil es ein sehr großer Aufwand ist die Entwicklungsumgebung mir allen Fremdkomponenten zu installieren.

Schöne Grüße Kostas

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Re: Wird Rechenzeit abgezwickt wenn die Anwendung angeblich nicht mehr reagiert?

Beitragvon Dayworker » 11.11.2017, 13:03

Eine laufende VM/Gast ist auch nur ein weiterer Prozeß (vmware-vmx) auf dem Host. Für den Host ist aufgrund der vollständigen Virtualisierung (keine Container ala Docker & Co) nur der Prozeß ansich sichtbar. Was innerhalb der VM passiert, bleibt für den Host unsichtbar. Daher kann der Host auch nicht die Auslastung der VM abschätzen, weshalb eine Deaktivierung aller Host-Energiesparmaßnahmen absoluten Sinn macht. Einfach den Host auf Präsentation oder Höchstleistung stellen und das Problem sollte erledigt sein.

In jedem Fall sollten in der VM/Gast ebenfalls alle Energiesparmaßnahmen deaktiviert werden, einzig "Monitor aus nach Zeit X" kann aktiviert bleiben. Falls die VM nämlich im Leerlauf ist und die CPU dann zum Runtertakten auffordert, kann das extrem kontraproduktiv für alle laufenden Anwendungen auf dem Host sein. Das Gast-OS sieht aufgrund der vollständigen Virtualisierung nur die ihr durch VMware zugewiesenen Ressourcen, andere Anwendungen auf dem Host - wie auch das Betriebssystem selbst - würden dadurch stark verlangsamt.

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Re: Wird Rechenzeit abgezwickt wenn die Anwendung angeblich nicht mehr reagiert?

Beitragvon JustMe » 11.11.2017, 15:26

@Dayworker (ein wenig off-topic): Bitte nicht als destruktive Kritik oder so auffassen, aber:

Welche Belege gibt es fuer Deine (wiederholte) Aussage, dass ein Gast in einer VM ueberhaupt in der Lage waere, die Power States der CPU-Kerne zu steuern?

Meiner rein persoenlichen Ansicht nach muesste der Hypervisor aber wirklich sowas von gesteigertes Interesse daran haben, die CPUs selbst zu steuern...
Hmmm, muss ich mal schauen, ob z.B. in einer Linux-VM mit entsprechenden CLI-Tools sowas ausgegeben wird, wie z.B. in esxtop...

Ich erinnere mich da duester an ein CPU-Microcode-Update, das ein Windows-Server-Patch unbedingt in die gefundenen CPUs pressen wollte, um sich dann bitterboese darueber zu mokieren, dass ihm vom ESXi da einfach die Tuer vor den Latz geballert wurde.

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Re: Wird Rechenzeit abgezwickt wenn die Anwendung angeblich nicht mehr reagiert?

Beitragvon Kostas » 13.11.2017, 15:54

Sorry das ich jetzt erst antworte, ich habe keine Benachrichtigung über eine Antwort bekommen.

@Dyworker, du schreibst, den Host muss ich auf "Präsentation oder Höchstleistung" setzen. Wirklich den Host und nicht den Gast?
Wo kann ich das einstellen? zumindest in der VMWorkstation UI habe ich da nichts gefunden. Oder muss das in irgend welche Systemdateien eingetragen werden?

[Edit] Ach, du meinst, Höchstleistung im Host unter Energieoptionen, das ist "leider" schon eingestellt. Auch der Gast steht auf Höchstleistung und alle Energiespar-Mechanismen sind deaktiviert.

Gruß Kostas

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Re: Wird Rechenzeit abgezwickt wenn die Anwendung angeblich nicht mehr reagiert?

Beitragvon Dayworker » 13.11.2017, 20:28

JustMe hat geschrieben:@Dayworker (ein wenig off-topic): Bitte nicht als destruktive Kritik oder so auffassen, aber:

Welche Belege gibt es fuer Deine (wiederholte) Aussage, dass ein Gast in einer VM ueberhaupt in der Lage waere, die Power States der CPU-Kerne zu steuern?

Meiner rein persoenlichen Ansicht nach muesste der Hypervisor aber wirklich sowas von gesteigertes Interesse daran haben, die CPUs selbst zu steuern...
Hmmm, muss ich mal schauen, ob z.B. in einer Linux-VM mit entsprechenden CLI-Tools sowas ausgegeben wird, wie z.B. in esxtop...

Ich erinnere mich da duester an ein CPU-Microcode-Update, das ein Windows-Server-Patch unbedingt in die gefundenen CPUs pressen wollte, um sich dann bitterboese darueber zu mokieren, dass ihm vom ESXi da einfach die Tuer vor den Latz geballert wurde.

Der Gast ist nicht vollständig in der Lage weder die Power-States zu steuern noch ein Microcode-Update zu fahren, aber er kann seine CPU bzw den ihm zugewiesenen CPU-Kernen des Host über das HLT-Signal mitteilen, daß diese schlafen gehen können. Da im Grunde jedes OS die meiste Zeit im Leerlauf ist, werden auch entsprechend viele HLT-Signale abgesetzt und der Hypervisor muß diese jedes Mal abfangen. Die Workstation ist aber nur ein Programm von vielen auf dem Host und wenn du 1 oder 2 CPU-Kerne mal richtig belastest, wirkt sich das immer auch auf alle laufenden Programme aus. Beim ESXi mag das noch etwas anders aussehen, weil er ja mit wesentlich kleinerem Footprint daherkommt.
Da aber Windows offiziell erst ab Server2k12 aufwärts für die virtualisierte Ausführung freigegeben ist, kann man bei älteren OS halt etwas nachhelfen und diese "kollegialer" einstellen.

[add]
Der Gast benötigt trotzdem einen gewissen Zugriff auf die Power-States, damit die CPU ihre Turbomodi aktivieren kann. Der erste Ansatz, daß die CPU selbständig die Power-States steuert, ist ja inzwischen auch wieder vorbei. Zumindest bei Ryzen wurde da gepatcht, weil irgendwelche Probleme aufgetreten waren. Es wäre jedoch auch möglich, daß der Gast immer über den Hypervisor der CPU seine Belange mitteilt. Trotzdem muß dieser bei jeder Anfrage aktiv werden, was den Verwaltungsaufwand erhöht und dadurch weniger Rechenzeit für die Gäste übrigläßt.


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